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Honda Civic Type R Test – Let’s get ready to rumble

Der Honda Civic Type R ist zurück, in neuer Generation und selbstverständlich mit noch mehr Power – da ist ein Test wohl mehr als angebracht.

Wenn die Begrifflichkeit Type R fällt, wissen Insider und Fans schneller Kompaktsportler sofort, was die Stunde geschlagen hat. Denn wer dieses Auto unterschätzt, darf sich ziemlich schnell in aller Demut dessen Heckansicht anschauen, bevor diese sich kleiner werdend, erbarmungslos dem Sichtfeld des Rivalen entzieht.

Klingt übertrieben? Nun, wir hatten in der Vergangenheit bereits mehrfach das Vergnügen mit diesem Sportderivat und enttäuscht hat er uns nie. Dafür eher begeistert und bei so manchem Manöver einfach nur staunen lassen. Umso gespannter waren wir, als der Honda Civic Type R der aktuellen Generation zum Test unseren Presseparkplatz belegte.

Der Protagonist mimte– wieder einmal – in einem unschuldigen Weiß, das immer noch „Championship White“ genannt wird, zumindest farbtechnisch die Unschuld vom Lande.

Das Wichtigste im Überblick

  • Hervorragende Fahrleistungen treffen auf perfekt abgestimmtes Fahrwerk.
  • Weniger aerodynamische Applikationen am Blechkleid lassen ihn erwachsener, cleaner erscheinen.
  • Der Type R wurde deutlich teurer, aber auch in allen Belangen noch etwas besser als sein Vorgänger.

Exterieur – Einmal gecleant bitte

Da schau her! Der Type R hat sich wohl seinen Plunder vom Wanst geschüttelt?

Diese Ansage eines Passanten beim Treffen auf den neuen Honda Civic Type R hätte treffender nicht sein können. Denn in aktueller Generation haben die Japaner der Topmotorisierung ihres Kompakten alles vom Hemd gehobelt, was ihn früher zum Teil als proletenhaft einstufen lassen hat.

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Auch die Fahrzeugfront wirkt aufgeräumter; Nebelscheinwerfer gibt es nicht mehr.

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Eine Lufthutze auf der Haube bleibt derweil, wenn auch in geänderter Form.

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Seitlich betrachtet, zeigt der neue Honda Civic Type R seine wahre Größe.

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Auch beim Heck zeigen sich Cleaning-Maßnahmen…

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…denen sich aber der aufgesetzte Heckspoiler widersetzen konnte.

Kein einziger Flap oder ähnliche Luftleitvernarbungen trägt der Type R mehr auf dem Blechkleid. Stattdessen zeigt er sich muskulös, aber komplett gecleant. Ausnahmen bestehen aus dem großen aufgesetzten Heckspoiler und der obligatorischen dreiflutigen Abgasanlage – beides sind ja mittlerweile auch Hauptmerkmale des Sportlers.

An der Front entfallen die Nebelleuchten und machen Luftkanälen Platz, die für die Kühlung der Bremsen notwendig sind. Der mittig liegende Lufteinlass wurde auch vergrößert, um den ebenso gewachsenen Ladeluftkühler mit mehr Luft versorgen zu können.

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Dieser wurde massiv und stabil befestigt, denn er muss bis zu 275 km/h aushalten können.

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Obligatorische Plaketten gibt es sowohl im Frontgrill als auch hier am Heck des Type R.

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Mehr Luft erhält Motor und vordere Bremsen dank der neuen Frontschürze.

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Das Endrohr-Trio darf an einem Type R natürlich nicht fehlen.

Seine schwarzen Anbauteile inklusive schwarzer Felgen bilden mit dem unschuldigen Weiß einen fetten Kontrast und passen bestens zum Charakter eines echten Hot Hatches. Allerdings ist der Civic mittlerweile bei 4,60 Meter Fahrzeuglänge angelangt, was ihn satte 32 Zentimeter (!) länger macht als einen aktuellen Golf. Selbst der Golf Variant ist nur drei Zentimeter länger als der Honda Civic Type R.

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Interieur – Sportflair vom Feinsten

Im Type R geht es weiterhin signalrot zur Sache, was im ersten Moment schon ordentlich die Iris piekt. Doch nach wenigen Sekunden wird klar: das passt perfekt! Und das gilt ganz besonders für die Sitze im wahrsten Sinne des Wortes. Einmal Platz genommen, scheint man mit dem Auto zu verwachsen. Es ist, als wären Fahrer und Beifahrer in Fixbeton gegossen felsenfest fixiert.

