Wenn die Finanzierungsprobleme nicht gelöst werden, will sich Sono auf sein B2B-Solargeschäft zurückziehen
Der Sono Sion scheint vor dem Aus zu stehen. Die Finanzierung sei nicht gesichert, viele Investoren würden empfehlen, den Sion zu streichen, um das Unternehmen zu retten, schreibt die Firma. Nun soll die Community über die Verwirklichung des Sion “abstimmen”, das heißt alle, die sich bisher einen Sion reserviert haben. Doch in Wirklichkeit geht es nicht um eine Abstimmung, sondern um eine letzte Reservierungskampagne.
“Wir haben es nicht geschafft, den Investor:innen zu erklären, warum der Sion das Potenzial zum ersten erschwinglichen Solar-Elektroauto der Welt hat, und dass es nach so einer Lösung auch eine große Nachfrage gibt.” (Sion-Chefs Christians und Hahn)
Viele Investoren würden der Firma nun empfehlen, sich auf das weniger kapitalintensive B2B-Solargeschäft zurückzuziehen, das bereits Umsätze generiert, und das Sion-Programm aufzugeben. Bevor man die Sion-Entwicklung einstelle, wolle man aber der Community der über 21.000 Privatpersonen, die bisher einen Sion reserviert haben, “eine letzte Chance geben, das Sion-Programm am Leben zu halten und unsere Finanzierungslücke teilweise zu schließen.”
Um die große Nachfrage als Finanzierungsquelle zu nutzen, starte man nun eine Reservierungs-Kampagne für 3.500 Sion, die unter dem Namen #saveSion läuft und 50 Tage dauern soll. Wer sich für eine Reservierung entscheidet, erhält anfangs einen Rabatt von bis zu 3.000 Euro auf den Endpreis des Sion. Die Anzahlungen werden nur fällig, wenn der Sion auch wirklich gebaut wird. Zusätzlich erhält man bei Reservierung eine feste Wartelistennummer für den Sion.
Bereits bei der Crowdfunding-Aktion Ende 2019 gelang es in 50 Tagen über 50 Millionen Euro an Zahlungszusagen von der Community einsammeln. Heute, da das B2B-Solargeschäft bereits läuft und die Marke bekannter ist, soll offenbar Ähnliches gelingen.
“#saveSion ist unsere Lösung für die Finanzierung eines Großteils des Sion-Programms, ohne die Aktie weiter zu verwässern”, so das Münchner Unternehmen. Das Programm sei der erste Teil einer Finanzierungsstrategie für die nächsten zwölf Monate. Danach will man sich wieder an die Kapitalmärkte wenden. So soll die Vorserienproduktion im Jahr 2023 und die Serienproduktion im ersten Quartal 2024 bezahlt werden.
Falls die Kampagne nicht erfolgreich verlaufe, werde man sich auf das B2B-Solargeschäft zu konzentrieren. Mit der derzeitigen und erwarteten Liquidität von rund 55 Millionen Euro könnte man das Unternehmen dann trotzdem erhalten, so die Hoffnung.
Quelle: Sono