Michael Schumacher im Jordan 191 beim Grand Prix von Belgien 1991
DK Engineering aus Chorleywood bei London in England bietet den Jordan 191 mit der Chassis-Nummer sechs zur Auktion an. Es handelt sich dabei um das Fahrzeug, mit dem Schumacher 1991 in Belgien das Freitagsqualifying auf dem achten Platz beendet hat – noch vor seinem Teamkollegen, Jordan-Stammfahrer Andrea de Cesaris, und obwohl er zuvor nie in Spa gefahren war.
Laut Angaben von DK Engineering war Chassis #6 im Juni 1991 gefertigt und erstmals beim Ungarn-Grand-Prix von de Cesaris eingesetzt worden. Der Italiener hatte damit den siebten Platz erzielt. Anschließend begann de Cesaris auch das Wochenende in Belgien in diesem Fahrzeug, wechselte nach den ersten Runden aber abrupt in das Ersatzauto (Chassis #4), weil Formel-1-Neuling Schumacher schneller gewesen war.
Für das restliche Wochenende folgte die Rolle rückwärts: De Cesaris bekam wieder Chassis #6. Schumacher wechselte zurück in Chassis #5, mit dem er im zweiten Qualifying mit 1:51.212 Minuten auf P6 gewertet wurde, rund sieben Zehntel vor de Cesaris auf Platz zehn.
Chassis #5 war auch Schumachers erstes Rennauto in der Formel 1. Er kam damit aber nicht weit: Schon nach wenigen Metern streikte die Kupplung und Schumacher rollte aus.
2021 aber saß wieder ein Schumacher hinter dem Lenkrad: Der englische TV-Sender Sky ermöglichte es Mick Schumacher, in Silverstone einige Runden im früheren Fahrzeug seines Vaters zu drehen – fast genau 30 Jahre nach dessen Formel-1-Debüt in Spa. “Zu wissen, dass es das erste Rennauto meines Vaters war, ist etwas sehr Besonderes”, sagte Mick Schumacher damals.
Was der Jordan 191 von Michael Schumacher wert ist
Jetzt kommt dieses Auto, das zwei Schumacher bewegt haben, unter den Hammer. Ein Mindestgebot weist DK Engineering bislang nicht aus.
Vielleicht aber orientieren sich die Gebote an einem anderen Jordan 191 (Chassis #5), der bereits 2023 zum wiederholten Male versteigert wurde: Das Auto, mit dem Schumacher nur zu Beginn seines ersten Grand-Prix-Wochenendes gefahren war, brachte damals bei Bonham’s rund 1,4 Millionen Euro ein.
Andere Schumacher-Autos werden von Bietern offenbar als wertvoller eingestuft: Ein ausdrücklich fahrbereiter Ferrari F2003-GA aus der Saison 2003 (Chassis #229) wechselte 2022 bei Sotheby’s für rund 15 Millionen Euro den Besitzer. Schumacher hatte mit diesem Chassis auf dem Weg zum sechsten WM-Titelgewinn fünf Formel-1-Siege erzielt.
Der Rekord für das teuerste “gebrauchte” Formel-1-Auto steht aktuell bei rund 17 Millionen Euro. Für so viel Geld erstand 2023 ein Bieter den Mercedes W04 von Lewis Hamilton aus der Saison 2013.