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Die Instrumententafel entspricht der des aktuellen Civic der elften Generation.

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Das rote Markenlogo im griffigen Lenkrad ist eines der typischen Merkmale eines Honda Civic Type R.

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Für die knallroten Sportsitze gibt es ein Wort als Bezeichnung: grandios.

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Deren Bezüge aus einer Art Alcantara sehen nicht nur hinreißend aus, sondern passen bestens in ein Sportderivat dieser Art.

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Eine entsprechend den Typus repräsentierende Prägung darf selbstredend nicht fehlen…

Dazu kommt eine im Vergleich zum Vorgänger deutlich wertigere Anmutung der Materialien und der Architektur. Das Bedienkonzept wirft keine Fragen auf und glänzt mit vielen echten Tasten und Reglern. Das Platzgefühl ist vorne prima und dank der Sitzpositionen wird der Fokus klar nach vorne gerichtet. Alles schreit „es kann los gehen!“.

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…und wer im Fondbereich des Type R Platz nimmt…

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…wird auch hier permanent daran erinnert, in was für einem Auto er unterwegs ist.

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Die Beinfreiheit geht hier – anders als die Kopffreiheit – in Ordnung.

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Haltgebend: In der Sitzbank eingelassene Becherhalter im Fond.

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Eine Plakette mit der laufenden Nummer prangt an der Beifahrerseite im Armaturenbereich

Doch bevor es das tut, noch ein Wort zur zweiten Sitzreihe, auf der unerwartet wenig Platz herrscht, den wir bei den Außenmaßen des Civic einfach erwartet hätten. Große Personen ab 1,85 Metern mosern schnell über die karge Kopffreiheit. Schick gemacht ist der Kompakte aber auch hier überall.

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Untypisch groß für einen Hot Hatch: 410 Liter Kofferraumvolumen sind überdurchschnittlich viel.

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Typisch Civic: Der aus quer verlaufendem Rollo bestehende Sichtschutz des Kofferraums.

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Maximal werden sogar über 1.200 Liter frei.

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Währenddessen zeigt der ebene Boden einen hohen Nutzungswert.

Beim Kofferraum angelangt, darf der Besitzer sich über 410 Liter freuen und kann damit einiges mehr verstauen als ein Golf-Fahrer. Das ist bei einem Kompaktsportler sicher eher sekundärer Natur, aber ein für die Alltagstauglichkeit mehr als zuträglicher Aspekt.

Antrieb und Fahreigenschaften – Heiß, heißer, Type R

Es gibt nicht viele Momente, in denen wir uns gerne wiederholen – im Fall des Honda Civic Type R ist das aber definitiv der Fall. Der japanische Kompaktsportler ist eine wahrhaft phänomenale Fahrspaßmaschine, die ihresgleichen sucht.

Nicht allein, dass der 2.0-Liter-Reihenvierzylinder dank einer optimierten Aufladung nun 329 statt der bisherigen 320 PS aus dem konsumierten Benzin generiert und zu den bisherigen 400 Newtonmetern sich weitere 20 hinzugesellen, nein, es ist das Gesamtpaket, welches hier tatsächlich noch eine Steigerung zum Vorgänger etablieren kann.

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Triebwerkszentrale – Der Zweiliter-Turbobenziner leistet nunmehr 329 PS.

Dazu gibt’s ein Handschaltgetriebe mit knackig exakter Schaltkulisse, dass jeden Gangwechsel zum Genuss macht. Beim Runterschalten bringt das „Rev Match“ das Getriebe durch einen kurzen Gasstoß des Motors auf die passende Drehzahl, um Schleppmomente beim Gangwechsel zu minimieren.

Wir möchten mit Fug und Recht behaupten, dass es weltweit mit Sicherheit keinen weiteren Fronttriebler gibt, der eine solche Leistung derart souverän und verbindlich auf die Straße bekommt. Lenkeinflüsse bei voller Beschleunigung? Derbe Traktionsprobleme in Kurven oder beim Sprint? Alles Fehlanzeige!

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Präzisionswerkzeug – Die sechs Gänge lassen sich absolut schnell und knackig kurzweilig wechseln.

Es ist schier unglaublich, wie genial die Fahrwerksabstimmung bei diesem Japaner die Grenzen nach oben zu schieben scheint. Fakt ist: Wer hier nur Werte aus den technischen Daten vergleicht, begeht einen riesigen Fehler. Denn der Hauptkonkurrent Golf R ist natürlich dank seinem Allradantrieb schneller von null auf Tempo 100, aber in jedem Zwischensprint über 50 km/h übernimmt der Type R das Zepter – nein, er reißt diesen seinen Wettbewerbern förmlich aus der Hand.

