Bild: Audi
Grundsätzlich sei der Erfolg der E-Mobilität von drei Faktoren abhängig, sagte van Eikels. Erstens müssen natürlich die Autos überzeugen, das gelte vor allem für die Qualität der Fahrzeuge und deren Ladeleistung. „Uns ist wichtig, dass sich die Ladekurve der E-Modelle über einen längeren Zeitraum auf einem hohen Niveau befindet. Das heißt, dass über lange Zeit viel geladen werden kann.“
Ein weiterer wichtiger Faktor sei die Konnektivität, in erster Linie die Verbindung des Smartphones mit dem Fahrzeug, um die Route mit Ladevorgängen zuverlässig planen zu können oder das Fahrzeug vorab zu klimatisieren.
Wichtig sei, dass für alle Bedürfnisse des Ladens von Audi „ein adäquates Angebot“ bereitsteht. Dies bilde die Basis für ein positives Ladeerlebnis. „Premiumladen heißt deshalb für mich: einfach, schnell und in angenehmer Umgebung zu laden. All diese Eigenschaften haben wir bereits an den Audi charging hubs umgesetzt“, so van Eikels. Dazu zähle auch die Funktion Plug & Charge: An kompatiblen Ladesäulen autorisiert sich das Fahrzeug beim Einstecken des Ladekabels selbst und schaltet den Ladevorgang an der Säule frei. Die Abrechnung erfolgt dann vollautomatisch.
Van Eikels weiter: „Außerdem setzen wir an all unseren Ladesäulen in den charging hubs auf Kabelhaltersysteme, die hinsichtlich Ergonomie und Komfort das Laden für die Kund_innen erleichtern. Barrierearm angebrachte Ladestecker und große, informative Displays ergänzen das positive Ladeerlebnis. Am Audi charging hub in Nürnberg gibt es eine Lounge, die anderen Standorte befinden sich in belebten urbanen Gegenden mit wertigen Essens- oder Einkaufsmöglichkeiten. Aber auch Kund_innen, die keinen Audi charging hub in der Nähe haben, können ab 2024 mit einer neuen Lösung ihre Ladezeit sinnvoll und angepasst an ihre individuellen Bedürfnisse nutzen.“
Alltagstaugliche Reichweite & kurze Ladestopps im Fokus
In Deutschland arbeitet Audi auch mit Partnerunternehmen wie der Marke für Energie- und Ladelösungen Elli – ebenfalls zugehörig zum Volkswagen-Konzern – zusammen. „Mit dem Netzwerk unserer Selected Partner können wir für unsere Kund_innen im öffentlichen Bereich auf Ionity, Aral pulse und Ewiva zurückgreifen, die für hochwertiges HPC-Laden in Verbindung mit attraktiven Tarifen unseres Ladebezahldienstes Audi charging stehen. Und wenn es um das Laden zu Hause geht, bieten wir mit dem modularen e-tron Ladesystem kompakt und dem optionalen Ladesystem connect maximale Flexibilität, die es sogar erlaubt, Kosten- und PV-optimiert zu laden“, so van Eikels.
Die Batteriespeicher mit „Second-Life-Modulen“, die in E-Autos ausgediente Akkus enthalten, zur Stützung des Energiebedarfs der Ladeinfrastruktur kämen mittlerweile an vielen Stellen zur Anwendung. Bekannt sei der Einsatz in den Audi charging hubs. Aber auch die interne Ladeinfrastruktur werde beispielsweise in Neckarsulm unterstützt. Darüber hinaus betreibe Audi noch fünf mobile Ladecubes und zwei große Containerlösungen mit Batterien aus unseren Altfahrzeugen, die den Strom dorthin bringen, wo er gerade benötigt wird. Die nutze man mobil in der Regel für Veranstaltungen. Da die Cubes fast immer ausgebucht seien, denke man darüber nach, das Angebot zu erweitern. „Damit sind wir in der Lage, den Strom variabel und netzdienlich zu beziehen. Also dann, wenn Strom ausreichend vorhanden und günstig ist.“
Für Audi sei es sehr wichtig, dass Elektroautos mit Grünstrom geladen werden, unterstrich der Manager. Schon seit 2019 biete man den Kunden in Deutschland entsprechende Verträge über den Konzernpartner VW Naturstrom an. Ein Solarpark in Mecklenburg-Vorpommern mit 420.000 Solarmodulen sei das erste deutsche Projekt zur Ausweitung des Grünstromangebots, das Audi in Zusammenarbeit mit dem Energieunternehmen RWE realisiert.
„Viele sehen hier das bidirektionale Laden als das Zukunftsthema – wir auch“, sagte van Eikels abschließend. Zu diesem Zweck probe man bereits das bidirektionale Laden mit größeren Batteriespeichern. „Aber es gibt noch viel mehr, was das Fahren mit E-Modellen noch attraktiver macht. Schon heute kann ich in Verbindung mit dem Ladesystem connect meinen eigenen Photovoltaikstrom optimal nutzen. Auf diese Weise lässt sich das Auto bevorzugt mit selbsterzeugtem Strom laden. Darüber hinaus haben wir natürlich weitere Themen rund um das Laden in der Zukunft im Blick. Dazu zählt unter anderem auch das optionale Angebot von dynamischen Stromtarifen in Deutschland ab 2025.“