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Subaru Solterra: Hier schwächelt das Elektro-SUV aus Japan

Allradmarke unter Strom

Subaru Solterra: Hier schwächelt das Elektro-SUV aus Japan

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Subaru Solterra: Hier schwächelt das Elektro-SUV aus Japan

Mit dem Solterra bietet der Hersteller Subaru allen Outdoorfans erstmalig ein Auto mit E-Antrieb. Wie schlägt sich das SUV aus Japan im Test?

Es gibt den nächsten Neuzugang an der Ladesäule: Als einer der letzten Hersteller bietet jetzt auch Subaru bei uns ein Elektroauto an. Der erste Stromer der Japaner trägt den Namen Solterra und kommt zum Jahreswechsel für mindestens 57.490 Euro zu den Händlern. Als Crossover der gehobenen Kompaktklasse tritt er gegen Modelle wie den Nissan Ariya oder den VW ID5 an.

Die erste Referenz für das kantig gezeichnete Coupé mit vier Türen, weit ausgestellten Kotflügeln und sichtlich erhöhter Bodenfreiheit ist allerdings der Toyota Bz4X. Von ihm hat Subaru den Solterra abgeleitet und dabei nicht viel mehr als die Abstimmung, die Ausstattung und das Markenlogo geändert.

SUV mit Geländequalitäten

Auf den ersten Blick ist das keine schlechte Wahl. Schließlich haben die Japaner ihren elektrischen Erstling als ernsthaftes SUV positioniert, das sich nicht nur für eine trendige Optik in die Höhe reckt. Deshalb gibt es bei Subaru – im Gegensatz zu Toyota sogar serienmäßig – Allradantrieb, ein paar elektronische Fahrhilfen fürs Gelände und eine derart robuste Konstruktion, dass der Stromer sogar durchs Wasser waten kann.

Mit seinen elektrischen Eckdaten sortiert sich der Solterra in der Mitte des Marktes ein: So hat die Batterie im Wagenboden eine Kapazität von 74 kWh und reicht im besten Fall für gute 400 Kilometer. Theoretisch kann sie mit bis zu 150 kW geladen werden und schafft die ersten 80 Prozent so in rund 30 Minuten. Doch in der Praxis und erst recht im Winter gelingt das kaum, und man muss sich auf spürbar längere Pausen einstellen.

Ein E-Motor pro Achse

Damit die nicht allzu häufig werden, hilft der Solterra mit einem smarten Bremspedal beim Stromsparen: Es gibt mehrere Stufen der Rekuperation, mit denen man die konventionelle Bremse schonen und viel Energie zurückgewinnen kann. Die Batterie speist je einen 80 kW/109 PS starken E-Motor pro Achse, die den Solterra in 6,9 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 beschleunigen. Die Spitzengeschwindigkeit ist jedoch auf 160 km/h begrenzt. Damit liegt der Subaru auf einem Niveau mit den meisten Konkurrenten, die nur ihre Sportversionen etwas schneller laufen lassen.

Wie alle Elektroautos auf einer sogenannten Skateboard-Plattform bietet auch der Solterra überdurchschnittlich viel Platz: Weil die Räder bei 4,69 Metern Länge stolze 2,85 Meter auseinander stehen, sitzen auch Erwachsene im Fond noch sehr bequem. Der Kofferraum ist mit 441 Litern dagegen eher durchschnittlich. Und den Frunk unter der vorderen Haube haben die Japaner ganz weggelassen.

Stromer ohne Strategie

Zwar wirkt der Solterra mit seinem digitalen Cockpit, das tief hinter dem Lenkrad liegt, und dem großen Touchscreen daneben frisch und modern. Das gilt erst recht, wenn man ihn mit eher altbackenen Modellen wie dem Impreza oder dem Outback vergleicht. Die Sprachsteuerung ist durchweg verständig. Und sein Heer an Assistenzsystemen entspricht dem neuesten Stand, auch wenn die Aufmerksamkeitsüberwachung den Fahrer etwas zu häufig ermahnt.

An einem entscheidenden Punkt leistet sich der Solterra aber doch noch einen wirklichen Patzer. Die Navigation ist in keiner Weise aufs elektrische Fahren ausgelegt. Weder berücksichtigt sie bei der Routenplanung die Reichweite, noch schlägt sie auf der Langstrecke die passenden Ladestopps vor. Und wie lange man mit der Restreichweite braucht, um anzukommen, bleibt auch ein Geheimnis. Das machen ältere und billigere Elektroautos bedeutend besser: Während die ihrem Fahrer eine oft minutiös ausgetüftelte Ladestrategie anbieten, lässt der Solterra seinen Fahrer damit allein. So wird der Ausflug in die Wildnis schnell zu einem Abenteuer der ganz besonderen Art.

Fazit: Mitläufer statt Vorreiter

Egal ob mit Boxermotor wie beim Impreza oder jetzt eben mit E-Motor – Subaru bleibt auch an der Ladesäule eine eigenwillige Marke, die sich ein paar Allüren leistet. Wobei diese streng genommen auch auf das Konto des Kooperationspartners Toyota gehen. Mit zumindest im Winter mäßiger Ladeperformance und vor allem mit der unbefriedigenden Navigation taugt der Nachzügler allenfalls zum Mitläufer. Denn bei der Entwicklung geländetauglicher E-Modelle sind andere längst weiter.

Subaru Solterra

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