Auf der Rennstrecke – da sind wir uns sicher – fährt er jedem anderen Kompaktsportler in dieser Leistungsklasse problemlos davon. Das ungemein willige Einlenkverhalten, das verbindliche Filetieren jedes Scheitelpunktes und die phantastische Präzision einer Lenkung, die jeden Status Quo in scheinbar molekularer Ebene an den Piloten vermittelt, entfachen eine Leidenschaft und eins Symbiose zwischen Fahrzeug und Piloten, welche schwer zu beschreiben ist.

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Das Durchzugsvermögen des Honda Civic Type R selbst jenseits der 200 km/h ist ungemein beeindruckend.

Klingt nach Lobhudelei? Ist es auch, aber zu Recht! Wir möchten keineswegs den Eindruck entstehen lassen, dass beispielsweise ein Golf R oder ein BMW M135i keinen Spaß machen, aber im Vergleich zu diesem Derivat fühlen sich diese Allradsportler fast schon synthetisch, um nicht zu sagen deutlich weniger temperamentvoll an. Im Type R spürt der Fahrer in jedem Sekundenbruchteil, was die Maschine macht, wie sie reagiert und wie exakt sie seinen Befehlen folgt, als hätte man dem Burschen echte Zügel übergestreift.

Jeder Gasbefehl lässt den Honda dicke Backen machen und er stürmt brachial vorwärts. Der Motor hat richtig Bums, pulvert in unteren Drehzahlen dank seinem fetten Drehmoment bärige Torsionswerte auf die Antriebswellen und dreht dann sogleich und sehr willig bis 7.000 Touren. Wer den Type R ausfährt, landet bei 275 km/h und selbst bei diesem High Speed zieht der Japaner gelassen seine Spur, währenddessen der Zweiliter-Turbobenziner sich die Seele kraftvoll jauchzend aus dem Leibe, Pardon, aus den drei Endrohren schreit.

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Mit einem Wippschalter und einer Taste zur Direktwahl für den R+-Modus werden die Fahrprogramme ausgewählt.

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Dabei startet der Honda Civic Type R wie schon der Vorgänger stets im Sportmodus.

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Daneben gibt es noch den Comfortmodus, in dem der Japaner etwas braver, aber nicht niedlich wird.

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Der R+-Modus steht voll und ganz im Zeichen des Rennsports.

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Erstmals bietet der Type R nun auch einen Individual-Modus zum Einstellen der Parameter nach Lust & Laune.

Neben den drei Fahrmodi Comfort, Sport und R+ gibt es im neuen Type R erstmals einen vierten Modus, den „Individual“, der die manuelle Einstellung diverser Parameter durch den Fahrer erlaubt.

Die kurze Übersetzung passt bestens zu diesem Auto, auch wenn dadurch bei Autobahntempi recht hohe Drehzahlen anliegen. Die Urlaubsreise ist dennoch keine Quälerei. Die permanente Bereitschaft zum Vorpreschen verleitet ungemein und zwingt den Piloten nicht selten zur Selbstbeherrschung. Denn der potenteste Civic aller Zeiten will abliefern, erinnert gierig omnipräsent an seine Möglichkeiten.

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Kompromisslosigkeit par excellence – Die Brembos verzögern den Hot Hatch bei Bedarf brachial.

Dazu passt auch eine Brembo-Bremsanlage, die nicht nur einen typisch sportiven Druckpunkt und damit eine feingranulare Dosierung ermöglicht, sondern auch bei perfider Malträtierung absolute Standfestigkeit bewies. Bravo!

Bleibt am Ende das Kapitel Verbrauch. Im Schnitt genügten dem Honda Civic Type R nach Drittelmix-Prinzip neun Liter auf 100 Kilometer. Dazu muss aber gesagt werden, dass dabei auch das eine oder anderre Sprintvermögen dieses Autos ausgenutzt wurde. Die Werksangabe von 8,1 Litern ist also durchaus realistisch.

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Fernab jedweder Blamage: Der geringe Verbrauch des Honda Civic Type R auf der Sparrunde.

Zumal dem Japaner auf der Sparrunde lediglich 6,5 Liter auf hochgerechnet 100 Kilometer genügten. Wer dem Hot Hatch permanent die Sporen gibt, erntet erwartungsgemäß zweistellige Werte, doch das ist bei keinem anderen Auto in dieser Leistungsklasse anders.

