Das Parken unter Bäumen, insbesondere Linden, kann im Sommer eine unerwünschte Überraschung mit sich bringen: eine klebrige Schicht auf dem Fahrzeug, die schwer zu entfernen ist. Hier die besten Tipps.
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A1 Kratzer Polish: Volle Punktzahl in der wichtigsten Kategorie, der Kratzerentfernung. Dazu eine richtig gute Anleitung, und auch die Verarbeitung ist einfach. Macht unterm Strich satte 93 von 100 Punkten und den klaren Testsieg. Das in der “Auto-Serie” von Dr. Wack platzierte Produkt ist auf den ersten Blick nicht billig, erweist sich aber im wahrsten Sinne des Wortes als preiswert.
auto motor und sport-Urteil: sehr gut
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Armor All Kratzerentferner: Bei der Kunststoffpflege hat Armor All einen Top-Namen, bei der Lackkratzer-Entfernung reicht es im vorliegenden Test aber nur für eine Platzierung im hinteren Mittelfeld. Weder die Messwerte noch die visuelle Beurteilung können überzeugen. Der Preis ist okay, mit entsprechendem Aufwand passt die Sache gegebenenfalls – doch viele Wettbewerber arbeiten überzeugender.
auto motor und sport-Urteil: befriedigend
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S100 Kratzer-Politur: Die fürs S100-Marketing Verantwortlichen bei Dr. Wack finden den Test vermutlich wieder total ungerecht: erneut “nur” Platz zwei hinter dem (vermutlich) mit gleicher Rezeptur erstellten und definitiv mit gleicher UVP versehenen A1-Schwesterprodukt. Doch der (Tages-)Marktpreis und minimale Performance-Unterschiede machen unter Umständen den Unterschied.auto
motor und sport-Urteil: sehr gut
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auto motor und sport-Urteil: gut
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Motul MC Care E8 Scratch Remover: Das fürs US-Produkt von Meguiar’s Gesagte gilt praktisch unverändert auch für die französische Spielart der Kratzerentfernung: Damit kann man nichts verkehrt machen. Motul ist zwar – auf 100 ml berechnet – deutlich teurer, aber ein Blick auf den Trockensubstanz-Anteil lässt vermuten, dass es auch etwas ergiebiger arbeitet. Ebenfalls 77 Punkte und ebenfalls gut.
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Nigrin Performance Kratzer-Entferner: Nigrin zeigt, wie eine Bedienungsanleitung auszusehen hat. Und auch der Preis erscheint attraktiv. Doch auf dem Platz bleiben dann ziemlich viele Punkte liegen. Womöglich vereitelt die recht “ölige” Rezeptur ein besseres Ergebnis – der Glanzschleier nimmt bei der ersten Messung zu statt ab! Unterm Strich passt “befriedigend” im wahrsten Wortsinn.
auto motor und sport-Urteil: befriedigend
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Platinum 20sec. Kratzerentferner: Das u. a. über TV-Werbung vermarktete Produkt verspricht “professionelle Kratzerentfernung in nur wenigen Sekunden”. Doch nicht nur Einstein wusste, dass Zeit relativ ist. Und der Begriff “professionell” ist es vermutlich auch; denn in diesem Test konnte das vermeintliche Wundermittel nicht überzeugen und landet nur knapp “befriedigend” auf dem letzten Platz.
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Quixx Lack Kratzer Entferner: Während die meisten anderen Testprodukte auf möglichst einfache Anwendung mit nur einem Arbeitsgang setzen, arbeitet Quixx in zwei Schritten, bei denen ggf. das beiliegende Schleifpapier zum Einsatz kommen soll. Das macht es zum Produkt für handwerklich versierte Selbermacher, die dann auch ordentliche Ergebnisse erzielen können. Nichts für Ungeübte!
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Vier Mann haben ganz viel Blech; zwei Chemiker und zwei Redakteure mit Testblechen.
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Die Herren Busse, Ritscher und Herder (v. l.) sind sich bei der visuellen Bewertung einig.
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Präzisionswaage im Einsatz bei der Trockensubstanz-Analyse.
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Redakteur Busse bei der Lektüre der Bedienungsanleitung.
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Laborleiter-Hand beim Einpolieren.
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Dr. Joachim Becht (58), Leiter Forschung und Entwicklung der Dr. O. K. Wack Chemie GmbH in Ingolstadt.
Dr. Wack – der Doktor, dem Lackkratzer-Geschädigte vertrauen dürfen. Gleich zwei Produkte mit Ingolstädter Rezeptur landen auf den beiden ersten Plätzen: Die sehr (!) ähnlichen Produkte von A1 und S100 erzielen beide das Testurteil „sehr gut“. Eine Kaufentscheidung sollte ggf. am aktuellen (Online-)Tagespreis festgemacht werden. Mit gehörigem Punkteabstand, zur Krat-zerbearbeitung aber ebenfalls gut geeignet, folgen auf dem gemeinsamen dritten Platz der Kauftipp Meguiar’s und Motul. Im soliden Mittelfeld tummeln sich das eher für geübte Anwender geeignete Sonax- Produkt und der in Sachen Anwenderfreundlichkeit völlig gegensätzlich positionierte Kratzerentferner von Turtle Wax. Einen echten Totalausfall gibt es auch im hinteren Testfeld nicht, und wer semiprofessionelle Handwerksarbeit mag, kann auch mit Quixx ordentliche Ergebnisse erzielen. Doch die Leistungen der auf dem Siegertreppchen Platzierten sind so überzeugend, dass es für die Schlusslichter ziemlich schwierig werden dürfte.
