Honda

Sport

Yamaha: Morbidellis Schicksal erinnert an Marquez' Teamkollegen bei Honda

yamaha: morbidellis schicksal erinnert an marquez' teamkollegen bei honda

Franco Morbidelli erlebte 2022 eine Saison mit vielen Rückschlägen

Yamaha-Werkspilot Franco Morbidelli steht vor einer wegweisenden Saison. Der MotoGP-Vizeweltmeister von 2020 erlebte in der vergangenen Saison ein enttäuschendes Jahr. Als WM-17. stand er regelmäßig im Schatten von Teamkollege Fabio Quartararo. Nach Punkten stand es am Saisonende 248 zu 42 für Quartararo.

Während Quartararo die Meisterschaft lange Zeit anführte, kämpfte Morbidelli oft um die finalen Punkte. In keinem der 20 Rennen schaffte es der Italiener auf das Podium. Seit seinem Podium beim Grand Prix von Spanien in Jerez im Mai 2021 fuhr Morbidelli in keinem Trockenrennen in die Top 8.

Im Fahrerlager der MotoGP wundern sich die Experten, warum Morbidelli seit Sommer 2021 hinter den Erwartungen bleibt. Ein Grund könnte die Knieverletzung sein, die vor eineinhalb Jahren behandelt wurde.

¿pbshowheroespb¿”Die Knieverletzung war der Wendepunkt, weil Frankie für fünf Rennen aussetzen musste und dann nach der Vinales-Affäre ins Werksteam wechselte”, erklärt Yamaha-Rennleiter Lin Jarvis gegenüber ‘crash.net’.

Was beim Comeback in der MotoGP-Saison 2021 schief lief

Nach seiner Zwangspause in der Saison 2021 kehrte Morbidelli im Herbst zurück und fuhr danach für das Werksteam. Doch in keinem der finalen fünf Rennen konnte Morbidelli an seine alte Form anknüpfen. Laut Jarvis war Morbidelli “nicht fit”. Das Comeback erfolgte zu früh.

“Er kam vermutlich zu zeitig zurück. Realistisch betrachtet war er damals nicht fit genug. Das war ein Grund für die Leistungen (in der Saison 2021)”, blickt Jarvis zurück. Doch die Knieverletzung war laut Jarvis nicht der Grund, warum Morbidelli in der Saison 2022 hinter den Erwartungen blieb.

“Er konnte im Winter gut trainieren”, erinnert sich Jarvis an die Saisonvorbereitung vor einem Jahr. Doch mit der 2022er-Yamaha kam Morbidelli nicht zurecht. “Er konnte nie das nötige Vertrauen für das Motorrad aufbauen”, bestätigt der Yamaha-Rennleiter.

Warum Teamkollege Fabio Quartararo konstant schneller ist

“Frankie war nicht schnell, es fehlten die Aggressivität beim Bremsen und die Kurvengeschwindigkeiten. Das braucht man aber mit der Yamaha”, nennt Jarvis den Grund für die ausbleibenden Erfolge.

“Um mit der Yamaha schnell zu sein, muss man aggressiv bremsen und schnell in die Kurven hineinfahren. Dafür benötigt man viel Selbstvertrauen. Und das ist Fabios Stärke. Er hat sehr viel Vertrauen in die Front. Frankie fiel es schwer, dieses Vertrauen aufzubauen”, stellt Jarvis fest.

Morbidelli hat zusammen mit seiner Crew nach anderen Abstimmungen gesucht, doch das führte nicht zum Erfolg. “Wir wissen, dass Frankie schnell sein kann. Er ist ein MotoGP-Laufsieger und ein Vizechampion. Die Fähigkeiten sind also vorhanden. Er muss sich neu entdecken und wir müssen ihm bessere Werkzeuge bereitstellen, um ihm dabei zu helfen”, erklärt Jarvis.

Yamaha erkennt Parallelen zu Marc Marquez bei Honda

Yamaha arbeitet daran, die M1 fahrbarer zu machen. Doch Morbidelli muss auch an sich arbeiten, um das verlorene Selbstvertrauen zurückzufinden. “Es ist nicht einfach, einen Teamkollegen wie Fabio zu haben. Ich habe es bereits bei anderen Fahrern miterlebt. Wenn der Teamkollege außergewöhnlich schnell ist, dann wird es auf der anderen Seite der Box manchmal schwierig”, bemerkt Jarvis.

Die Situation bei Yamaha erinnert stark an das, was Honda in den zurückliegenden Jahren erlebte. Im Lager von HRC ist man stark von Marc Marquez abhängig. Die Markenkollegen des Spaniers standen stets im Schatten der Nummer 93. “Ich denke, dass es gewisse Parallelen zu Honda gibt”, gesteht Jarvis.

Für Morbidelli ist die MotoGP-Saison 2023 entscheidend, denn am Ende des Jahres läuft der Vertrag mit Yamaha aus. Potenzielle Nachfolger stehen bereits in den Startlöchern. Mit Ex-Superbike-Weltmeister Toprak Razgatlioglu hat Yamaha intern ein Talent in der Pipeline.

Zudem gibt es Gerüchte, dass Jorge Martin von Ducati zu Yamaha wechseln könnte. Da Enea Bastianini für 2023 den Vorzug erhielt, stehen die Chancen auf einen Aufstieg ins Ducati-Werksteam schlecht.

TOP STORIES

Top List in the World