Aston Martin

Finanzen

Wirtschaft

Wirtschafts-nachrichten

Aston Martin zwischen Absturz und Hoffnung: Der neue Newsletter manage:mobility

Wie Aston Martin ausgenommen wird, wie Fedra Ribeiro Renault unabhängiger vom Auto machen will und wie Sixt mit den Los Angeles Lakers und Chicago Bulls die USA erobern will – das und mehr erfahren Sie in der neuen Ausgabe von manage:mobility.

aston martin zwischen absturz und hoffnung: der neue newsletter manage:mobility

Aston Martin zwischen Absturz und Hoffnung: Der neue Newsletter manage:mobility

Topthema: Wie Aston Martin ausgenommen wird

In James-Bond-Filmen sind Autos von Aston Martin unzerstörbare Superschlitten. In der Realität erscheint der britische Autobauer dagegen chronisch klamm. Investoren und Manager verfolgen vor allem ihre eigenen Ziele. Haupteigner Lawrence Stroll (64) ist von seinem Wunschtraum eines britischen Ferraris Lichtjahre entfernt. Die letzte Hoffnung trägt den Namen Li Shufu (60). Der Geely-Tycoon streckt immer intensiver seine Fühler nach Aston Martin aus. Meine Kollegen Michael Freitag und Margret Hucko haben die Geschichte eines Unternehmens aufgeschrieben, das selbst genug Stoff für eine Verfilmung böte – aber nicht als James-Bond-artiges Heldenepos.

Das manager magazin fasst den Tag für Sie zusammen: Die wichtigsten Wirtschaftsnachrichten im Überblick als Newsletter. Jetzt kostenfrei abonnieren.

Köpfe: Fedra Ribeiro ++ Sanjay Lal ++ Sebastian Wohlrapp ++ Peter Bardenfleth-Hansen

  • Fedra Ribeiro (51) gehört zu den wichtigsten Frauen der Autowelt. Dabei hat sie für Autos wenig übrig. “Ich bin kein Autofan”, sagt die Managerin, “Mobilität hingegen ist sehr spannend.” Geboren in Mosambik und aufgewachsen in einer portugiesischen Großfamilie, machte Ribeiro später bei Bosch Karriere. Seit 2020 arbeitet sie nun daran, Renault unabhängiger vom Autoverkauf zu machen. Margret Hucko beschreibt, warum Sie die Frau im Blick behalten sollten.

  • Als große Zukunftshoffnung startete einst Volkswagens Softwaretochter Cariad. Bislang ist die Sparte allerdings ein reines Desaster. Mit Peter Bosch (49) hat seit Juni ein neuer Chef das Sagen, jetzt geht der Umbau weiter. Mit Sanjay Lal kommt ein Tech-Experte mit Google- und Tesla-Vergangenheit. Und beim internen Cariad-Partner Diconium tritt Ex-Porsche-Manager Sebastian Wohlrapp in die Geschäftsführung ein.

  • Umbauen muss mit Zaptec auch einer der führenden Wallbox-Hersteller. CEO Peter Bardenfleth-Hansen tritt zurück. Vorläufig übernimmt Finanzchef Kurt Østrem bei den Norwegern die Geschäfte.

Unternehmen: Sixt ++ General Motors ++ Hedin ++ Ora

  • Sixt ist für provokante Plakat- und Onlinewerbekampagnen bekannt. Mit Sportsponsoring ist der Autovermieter dagegen kaum aufgefallen. Jetzt steigen die Münchner bei den schillernden US-Basketballklubs Los Angeles Lakers und Chicago Bulls ein, wie manager magazin exklusiv erfahren hat. Dahinter steckt ein ambitioniertes Ziel.

  • Ambitionierter sollen auch die Standards für den Kraftstoffverbrauch von Autos in den USA werden. Ein entsprechender Vorschlag der Regierung sieht bis 2032 deutlich strengere Regeln vor. Die Autolobby fürchtet bereits hohe Strafen. General Motors etwa müsste mit Bußgeldern von bis zu 6,5 Milliarden Dollar rechnen.

  • Die Handelsgruppe Hedin ist weiter auf Einkaufstour. Die Schweden übernehmen Janssen Kerres, einen der größten niederländischen Autohändler. In Deutschland hat sich Hedin in diesem Jahr bereits beim Mercedes-Händler Torpedo eingekauft. Bekannt ist das Unternehmen hierzulande aber vor allem als Importeur des chinesischen Autobauers BYD. Für jenes Projekt fehlt weiter ein Deutschlandchef, nachdem Lars Pauly (53) vor Kurzem nach nur einem Jahr weichen musste.