Autowäsche
Diese Substanz ist als Honigtau bekannt und entsteht durch Blattläuse, die den Saft der Blätter aufsaugen und dann eine zuckerhaltige Flüssigkeit ausscheiden. Diese Flüssigkeit kann auf Fahrzeugen landen und dort eine klebrige Schicht bilden, die nicht nur unschön aussieht, sondern auch den Autolack beschädigen kann, wenn sie nicht rechtzeitig entfernt wird.
Was ist Honigtau und wie entsteht er?
Honigtau ist ein Abfallprodukt, das von Blattläusen ausgeschieden wird, nachdem sie den Saft aus den Blättern, vor allem von Lindenbäumen, gesaugt haben. Diese zuckerhaltige Flüssigkeit wird dann auf den darunter parkenden Autos abgelagert. Obwohl Honigtau selbst nicht besonders aggressiv ist, wird er durch seine Zusammensetzung zu einem Problem, wenn er nicht umgehend entfernt wird.
Laut dem ADAC kann Honigtau in Verbindung mit Rußtaupilzen besonders gefährlich werden, wenn er längere Zeit auf dem Lack verbleibt und durch Sonneneinstrahlung erhitzt wird. “Die brennen sich in den Lack ein und das Ganze wird schwarz, wenn das Auto länger in der prallen Sonne steht,” erklärt Alois Steinberger vom ADAC Südbayern.
Wie schädlich ist Honigtau für den Autolack?
Der größte Feind des Autolacks ist nicht der Honigtau selbst, sondern die Kombination aus Honigtau und Rußtaupilzen. Wenn diese Mischung auf dem Lack verbleibt und gleichzeitig intensiver Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist, können dauerhafte Schäden entstehen. Die Hitze lässt die klebrige Schicht zusammen mit den Pilzsporen in den Lack einbrennen, was zu dunklen, schwer zu entfernenden Flecken führt. Diese Flecken können die Lackoberfläche aufrauen und beschädigen, was den Lack anfällig für weitere Schäden macht.
Effektive Methoden zur Entfernung von Honigtau
Um solche Schäden zu vermeiden, ist es entscheidend, den Honigtau so schnell wie möglich vom Fahrzeug zu entfernen. Hier sind einige bewährte Methoden zur Reinigung:
- Normale Autowäsche: Wenn das Fahrzeug nur kurz unter einer Linde geparkt wurde und der Honigtau noch frisch ist, kann eine herkömmliche Autowäsche ausreichen. Dabei ist es wichtig, den Wagen gründlich zu waschen, um den Honigtau vollständig zu entfernen.
- Feuchtes Tuch: Bei leichteren Verschmutzungen kann ein feuchtes Tuch verwendet werden, um den Honigtau vorsichtig abzutupfen. Es ist wichtig, nicht mit Gewalt über den Lack zu reiben, da dies Mikrokratzer verursachen könnte.
- Reinigungsknete (Clay Bar): Für hartnäckigere Flecken eignet sich Reinigungsknete, die speziell für die Entfernung von klebrigen Substanzen entwickelt wurde. Die Knete gleitet mit einem Gleitmittel über den Lack und nimmt dabei die Verschmutzungen auf, ohne den Lack zu beschädigen. Diese Methode ist besonders effektiv, wenn der Honigtau bereits eingetrocknet ist.
- Detailer und Spezialreiniger: Es gibt spezielle Reinigungsprodukte für Autolacke, sogenannte Detailer, die nicht nur hartnäckige Rückstände wie Honigtau entfernen, sondern gleichzeitig den Lack pflegen. Diese Mittel enthalten oft UV-Blocker, die den Lack zusätzlich vor Sonnenschäden schützen. Sie können auch unterwegs verwendet werden, da sie kein Wasser benötigen.
- Klebstoffentferner: An besonders problematischen Stellen kann auch ein Klebstoffentferner helfen, der vorsichtig aufgetragen wird. Dieser sollte jedoch mit Bedacht verwendet werden, um den Lack nicht anzugreifen.
Vorbeugung und regelmäßige Pflege
Um Schäden durch Honigtau zu verhindern, empfiehlt sich eine regelmäßige Pflege des Autolacks. Eine Schicht Hartwachs nach jeder Wäsche kann verhindern, dass Honigtau und andere Verschmutzungen sich so leicht am Lack festsetzen. Das Wachs bildet eine schützende Barriere, die die Reinigung erleichtert und den Lack zusätzlich vor UV-Strahlen und anderen Umwelteinflüssen schützt.
Weitere Gefahren durch Baumverschmutzungen
Neben Honigtau gibt es weitere Baumverschmutzungen, die dem Lack schaden können, wie Baumharz und Vogelkot. Baumharz ist besonders tückisch, da es bei hohen Temperaturen in den Lack einbrennen und ihn dauerhaft beschädigen kann. Auch hier gilt: Je schneller das Harz entfernt wird, desto geringer ist das Risiko für bleibende Schäden. Harz kann zunächst mit heißem Wasser und einem weichen Schwamm behandelt werden, bevor man zu speziellen Harzentfernern greift. Nach der Reinigung sollte der Lack ebenfalls wieder versiegelt werden.
In der Fotoshow zeigen wir Ihnen, wie man Lackkratzer entfernt.