Begonnen hat die Entwicklung bereits Mitte der 30er-Jahre. Citroën war von Michelin übernommen worden und der Plan war es, ein kleines, einfach gehaltenes, robustes und vor allem erschwingliches Auto auf die Räder zu stellen.
Unter dem Arbeitstitel TPV – steht für Toute Petite Vehicule, also sehr kleines Auto – entstand bis 1937 der erste fahrfertige Prototyp. Rund 250 Vorserienfahrzeuge wurden produziert und bis auf eine Handvoll (ein paar wurden in den 90er Jahren als Scheunenfund auf einem Dachboden entdeckt) bei Ausbruch des 2.Weltkriegs wieder vernichtet. Die ersten Autos waren tatsächlich höchst primitiv. Beispielsweise kam man mit einem Scheinwerfer aus, ein zweiter war vom Gesetz nicht vorgeschrieben.
Das Auto wurde nach dem Krieg noch überarbeitet und am 7.Oktober 1948 wurde der neue 2CV der Öffentlichkeit präsentiert. Die Bezeichnung 2CV leitet sich von “Cheval Fiscal” für die Einstufung im französischen KfZ-Steuersystem ab. Es heißt nicht, dass das Auto nur 2 PS hatte (wie die französischen Bezeichnung Deux Chevaux vermuten ließe). Viel mehr PS hatte der luftgekühlte Zweizylinder-Boxermotor allerdings dennoch nicht. Anfänglich waren es 9, erst 1955 stieg die Leistung auf 12 PS. Dafür hatte der kleine Franzose damals schon ein Viergang-Getriebe.
Auch die Zielgruppe änderte sich bald. Ab Mitte der 1950er-Jahre wurde der 2CV nicht mehr mit Bauern oder Handwerkern für Werbefotos abgelichtet, sondern zunehmend mit Familien, jungen Leuten und Frauen. Der 2CV etablierte sich in Folge erfolgreich als Gegenentwurf zu einem Statussymbol und war vor allem bei Studenten beliebt.
Von den “normalen” Sondereditionen des 2CV erfreute sich vor allem der Charlston Anfang der 80er besonderer Beliebtheit. Und zwar so beliebt, dass man die Idee einer limitierten Serie verwarf und den zweifärbig lackierten Citroën so ins standardmäßige Modellprogramm aufnahm.
Ende der 1980er-Jahre läuteten aber die strengeren Abgasvorschriften und die sinkende Nachfrage das Ende der Ente ein. Wurden in den 60er-Jahren weltweit über 150.000 Stück pro Jahr zugelassen, sank die Nachfrage Ende der 80er auf rund 20.000 Stück. Im Stammwerk Levallois-Perret endete die Produktion im Februar 1988, in Portugal wurde noch zwei Jahre weiter produziert. Nach 5.114.969 Einheiten war dann Schluss – am 27.Juli 1990. Um 16 Uhr.