Am 14. Juli 2019 wurde in Laguna Seca zum bisher letzten Mal ein WSBK-Rennen in den USA gestartet. Seitdem fehlt ein US-Rennen im Kalender der Superbike-WM. Das frustriert die Hersteller, denn die USA sind für die an der WSBK beteiligten Werke ein wichtiger Absatzmarkt (mehr Informationen). Aber auch bei Garrett Gerloff sorgt die Abwesenheit eines US-Laufs für Frust.
“Ich spreche jedes Jahr mit der Dorna darüber und übe Druck aus”, bemerkt Gerloff mit Blick auf ein mögliches Heimrennen. Während die MotoGP perspektivisch nach weiteren US-Events neben dem auf dem Circuit of the Americas (COTA) in Austin sucht, haben die Verantwortlichen der Superbike-WM große Mühe, eine geeignete Strecke zu finden.
Auf welchen Strecken würde Gerloff gern fahren? “Der Barber Motorsports Park wäre meine Wunschstrecke, COTA folgt auf Platz zwei. Laguna Seca wäre auch toll, wenn sie uns dort fahren lassen. Es gibt im Nordosten auch noch einige potenzielle Strecken, die in Frage kommen könnten”, erklärt der US-Amerikaner.
Garrett Gerloff
Garrett Gerloff wünscht sich ein WSBK-Heimrennen
Foto: BMW Motorrad
“Als ich 2020 zum ersten Mal hierhin kam, wurde zum ersten Mal nicht in den USA gefahren. Es fühlt sich beinahe so an, als ob sie das machen, um mich zu ärgern. Das verletzt meine Gefühle”, scherzt Gerloff. “Ich hoffe, dass sich für kommendes Jahr etwas ergibt.”
Hersteller wollen US-Event, doch die Chancen stehen gering
WSBK Start Portimao
Der starke Fokus auf Europa wird wohl auch den WSBK-Kalender 2025 prägen
Foto: Barni
Dabei waren ein US-Event von 2008 bis 2019 ununterbrochen im Kalender der Superbike-WM vertreten. Von 2013 bis 2019 gastierte die Serie in Laguna Seca. Die Kultstrecke verfügt über reichlich Charme, doch eine Reihe von Problemen machen eine Rückkehr nach Kalifornien unwahrscheinlich. So ist die Situation bezüglich der Anwohner sehr angespannt.
Als Garrett Gerloff in die WSBK kam, flog der US-Lauf aus dem Kalender
Foto: Motorsport Images
“Ich hoffe, dass die Superbike-WM ein Rennen in den USA erhält. Ich würde gern in Amerika fahren”, bemerkt Gerloff, der zuletzt mit einem Podium in Magny-Cours auf sich aufmerksam machte. Im kommenden Jahr pilotiert der Texaner bei Puccetti eine Kawasaki ZX-10RR.
Aus der MotoAmerica in die WM: Der Wechsel erfordert Mut
Gerloff war bisher der letzte Fahrer, der aus der MotoAmerica in eine Weltmeisterschaft kam. Er wünscht sich, dass weitere US-Talente den Sprung nach Europa schaffen.
Garrett Gerloff wurde zuletzt mit einem Podium für seinen Mut belohnt
“Ich hoffe, dass die Leistungen von Joe (Roberts) im MotoGP-Paddock und meine Leistungen hier in der Superbike-WM dafür sorgen, dass auch andere Fahrer den Mut haben, hierhin zu kommen und dann gute Leistungen zu zeigen. Aber man muss dafür kämpfen”, stellt Gerloff klar, der auf seinem Weg in die WM einige Opfer bringen musste.
So verdienen die Fahrer in der nationalen US-Meisterschaft meist mehr Geld als in der Superbike-WM. Zudem ist es naheliegend, dass die US-Piloten ihren Wohnsitz nach Europa verlegen und damit ihr gewohntes Umfeld verlassen.