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Honda kommt mit neuer Aero voran: Zarco in Indonesien klar die Speerspitze

In kleinen Schritten kommen die beiden japanischen Hersteller im MotoGP-Feld voran. Bis sie tatsächlich wieder um Spitzenpositionen mitkämpfen können, wird aber noch einiges an Zeit vergehen. Das zurückliegende Rennwochenende zum Grand Prix von Indonesien war für das Yamaha-Team das Wochenende mit der bisher besten Punkteausbeute 2024. Und das gilt auch für Honda, allerdings gibt es einen Unterschied.

Im Honda-Lager nämlich war es am Indonesien-Wochenende nicht etwa das Werksteam, sondern das Satellitenteam LCR, das die Kohlen aus dem Feuer holte und mit den beiden Piloten Johann Zarco und Takaaki Nakagami zusammengerechnet 13 WM-Punkte eingestrichen hat. In der MotoGP-Teamwertung 2024 ist das mit Abstand die bisherige Saisonbestleistung, und zwar mit Blick auf beide Honda-Teams.

Zarco fuhr auf dem Mandalika International Circuit sowohl im Sprint am Samstag (P8) als auch im Grand Prix am Sonntag (P9) in die Punkteränge. Teamkollege Nakagami kam am Sonntag als Elfter ins Ziel. Nach einer 16-Sekunden-Zeitstrafe wegen Verstoß gegen die Reifendruck-Regel war Nakagami zwar nicht mehr Elfter, aber immerhin noch Zwölfter. Denn es kamen nur zwölf der 21 gestarteten Piloten überhaupt ins Ziel.

So gesehen könnte man auch sagen, Honda war am Sonntagsergebnis wieder Letzter. Aber die Fortschritte seit ein paar Wochen sind unübersehbar. Einen erheblichen Anteil daran hat die verbesserte Aerodynamik. Die geht zurück auf eine neue Verkleidung, die das sogenannte “Turning” für die RC213V verbessert.

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Honda RC213V

Detailansicht der Honda RC213V mit der neuen Verkleidung

Foto: Motorsport Images

Nachdem am zweiten Misano-Wochenende zunächst nur die Honda-Werkspiloten Luca Marini und Joan Mir sowie aus dem LCR-Team Johann Zarco in den Genuss der neuen Verkleidung kamen, rückte am Mandalika-Wochenende erstmals auch Takaaki Nakagami damit aus.

In seiner Zusammenfassung des Sonntags, die er vor seiner Reifendruck-Strafe abgegeben hat, sagt Nakagami: “Etwas Negatives gab es heute eigentlich nicht, aber die Bedingungen waren ein bisschen seltsam. Aus diesem Grund kann ich nicht sagen, dass es mein bestes Rennen war. Ja, ich bin ins Ziel gekommen und ich konnte auch Zarco eine Zeit lang sehen. Aber letztlich war die Lücke doch zu groß.”

Immerhin: Nakagami fuhr die gesamte 27-Runden-Distanz lang vor Yamaha-Werkspilot Alex Rins, der drei Plätze vor ihm gestartet war. Erst durch die nachträgliche 16-Sekunden-Strafe, die von den Rennkommissaren in zwei Schritten erst drei Stunden nach der Zieldurchfahrt verkündet wurde, ist Nakagami doch hinter Rins abgerutscht.

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Takaaki Nakagami

Erstmals kam auch Takaaki Nakagami in den Genuss der neuen Verkleidung

Über die neue Verkleidung der Honda RC213V sagt Nakagami: “Der Unterschied ist ziemlich groß. Die Turning-Phase ist damit wesentlich besser geworden. Aber so positiv die Kurvenfahrt jetzt ist, umso mehr neigt das Motorrad jetzt am Kurvenausgang zu Wheelies.”

“Man hat mir gesagt”, so Nakagami, “dass es jetzt weniger Abtrieb gibt. Und ich muss sagen, das spüre ich ganz deutlich. Der Kontakt ist am Vorderrad nicht mehr ganz so gut. Aber wie gesagt: Das Turning ist deutlich besser geworden. Und insgesamt ist das Bike nicht mehr ganz so schwer.”

Auch Honda-Werkspilot Luca Marini hält fest, dass die Honda dank der Updates “deutlich besser” wird. “Das freut mich sehr. Die Updates mögen zwar klein sein. Aber weil es so viele sind, bewirken sie hinsichtlich der Performance unterm Strich doch eine ganze Menge.”

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Luca Marini

Für Luca Marini und auch für Joan Mir war Indonesien eine Nullnummer

Trotzdem gab es in Mandalika weder für Marini noch für Teamkollege Joan Mir WM-Punkte. Marini belegte im Sprint P18, bevor er tags darauf in den Unfall in den ersten Runde verwickelt wurde. Indes hatte Mir in beiden Rennen einen individuellen Sturz.

“In den Rennen ist die Pace von fast allen mittlerweile so ähnlich, dass dem Start eine noch größere Bedeutung zukommt. Hast du einen guten Start, dann fährst du auf einer guten Position. Wenn nicht, dann nicht”, bemerkt Marini.

Dass am Indonesien-Wochenende Johann Zarco der schnellste Honda-Fahrer in allen Sessions war (ausgenommen des Warm-Ups, in dem es Nakagami war), das überrascht Marini nur bedingt. “Zarco gelingt es schon im gesamten Jahr, eine richtig gute Balance für dieses Motorrad zu finden. Er ist immer schnell. Was hingegen meist nicht so gut ist, das sind seine Starts”, so der Honda-Werkspilot.

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Maverick Vinales, Johann Zarco

In Mandalika duellierte sich Zarco lange mit Aprilia-Pilot Maverick Vinales

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