Das erste Auto der Marke war ab 1958 der winzige Subaru 360
Die Marke Subaru gilt gemeinhin als Allrad-Vorreiter, besonders in der Rallye-WM sammelte man viele Lorbeeren. Doch die Geschichte reicht noch viel weiter zurück. Jetzt feiert man den 70. Geburtstag.
Heute firmiert die ehemalige Fuji Heavy Industries Ltd. als Subaru Corporation, die Umbenennung erfolgte 2017 anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Luftfahrtsparte, da das Automobilgeschäft mittlerweile die tragende Säule des japanischen Industrie- und Mobilitätskonzerns darstellt.
Der Markenname Subaru (japanisch für “sich vereinen”) symbolisiert den Zusammenschluss der fünf Technologieunternehmen der FHI-Gruppe im Jahr 1953. Zum anderen bezeichnet Subaru im Japanischen das helle Sternbild der Plejaden. Während die Plejaden in Deutschland auch als “Siebengestirn” oder “Sieben Schwestern” bekannt sind, zählen in Japan nur die sechs hellsten Sterne zum Sternbild der Plejaden – und diese Zahl entspricht den fünf Gründungsunternehmen der FHI, ergänzt um die Muttergesellschaft FHI. Die sechs Plejaden-Sterne prägen daher bis heute das Subaru-Logo, das bereits auf Anregung von Kenji Kita, dem ersten Präsidenten von FHI, entstand.
Das erste Subaru-Serienmodell mit dem Sternen-Logo wurde deshalb der im Frühjahr 1958 vorgestellte Subaru 360. Der winzige Zweitürer mit den knuddeligen Formen schrieb als erstes in Serie produziertes Familienfahrzeug der damals neuen Kei-Car-Klasse japanische Automobilgeschichte.
Ein von der Politik definiertes Kleinwagensegment, das zunächst Modelle mit bis zu 360 Kubikzentimetern Hubraum und maximal drei Metern Länge unter anderem steuerlich privilegierte, um die Motorisierung der Bevölkerung zu beschleunigen. Unter dem Kosenamen Marienkäfer (“Ladybug”) erreichte der Subaru 360 eine beispiellose Popularität, sogar in den USA.
Eine Herausforderung, auf die Subaru bestens vorbereitet war. So hatten die Subaru-Ingenieure bereits seit 1969 mit dem Modell 1000 Station Wagon erfolgreich Allrad-Tests durchgeführt, gerade den Prototyp Subaru 1300 G 4WD vorgestellt – und mit diesem Know-how gewannen sie nun die Ausschreibung für den neuen Leone Station Wagon 1400 AWD.
Es ist dieser Subaru mit dem kompakten 1,4-Liter-Boxer-Benziner, der als erstes Automobil den Allradantrieb aus dem rustikalen Offroad-Segment in die Großserie der Personenwagen brachte. Die Allrad-Modellpalette von Subaru wuchs rasch, schon 1975 folgte die Limousine Leone, 1977 der sportlich-schicke Pickup Brat für den US-Markt, bis Subaru in den 1980er-Jahren fast alle Segmente abdeckte und gleichzeitig statt des anfangs zuschaltbaren Allradantriebs den permanenten Allradantrieb einführte.
Mit den bei Subaru seit 1966 in Großserie gebauten und konsequent längs eingebauten Boxermotoren wurde der für Subaru markentypische symmetrische Allradantrieb möglich: Vom tief im Fahrzeug eingebauten Boxermotor über das Getriebe, die Kardanantriebswelle bis zum Hinterachsdifferenzial verläuft der gesamte Antriebsstrang in einer Linie exakt entlang der Mittelachse des Fahrzeugs für ein sicheres, von perfekter Harmonie und Kontrolle geprägtes Fahrerlebnis. Dieser “Symmetrical AWD” wurde zum zweiten Markenzeichen von Subaru.
Mit dem Subaru 1800 4WD startete man 1981 auch in Deutschland, es folgten der Minibus Libero (1983), der kleine Justy (1984) oder auch der sportliche XT (1985) und der SVX (ab 1991). 1989 begann der Erfolg des Legacy, der mit über fünf Millionen Einheiten bis heute die Pole-Position des weltweit meistverkauften Allrad-Pkw hält. Ab 1993 überraschte der Impreza als erster in der Kompaktklasse mit serienmäßigem Allradantrieb und etablierte sich unter dem legendären Typenkürzel WRX STI mit insgesamt sechs WM-Titeln als jahrelang nahezu unschlagbarer Champion in der Rallye-Weltmeisterschaft.
1995 startete der Subaru Outback als erster Crossover-Kombi und zwei Jahre später der beliebte Forester als Vorreiter des SUV-Trends. Mehr als 23 Millionen Allrad-Pkw hat Subaru in über vier Jahrzehnten bereits verkauft (Stand: Juni 2023) und damit seine Position als Nummer eins unter den 4×4-Herstellern gefestigt.