Ausstattung, Komfort, Technik

Da es sich bei unserem Testwagen um den Type R handelt, ist einiges mehr an Bord als beim konventionellen Civic. Neben den bereits erwähnten aerodynamischen Modifizierungen außen und der Sportbremsanlage sowie dem signalfarbigen Innenraum mit dem Sportgestühl, offeriert der Type R auch ein klassisches Infotainment inklusive Navigation und Konnektivitätslösungen wie Android Auto und Apple CarPlay.

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Der Zentralbildschirm fungiert auch als Monitor für die Rückfahrkamera…

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…und verwandelt sich bei Bedarf in eine Infozentrale für sämtliche Fahrzeugparameter…

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…die weit über das hinaus gehen, was ein konventioneller Civic kann und benötigt.

Hinzu kommt hier die Anzeige diverser Fahrzeugparameter, die sowohl im Renneinsatz als auch auf der Straße nützliche Infos rund um Antrieb & Co. liefern. Vom Turbodruck über Temperaturen von Betriebsstoffen bis hin zum prozentualen Ist-Wert der Bremskraft oder der Stellung des Gaspedals.

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Das LED-Licht ist sehr gut, aber eine Matrix-Funktion wird leider nur im konventionellen Civic angeboten.

Das Honda Sensing sorgt mit acht Assistenzsystemen für ein hohes Maß an Sicherheit. Viele dieser Systeme wurden mittels neuer Sensoren und Kameras weiter verbessert. Eine induktive Ladestation gibt es auch; sie funktioniert wie in anderen Honda-Modellen unterbrechungsfrei.

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In diesem Test gab es keine einzige Unterbrechung der Ladefunktion im induktiven Ladefeld.

Das Soundsystem ist klanglich eher durchschnittlich, was aber bei so einem Sportgerät weit weniger ins Gewicht fällt als bei einem konventionellen Fahrzeug. Viel wichtiger sind die Voll-LED-Scheinwerfer, die wiederholt durch ihre Helligkeit, der fleckenfreien Ausleuchtung und der hohen Reichweite positiv auffielen. Matrix gibt es aber aus für uns unerfindlichen Gründen nicht, obwohl dieses im konventionellen Civic angeboten wird.

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Die Zweizonen-Klimaautomatik wird einfach und sicher per Drehregler und echten Tasten bedient.

Als optionale Pakete gibt es einmal das Carbon-Paket für 3.350 Euro, durch das der Heckspoiler, die Einstiegsleisten und die Blende der Mittelkonsole aus Sicht-Carbon bestehen und ein 1.300 Euro eures Illuminationspaket, welches eine rote Ambientebeleuchtung und eine Einstiegsbereichsprojektion mit dem Type R-Logo beinhaltet.

Was kostet ein Honda Civic Type R?

Vom Meister seiner Klasse gibt es aktuell nur eine Variante und diese ist teurer geworden.

Den Type R gibt’s ab 58.900 Euro – zum Vergleich: der Vorgänger startete ab 41.990 Euro und wurde in drei Ausstattungsvarianten angeboten.

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Mit gehörig gestiegenem Preis steht der Honda Civic Type R nicht allein auf breiter Flur.

Dieser hier besitzt ab Werk unter anderem bereits das Honda Connect Infotainment mit Navigation, eine Klimaautomatik, Parksensoren vorn und hinten, das adaptive Dämpfersystem mit den vier Fahrmodi, das Rev-Match-System, Honda Sensing, das digitale Cockpit, Datenlogger, die rote Velours-Innenausstattung und vieles mehr.

Vorderachsantrieb und Motorvariante bleiben alternativlos.

Fazit – König der Kompaktsportler

Honda hat den Civic Type R tatsächlich nochmals geschärft und ein Auto auf die Räder gestellt, welches trotz Vorderradantrieb selbst Allradler seiner Klasse das Fürchten lehrt. Ein perfekt abgestimmtes Fahrwerk sowie ein bärenstarker Antrieb, der mittels fulminanter Traktionswilligkeit diese auch überraschend gut auf die Fahrbahn bringt, eine phantastische Lenkung sowie Hochleistungsbremsen machen den Type R wieder einmal zum absoluten Überflieger.

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Der neue Type R setzt nochmal auf alles einen drauf und erwies sich im Test als die Fahrmaschine schlechthin.

