Ein virtueller Rückspiegel ist praktisch, kann aber teuer werden.
Unfälle können teuer werden
Bei einem Parkrempler oder sonstigem Unfall ist ein herkömmlicher Außenspiegel schnell und günstig ausgetauscht. Der Innenspiegel wird in der Regel überhaupt nicht in Mitleidenschaft gezogen. Anders sieht das bei virtuellen Spiegeln oder Rückfahrassistenten aus, warnt der ADAC. Denn bei diesen Systemen sind die Kameras außen am Auto angebracht und können schon bei kleinsten Unfällen Schaden nehmen.
Was folgt, sind häufig hohe Reparaturkosten. In vielen Fällen muss die komplette Kameraeinheit mitsamt der Linse, dem Sensor und dem Gehäuse ausgetauscht werden. Beim Einbau ist das System dann zudem oft mit einer speziellen Diagnoseeinrichtung zu kalibrieren. Insgesamt kann das mehrere hundert Euro kosten, die der Autohalter übernehmen muss. Eine Teilkaskoversicherung, die für Schäden an den Scheiben haftet, zahlt für defekte Kameralinsen in der Regel nicht.
Sorgfältige Abwägung
Der ADAC empfiehlt aus diesen Gründen Autofahrern, bei der Anschaffung genau abzuwägen, ob ein Fahrzeug mit Kamerasystem wirklich einen Mehrwert bringt. Eine ausführliche Probefahrt zeigt in der Regel, ob das System als so hilfreich erachtet wird, dass die erhöhten Kosten und mögliche Folgekosten in Kauf genommen werden. Der Verkehrsclub ruft die Autoindustrie zudem auf, die Kamerasysteme besser zu schützen, damit sie nicht schon bei kleinen Unfällen ausgetauscht werden müssen.