  • Bei Ora, einer anderen chinesischen Marke auf Expansionstour, wollte man eine solche Baustelle vermeiden. Zwar räumte auch dort gerade Deutschlandchef Jens Schulz seinen Posten, künftig leitet er die Geschäfte von Mitsubishi Deutschland. Die Emil-Frey-Gruppe, die den Import beider Marken regelt, präsentierte aber bereits Schulz’ Ora-Nachfolger: Johannes Brandenburger übernimmt, ein bisheriger Regionalleiter des Frey-Autohauses Hessengarage.

Mehr Mobilität: Lithium für Europa ++ Fahrradbranche weiter in der Krise

  • Emden ist – zumindest wirtschaftlich – vor allem für sein VW-Werk bekannt. Bald soll die 50.000-Einwohner-Stadt an der Nordsee auch die erste Lithium-Raffinerie in Europa beheimaten. Das luxemburgische Chemieunternehmen Livista Energy will dort 2026 die Produktion starten und dort aus langfristig genügend Lithium für 850.000 Elektroautos pro Jahr liefern.

  • Fahrradkrise, Part 1: Schwache Konjunktur und volle Lager machen der Zweiradbranche weiter zu schaffen. Mit Revonte meldete ein finnischer Hersteller von E-Bike-Motoren Insolvenz an. Das Unternehmen hatte vergeblich nach Investoren gesucht.

  • Fahrradkrise, Part 2: Wenig optimistisch sind die Aussichten an den Finanzmärkten auch für einen ganz großen der Fahrradzunft, die niederländische Accell Group mit Marken wie Ghost und Winora. Die wurde von der Ratingagentur Fitch gerade zum zweiten Mal binnen weniger Monate herabgestuft und steht jetzt bei B-. Helfen soll nun Kasper Rørsted (61). Der Ex-Adidas-Chef heuert bei Accell-Eigner KKR an – und der Finanzinvestor installiert Rørsted direkt als Aufsichtsratschef des Fahrradkonglomerats.

Zahl der Woche: 3456

3456 sind nicht nur die aufeinanderfolgenden Zahlen zwischen 2 und 7, nein, die Zahl 3456 steht auch für den Abstand, der im dritten Quartal bei den weltweit verkauften E-Autos zwischen Tesla und BYD lag. Lange wird es wohl nicht mehr dauern, bis der langjährige Verkaufskrösus Tesla die Elektroautokrone an die Chinesen abtreten muss.

Deep Drive: Das E-Autoproblem der Energieversorger

Die Elektromobilität verändert nicht nur die Autoindustrie. Geschäfte lassen sich nun nicht mehr nur mit den Fahrzeugen, sondern auch mit deren Energiequelle machen. Das bringt Bewegung in den Strommarkt. Laut einer Analyse des Marktforschungsunternehmens Uscale haben 40 Prozent aller E-Autokäufer ihren Stromanbieter getauscht oder befassen sich zumindest mit einem Wechsel. Als Verlierer sieht Uscale vor allem überregionale Energieanbieter und Stadtwerke.

Geisterfahrer der Woche

Erfolgsgeschichten aus dem Volkswagen-Konzern sind gerade selten. Kann Cupra da helfen? Die Submarke drängt immer mehr ins Rampenlicht. Geld verdient der Cupra-Chef und selbsternannte “Rebell” Wayne Griffiths (57) bislang aber nicht. Griffiths ist nun ist nicht nur unter die Newsletterautoren (“The Rebel with a Cause”) gegangen, sondern hat im neu restaurierten Quartier “Am Tacheles” in Berlin-Mitte gerade die zweite deutsche “Cupra City Garage” eröffnet. Verankert in der Berliner Künstler- und Partyszene sei das die “perfekte” Cupra-Location, meint Griffiths. Manch echter Berliner sieht in dem neu genutzten Areal dagegen ein Symbol für die Gentrifizierung in der Hauptstadt.

Ich wünsche Ihnen eine bewegte Woche.

Herzlichst, Ihr Christoph Seyerlein

­Haben Sie Wünsche, Anregungen, Informationen, um die wir uns journalistisch kümmern sollten? Sie erreichen meine Kolleginnen und Kollegen im Team Mobility und mich unter [email protected].

TOP STORIES

Top List in the World