Er wirkt zudem optisch galanter, bleibt aber seinen Wurzeln treu. Innen zeigt er sich moderner, hochwertiger und mit allem, was Assistenz und Komforttechnologie auch im konventionellen Civic der elften Generation anbieten kann.

Es gibt im Grunde nichts, was der Japaner auf dem Track und auch im Alltag anbrennen lässt. Er ist deutlich teurer geworden, doch das sind seine Konkurrenten auch. Und im Vergleich bleibt er immer noch weit unter denen, obwohl er sie fahrtechnisch alle in den Sack stecken kann.

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Er ist auf den ersten Blick empfindlich teuer geworden, doch die Konkurrenz ist noch teurer. Viel teurer.

Das wirft die Frage auf, wieso es kein Type R sein soll, wenn man schon extrem sportlich in einem Kompaktwagen unterwegs sein möchte. Zumal er seine TBL-Allüren optisch fast gänzlich abstreifen konnte. Ja, warum eigentlich nicht?

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In den Tank passen 48 Liter; das reicht je nach Fahrweise von 300 bis 700 Kilometer.

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Das digitale Cockpit zeigt auf einer 10-Zoll-Diagonale…

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…verschiedene Anzeigen, je nach gewähltem Fahrmodus oder auch frei einstellbar.

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Auf stechendem Rot grüßt beim Einstieg auch auf den Fußraumteppichen das Type R-Logo.

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Auch wenn der Honda Civic Type R mittlerweile fast 59.000 Euro kostet…

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…ist er ausstattungsangepasst immer noch um einige Tausender günstiger als beispielsweise ein Golf R.

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Dadurch ist er im direkten Vergleich mit dem Wettbewerb nicht nur sportlicher, sondern auch deutlich günstiger.

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Wir geben es gern zu: Der Test des Honda Civic Type R war purer Fahrgenuss und wir möchten diesen all jenen ans Herz legen…

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…die einen Kompaktsportler suchen, der nicht nur problemlos den Alltag meistern kann, sondern auch kompromisslosen Sportgeist besitzt.

Text & Fotos: NewCarz

Pro & Contra

Pro:

  • sehr kräftiger und drehfreudiger Motor
  • perfekt abgestimmtes Fahrwerk
  • sehr knackiges Schaltgetriebe
  • neutrale, sehr verbindliche Fahrcharakteristik
  • beeindruckender Durchzug und Spurtvermögen
  • wie angegossen passende Sportsitze
  • ausgeprägte Alltagstauglichkeit

Contra:

  • kurz übersetztes Getriebe sorgt für hohe Drehzahlen bei Autobahntempo
  • auf den Fondsitzen wenig Kopffreiheit
  • hoher Wendekreis
  • geringe Zuladung
  • stark gestiegener Preis

Konkurrenz: VW Golf R, Hyundai i30 N, BMW M135i, Audi S3, Ford Focus ST

Technische Daten: Honda Civic Type R

  • Farbe: Championship White Metallic
  • Fahrzeugklasse: untere Mittelklasse (Kompaktklasse) / Schrägheck
  • Länge x Breite x Höhe (m): 4,60 x 1,89 (2,08 mit Außenspiegeln) x 1,40
  • Radstand (mm): 2.734
  • Antrieb: Reihenvierzylinder-Ottomotor mit Turbolader und OPF
  • Hybridart: –
  • max. Leistung: 242 kW (329 PS) bei 6.500 rpm
  • max. Drehmoment (Nm): 420 bei 2.600 bis 4.000 rpm
  • Getriebe: manuelles 6-Gang-Getriebe
  • Antriebsart: Vorderachse
  • Durchschnittsverbrauch (WLTP): 8,1 l/100 km
  • Durchschnittsverbrauch (NewCarz): 9,0 l/100 km
  • CO2-Emissionen (Werksangabe): 185 g/km
  • Abgasnorm (WLTP): 6d-ISC-FCM
  • Höchstgeschwindigkeit: 275 km/h
  • Beschleunigung von 0 auf 100 km/h (sec): 5,4
  • Wendekreis (m): 12,1
  • Bodenfreiheit (mm): 121
  • Kofferraumvolumen (l): 410 bis 1.212
  • Leergewicht (kg): 1.480
  • Zuladung (kg): 320
  • max. Dachlast (kg): 50
  • Tankgröße (l): 47
  • Kraftstoffart: Benzin E5/E10 mind. 95 Oktan
  • Neupreis des Testwagens: 61.300 Euro (Basispreis: 58.900 Euro)

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