- Der Lamborghini Urus SE auf einen Blick
- Warum Deutschland für Lamborghini so wichtig ist
- E-Maschine bringt 192 PS und 483 Nm Drehmoment
- Neue Zylinderköpfe und Turbos für den 4,0-Liter-V8
- Spurtwerte: Nur in einer Disziplin war der Performante schneller
Der Lamborghini Urus SE auf einen Blick
- Stecker-Lambo schafft 60 km elektrisch
- Die Kraft der zwei Motoren: 800 System-PS
- Stark wie ein Stier: 950 Nm
- Von 0 auf 200 geht es in 11,1 Sekunden
- Die Hinterachse lenkt mit: Bis zu fünf Grad
- Auch beim Preis übertrifft der SE den Vorgänger
- Grundpreis (Deutschland) ca. 260.000 Euro
Warum Deutschland für Lamborghini so wichtig ist
Erfolg wird in der Krypto-Branche mit einer ganz eigenen Währung ausgedrückt. Hat einer mit Bitcoin, Ethereum & Co genug Geld verdient, dann sagt man: „When Lambo!“ Also wenn man sich von seinen Gewinnen einen Lamborghini leisten kann. Bei Lambo in St. Agata Bolognese heißt es schon seit Jahren „When Lambo“. Denn der italienische Autohersteller ist hoch profitabel. Auch 2023: 10.112 verkaufte Autos, 2,66 Milliarden Euro Umsatz und ein Gewinn von 723 Millionen Euro. Mit einer Gewinnmarge von 27 Prozent liegt die Audi- und damit auch VW-Tochter gleichauf mit Branchenprimus Ferrari.
E-Maschine bringt 192 PS und 483 Nm Drehmoment
Deshalb gibt es den neuen Urus, der das Modell S (und damit auch den Performante) ersetzt, jetzt auch als Plug-in Hybrid. Richtig gelesen: Man kann den Lambo mit Strom aufladen – so wie auch schon den Supersportwagen Revuelto. Und ja, der Urus könnte tatsächlich rund 60 Kilometer flüsterleise vor sich hinschleichen. Wir haben bewusst den Konjunktiv gewählt, denn der zusätzliche Elektro-Antrieb wurde natürlich auf Performance ausgerichtet.
Neue Zylinderköpfe und Turbos für den 4,0-Liter-V8
Der E-Antrieb spielt freilich nur die zweite Geige im Leistungs-Concerto der Italiener. Grundlage für die 800 System-PS und das bärenstarke Drehmoment von 950 Nm ist nämlich der 4,0-Liter-V8-Biturbo, der schon in den Vorgängermodellen seine Dienste verrichtete. Allerdings wurde das Aggregat (620 PS, 800 Nm Drehmoment) grundlegend verbessert. Lambo-Chef-Techniker (CTO) Rouven Mohr sagt: „Wir haben neue Zylinderköpfe und neue Turbos verwendet und auch die Ansaugung wurde überarbeitet.“ Und natürlich hat man auch bei der Software nachgebessert.
Spurtwerte: Nur in einer Disziplin war der Performante schneller
3,4 Sekunden benötigt der Urus, um von 0 auf 100 km/h zu sprinten, das sind 0,1 Sekunden schneller als der Urus S, aber 0,1 Sekunden langsamer als der Performante. In 11,2 Sekunden geht es von 0 auf 200 km/h. Hier ist der Plug-in Hybrid um 1,3 Sekunden schneller als das S-Modell und schlägt sogar den Performante, der 11,6 Sekunden braucht. Für alle Auto-Quartett-Fans hier noch der Top-Speed: 312 km/h (SE), 305 km/h (S) und 306 km/h (Performante). Weil wir gerade bei Zahlen sind und auch wenn es keiner so recht hören will: Aufgeladen wird die Batterie mit lediglich 7,2 kW in vier Stunden. Warum kein besserer 11 kW-Lader? Hätte nur Gewicht gekostet: 11 Kilogramm mehr – das wollte man sich sparen.
Angetrieben wird der Plug-In-Urus natürlich an beiden Achsen – hier setzen die Lambo-Entwickler auf ein so genanntes Hang-On-System. Das heißt, meistens wird das Heck angesteuert, die Fronträder schalten sich über eine elektronische Lamellen-Kupplung nur in bestimmten Situationen dazu. Dadurch könne man die Antriebsmomente besser verteilen, sagt Cheftechniker Mohr. Außerdem soll das Driftverhalten so verbessert werden. An der Hinterachse sitzt eine neue Komponente: ein ebenfalls elektronisch geregeltes Differenzial. Zusammen mit der Hinterachslenkung (bis zu 5 Grad) soll sie für mehr Agilität und Präzision in den Kurven sorgen.
Optisch verantwortlich für das Facelift ist Chef-Designer Mitja Borkert: „Jeder Lambo hat eine elegante und eine radikale Seite“, sagt er. Beim Facelift des Urus schlug das Pendel mehr in elegante Richtung aus. Weniger Kanten und Ecken – dadurch wirkt das SUV nicht mehr so aggressiv. Passt auch besser zu einem Plug-in-Hybriden. Front und Heck hat der Designer aufgeräumt, das Nummernschild wanderte nach unten. Zwischen den Rücklichtern spreizt sich ein wabenförmiges Gitter. „Inspiriert vom Gallardo“, sagt Borkert.
Auch der Innenraum sieht klarer aus. Die Konsole schwebt waagrecht im Raum, passend dazu sind die neuen hochwertigen Grafiken auf den Displays. Keine Frage, der neue Urus ist in der Tat schöner geworden. So viel Technik und Schminke hat natürlich seinen Preis. Ab 260.000 Euro geht es los, das sind zehn Prozent mehr als beim Vorgänger und das wird im Zweifelsfall auch keine Käufer abschrecken. Heißt ja nicht umsonst: „When Lambo!“ Dann schon eher die langen Wartezeiten. Das Urus-Kontingent für Deutschland ist bereits bis Ende 2025 ausgeschöpft. (Text: Rudolf Bögel | Bilder: Hersteller)