Bild: Opel (Symbolbild)
Die Streichung von staatlichen Förderprogrammen für Elektrofahrzeuge hat demnach, vergleicht man die entsprechenden Zeiträume der Jahre 2023 und 2024, den avisierten Hochlauf der Elektromobilität in Deutschland zwischenzeitlich stagnieren lassen. Diese Entwicklung betrifft nicht nur Privatkäufer einzelner Elektrofahrzeuge. Ebenso Manager kompletter Flotten, mit dem ihnen seitens der Wissenschaft zugeschriebenen relevanten Einfluss auf den Hochlauf der E-Mobilität, waren und sind Akteure dieser Entwicklung.
Komplett gestoppt wurde der allmähliche Übergang von Verbrennungsmotoren zu batteriebetriebenen Fahrzeugen durch das Auslaufen von Instrumenten wie der „Umweltbonus“-Förderung jedoch nicht. In einer globalen Perspektive ist der signifikante Nachfrage-Rückgang bei Elektrofahrzeugen, wie er in Deutschland ab Herbst 2023 zu verzeichnen gewesen ist, der Auswertung nach „ein beinahe einzigartiges Phänomen“.
Eine allmähliche Erholung der in Deutschland erhobenen Zulassungszahlen lässt einen langfristig positiven Trend möglich erscheinen. Anhand unterschiedlicher Kennzahlen zeigt die Studie die Bedeutung auf, die Flotten und ihrer stetigen Elektrifizierung zukommt, wenn es um die für Unternehmen und Beschäftigte rentable Etablierung neuer Antriebstechnologien im Mobilitätssektor geht.
Außereuropäische Hersteller: auf der Suche nach einem stabilen Service- und Werkstattnetz
Bei Prognosen zur zukünftigen Dynamik auf dem heimischen E-Mobilitäts-Markt richtet sich das Interesse wegen ihrer im Vergleich zu deutschen Marken attraktiven Preisgestaltung insbesondere auf die Modelle von Autobauern aus Fernost. Trotz mitunter attraktiver Preisgestaltung bei gleichzeitiger Innovationsstärke haben außereuropäische Elektro-Fahrzeughersteller in Deutschland mit Herausforderungen umzugehen.
E-Auto-Flotten: wachsende Ladeinfrastruktur, sinkende Betriebskosten, führende Technologie
Hinsichtlich der Akzeptanz von Elektro-Fahrzeugen in Flotten und bei Flottenmanagern enden die Verfasser der Studie mit einem positiven Ausblick. „Ein anhaltender Ausbau der Ladeinfrastruktur, kontinuierlich sinkende Betriebskosten und die Technologieführerschaft von E-Fahrzeugen werden die Akzeptanz nicht nur im Flottensektor weiter beschleunigen. Mehr noch: Eine stetige Integration von Elektro-Fahrzeugen in Flotten bietet ein geradezu disruptives Potenzial zur Veränderung der gesamten Mobilitätsbranche“, prognostiziert Nina London, Partnerin bei BearingPoint und Expertin für die Energie- und Mobilitätswende.
Bleibt die Frage einer wettbewerbsfähigen Finanzierung – nicht zuletzt, weil Elektrofahrzeuge im Vergleich mit klassischen Antriebsarten hier immer noch abgehängt werden. Variierende Leasingmodelle sind, wie die Studie auch zeigt, aufgrund der finanziellen Vorteile und der Risikominderung der bevorzugte Weg, um E-Fahrzeuge vom Händler auf die Straße zu bringen. Für die Nutzer bedeutet eine solche Finanzierung neben Unabhängigkeit auch eine Minimierung finanzieller Risiken. Höhere Preise sind gleichwohl in Kauf zu nehmen, da die Leasinganbieter die Risiken in die Kalkulation einbeziehen.
Nicht zuletzt könnten laut der Studie Leasingmodelle für gebrauchte Elektrofahrzeuge eine Lösung sein, um existierenden Vorbehalten gegenüber Stromern auf dem Gebrauchtwagenmarkt zu begegnen.