- Deutlich größer als der Standard-Yaris
- Überwiegend elektrisch durch die City
- Sicherheitstechnisch aufgewertet
Es ist ein cleverer Schachzug gewesen: Vor drei Jahren hat Toyota seinen Kleinwagen Yaris zum robusten Mini-SUV umgeschneidert und mit dieser Variante einen Treffer gelandet. Im Zuge einer Modellpflege kommt jetzt eine zweite Antriebsvariante hinzu. Erster Test:
Toyota Yaris Cross: Ausschließlich mit Vollhybridantrieben unterwegs. Hersteller
Der Yaris Cross ist Toyotas Bestseller im europäischen Modellprogramm, das meistverkaufte Pferd im Stall mithin. Auch in Deutschland zählt das kleine SUV zu den gefragtesten Angeboten der Marke. In diesen Tagen präsentiert sich das Modell nun noch attraktiver. Ganz neu schiebt der japanische Hersteller eine zweite und stärkere Antriebsversion mit 96 kW/130 PS Systemleistung nach, zusätzlich zur Variante mit 85 kW/116 PS. In beiden Fällen handelt es sich um einen effizienten 1,5-Liter-Vollhybridantrieb. Wahlweise kann die neue 130-PS-Ausbaustufe auch mit Allradantrieb geliefert werden, dann mit einem zusätzlichen Elektromotor an der Hinterachse. Aufgewertet wird der ansonsten frontgetriebene Neue zudem durch eine verbesserte Sicherheitsausstattung und ein erweitertes Multimediasystem mit zwei hochauflösenden Displays. Nicht zuletzt setzt Toyota auf höheren Geräuschkomfort. Dem Standard-Yaris ist das Facelift mitsamt der zweiten Hybridantriebsvariante bereits zuteil geworden, unseren ersten Test lesen Sie hier.
Deutlich größer als der Standard-Yaris
Allerdings hat sich mancher mehr Power im Yaris Cross Hybrid gewünscht. Im Maschinenraum der ersten Generation arbeitete bis jetzt ausschließlich ein 1,5-Liter-Dreizylinder im Verbund mit einem 59 kW/80 PS starken Elektromotor, der 141 Newtonmeter Drehmoment beisteuerte. Systemleistung: 85 kW/116 PS. Zum Antrieb zählten zudem ein Planetengetriebe für die Kraftübertragung und eine 27 Kilo wiegende Lithium-Ionen-Batterie (0,8 kWh) unter der Rückbank. Ein Vorteil findet sich im geringen Gewicht des Vollhybridsystems: Der Yaris Cross wiegt nur rund 1200 bis 1300 Kilogramm.
Überwiegend elektrisch durch die City
Das Zusammenspiel von Verbrenner und E-Maschine funktionierte schon immer prima. In der Stadt schiebt überwiegend der Elektromotor den Hybrid-Yaris an, auf der Landstraße schreitet er manchmal ein. Dabei wird immer wieder rekuperiert, was sich durch den verzögerungsstarken B-Modus noch intensivieren lässt. Verbrauchswerte um fünf Liter auf 100 Kilometer sind gut zu realisieren.
Mitte Mai hat Toyota nun den stärkeren Yaris Cross Hybrid 130 zu den Händlern und ersten Kunden gebracht. Der Dreizylinder-Benziner setzt unverändert 68 kW/92 PS frei, doch gegenüber dem Basismodell steigt die Leistung des E-Motors von 59 kW/80 PS auf 68 kW/92 PS, dadurch erhöht sich die Systemleistung – wie erwähnt – auf 96 kW/130 PS. Die Batteriekapazität beträgt nun bei beiden Antriebsvarianten 4,3 kWh. Den Kraftzuwachs spürten wir auf ersten Testfahrten beim Beschleunigen, wie zum Beispiel bei Überholvorgängen auf Landstraßen. Beim Hochdrehen macht sich der Verbrenner allerdings akustisch bemerkbar, trotz der insgesamt jetzt besseren Geräuschdämmung. In 10,7 Sekunden beschleunigt die 130-PS-Variante aus dem Stand auf Tempo 100, in der Spitze sind 170 km/h angesagt. Wenn man gelassen im Verkehr mitschwimmt, sind Verbrauchswerte möglich, die dem WLTP-Mix (4,5 l/100 km) entsprechen. Der CO2-Ausstoß wird mit 101 bis 116 g/km angegeben.
Der fünftürige Yaris Cross bietet ausreichend Platz für vier Insassen. Vorn auf bequemen Sitzen, hinten wird die Beinfreiheit eingeengt, wenn die Vordersitze weit zurückgeschoben werden. In den Gepäckraum passen 397 bis knapp 1200 Liter. Aufgewertet präsentiert sich der Innenraum unter anderem durch weichere Kunststoffe statt des bisher verbauten Hartplastiks. Die Armaturentafel ist weitgehend digitalisiert, ein 10,7-Zoll-Multimedia-Display gehört ab der Ausstattungsstufe “Team Deutschland” zum Serienumfang. Unterm Strich erweist sich die Bedienung als einfacher als bislang, weil logischer aufgebaut. Die Navigation arbeitet mit cloudbasierten Echtzeitinformationen. Beim Sprachassistenten besteht noch ein wenig Handlungsbedarf, wie bei manch anderen Automarken freilich auch.
Sicherheitstechnisch aufgewertet
An Bord finden sich die neuesten Sicherheitsfeatures, darunter das Notfall-Bremssystem. Es bremst automatisch bis zum Stillstand, beispielsweise wenn sich der Fahrer aus bestimmten (gesundheitlichen) Gründen dazu nicht mehr in der Lage sieht. Für die Türöffnung gibt es einen Warn-Assistenten, der aktiv wird, wenn sich beispielsweise von hinten ein Radfahrer nähert.
Welche neuen Assistenzsysteme fürs Auto die EU ab Juli 2024 vorschreibt, lesen Sie hier.
Ingo Reuss
Toyota Yaris Cross in Kürze:
Wann er kommt: Ist bereits erhältlich
Wen er ins Visier nimmt: Nissan Juke Hybrid, Renault Captur, Mitsubishi ASX etc.
Was ihn antreibt: Vollhybridsystem aus 1,5-l-Dreizylinder-Benziner mit 68 kW/92 PS und Elektromotor, Systemleistung 85 kW/116 PS oder 96 kW/130 PS
Was er kostet: Ab 28.540 beziehungsweise 30.590 Euro