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Auto des Jahres 2024: Wie der letzte Test der 7 Kandidaten gelaufen ist

auto des jahres 2024: wie der letzte test der 7 kandidaten gelaufen ist

Der Großteil der Juroren mit den Finalisten beim Gruppenbild in Mortefontaine

Sieben Modelle, über 50 internationale Fachjuroren und eine Teststrecke, die sonst von den Entwicklungsabteilungen verschiedener Autohersteller genutzt wird.

Das ist das Szenario der letzten Etappe auf dem Weg, an dessen Ende der begehrteste Titel der Autobranche steht. In Mortefontaine bei Paris stellten sich zu Beginn der Woche die Finalisten der diesjährigen Wahl zum “Auto des Jahres” den versammelten Juroren. Der älteste und renommierteste Autopreis der Branche wird bereits seit 60 Jahren von einer international besetzten Jury vergeben, die sich aktuell aus 58 Fach-Journalisten und -Journalistinnen aus 22 europäischen Nationen zusammensetzt (Österreich ist durch Susanne Hofbauer von der Autorevue, Didi Hubmann von der Kleinen Zeitung und den Autor vertreten).

auto des jahres 2024: wie der letzte test der 7 kandidaten gelaufen ist

Von den sieben Automodellen, die es nach einem ersten Wahldurchgang in die Shortlist geschafft haben, standen der Jury jeweils mehrere Motorisierungs- und Antriebsvarianten zur Verfügung, um bei direkten Vergleichsfahrten die letzten Erkenntnisse zu gewinnen. Diese werden bis zum 23. Februar in eine abschließende Punktewertung gegossen. Die individuellen Punktevergaben samt deren schriftlichen Begründungen werden nach der Bekanntgabe des Endergebnisses auf der Homepage der Car-of-the-Year-Organisation veröffentlicht.

Was den ältesten Preis der Branche zur harten Währung im Umfeld der in den letzten Jahren inflationär aus dem Boden geschossenen und weitgehend intransparenten Auto-Preise macht.

Angetreten zum großen Finale sind heuer mit BMW 5er, BYD Seal, Kia EV9, Peugeot E 3008 / 3008, Renault Scenic, Toyota C-HR und Volvo EX30 Vertreter der unterschiedlichsten Fahrzeug-Philosophien. Von reinen Elektroautos (BYD, Kia, Renault, Volvo) bis zu Modellen, die verschiedene Antriebsvarianten zu bieten haben. Vom Peugeot, den es rein elektrisch und als Hybrid gibt, über den Toyota (Hybrid und Plug-in-Hybrid, bis zum BMW, der die volle Palette vom Elektro- und Plug-in- bis zu Benziner und Diesel im Programm hat.

Außerdem spannend in diesem Jahr: Mit dem BYD Seal hat es erstmals ein Modell einer chinesischen Automarke in die Shortlist geschafft. Die chinesische Konkurrenz von Geely schickt ja mit dem Volvo EX30 eine europäische Marke aus ihrem Konzern-Portfolio ins Rennen.

Zwei Erkenntnisse aus den Testfahrten:

– Bei den Modellen mit reinem Elektroantrieb zeigte sich eine zunehmend aufgehende Schere zwischen Beschleunigungs- und Bremsfähigkeiten. Aufgrund der zum Teil überdimensionierten Leistung der E-Motoren und deren unmittelbarer Leistungsabgabe konnten auf den Geraden der Teststrecke höhere Geschwindigkeiten erzielt werden, als mit vergleichbaren Verbrennern oder Autos mit Hybrid-Antrieb. Dem stand ein meist inkonsistentes Bremsverhalten in Extremsituationen gegenüber, weil die Rekuperationsleistung der Elektrik vom Ladestand der Batterie abhängig ist. Und dadurch die herkömmlichen Bremsen an den Rädern – auch wegen des bauartbedingt höheren Gewichts der E-Autos – oft schneller an ihr Limit kommen, als erwartet.

– Der Umgang der Hersteller mit der ab Sommer vorgeschriebenen Tempolimit-Warnung, die sich bei jedem Neustart des Fahrzeugs automatisch aktiviert, verläuft weitgehend entlang kultureller Bruchlinien. Während das erlaubte Abschalten der Funktion in den Cockpits asiatischer Marken meist nur über mehrere Schritte erfolgen kann, lässt sich dies etwa bei BMW oder Renault wesentlich einfacher erledigen. Übererfüllung der Vorschrift (mindestens ein Tastendruck plus Bestätigung) steht hier offenbar gegen größtmögliche Vereinfachung.

Wobei sich auch gezeigt hat, dass die Prioritätensetzung, was die Auffindbarkeit unterschiedlicher Befehlseingaben auf den omnipräsenten Monitoren mit Touch- und Wisch-Funktion betrifft, nicht überall ganz nachvollziehbar ist.

Oder wie es der britische Juror Paul Horrell mit Blick auf den Volvo EX30 ausdrückte: “Warum ist es einfacher, den Farbton der Ambientebeleuchtung zu verstellen, als das Nebelschlusslicht einzuschalten?”

Die Bekanntgabe der Punkteauswertung und des Gewinners des Titels “Car of the Year 2024” erfolgt am Montag dem 26. Februar ab 08:00 auf dem Genfer Autosalon und wird im Livestream im Netz übertragen.

  

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