Honda hat im Rahmen eines Pilotprojekts mit Next Kraftwerke die Zertifizierung einer Flotte serienmäßiger Elektrofahrzeuge für die Präqualifikation von Primärregelleistungen (PRL) durch den Übertragungsnetzbetreiber Amprion in Deutschland erhalten.
Neben den sechs Honda e wurden in dem Projekt auch sechs Honda Power Manager eingesetzt, bidirektionale CCS-Ladegeräte. Honda konnte dabei die Anforderungen an das Laden und Entladen erfüllen, die für das Sicherstellen einer stabilen 50-Hz-Netzfrequenz notwendig sind.
Technisch gesehen ist der Ablauf aufgrund der Kommunikation und der Variablen durchaus komplex: Das Honda-Strommanagementsystem nutzt die Echtzeit-Informationen zur aktuellen Stromkapazität von Next Kraftwerke und ist laut den Japanern in der Lage, innerhalb der erforderlichen Standardzeit auf die Lade- und Entlade-Anforderungen des Übertragungsnetzbetreibers (in diesem Fall Amprion) für jedes einzelne Fahrzeug zu reagieren und dabei die individuellen Präferenzen der jeweiligen E-Autofahrer zum Ladestand zu berücksichtigen.
Honda sieht in der Entwicklung und dem Projekt einen wichtigen Schritt, um die Rolle von E-Fahrzeugen und der bidirektionalen Ladetechnologie in einem zukünftigen nachhaltigen Energiesystem zu stärken. Neben dem weiteren Ausbau erneuerbarer Energien werde die Aufrechterhaltung einer konsistenten Netzstabilität zu einer der größten Herausforderungen für die Übertragungsnetzbetreiber.
Erst im September hatte Next Kraftwerke gemeinsam mit LG Electronics und Hyundai acht Ioniq 5 zu einem virtuellen Kraftwerk zusammengeschaltet, um ebenfalls für Amprion Sekundärregelleistung (SRL) zu erbringen. Die Fahrzeuge haben hierfür die Präqualifikation erreicht. Die acht Hyundais waren aber nicht die ersten E-Autos, die Strom ins Netz von Amprion eingespeist haben: Bereits 2018 gab es ein V2G-Pilotprojekt in Hagen mit dem Nissan Leaf.
Aber auch für Honda ist es nicht der erste V2G-Einsatz des Honda e: Für das Schweizer Projekt V2X Suisse hat der Autobauer 50 Honda e und 35 Honda Power Manager eingebracht, damit die Fahrzeuge vom Carsharing-Anbieter Mobility an verschiedenen Standorten in der Schweiz eingesetzt und bidirektional geladen werden. V2X Suisse läuft bis Ende 2023.
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