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Wallbox-Umfrage: Kunden zeigen Kompetenz, scheuen Billigangebote

wallbox-umfrage: kunden zeigen kompetenz, scheuen billigangebote

Bild: Mercedes (Symbolbild)

Auf dem Markt der Wallboxen gibt es laut dem Marktforschungsunternehmen UScale weit über 100 Anbieter. Die Ladelösungen für den Hausgebrauch sähen alle ähnlich aus und lägen in einer Preisspanne von 200 bis 2000 Euro. Chinesische Anbieter drängten mit Billigangeboten auf den deutschen Markt. UScale wollte wissen: Können Kunden die Unterschiede erkennen und beurteilen?

In einer Erhebung unter 1.011 E-Auto-Fahrern mit Lademöglichkeit zu Hause ermittelte UScale in seiner Wallbox-Pricing-Studie 2024, dass der Preis nicht der Orientierungsmaßstab für die private Ladelösung ist. Ab einem bestimmten Level nach unten werden die Produkte sogar unattraktiver.

Aus einer Liste von 16 technischen Nutzwerten mit der größten Relevanz für die Kauf­entscheidung einer Wallbox erreichte die Ladeleistung Platz 1, gefolgt vom Preis auf Platz 2 und der Möglichkeit zum Photovoltaik-Überschuss-Laden auf Platz 3. Ein großer Teil der befragten E-Auto-Fahrer verfügt privat über eine eigene Solaranlage und betreibt einen eigenen Energie-Kreislauf, das unterstreicht laut UScale eine hohe Nutzerkompetenz. Die Abfrage bestätigte das ebenfalls durch die Einbindung von Smart-Home-Technik, Wärmepumpe und Batteriespeicher.

Auf Platz 4 folgt die App-Steuerung, Platz 5 erzielt die Herstellermarke, gefolgt vom zeitgesteuerten Laden auf Platz 6. Auch die weiteren Platzierungen machen laut UScale deutlich, dass die Nutzer gut über das Zusammenspiel aus Elektromobilität und Erneuerbarer Energie informiert sind, was mehrere technische Funktionen erfordert, über die nicht alle Wallboxen verfügen.

Befragt nach dem Preis, sieht eine große Mehrheit Angebote oberhalb von 1.400 Euro als deutlich zu teuer an. Den größten Gesamtnutzen sehen die Befragten bei Wallboxen zum Preis von 600 bis 700 Euro. Günstigere Angebote werden als unattraktiver wahrgenommen.

Dass Wallboxen aus Sicht der Nutzenden komplexe Produkte sind, zeigt sich auch in den Kauforten: Käufer bevorzugen Kauforte, bei denen sie auch eine kompetente Beratung erhalten können. Nur 31 Prozent kaufen bei einem allgemeinem Online-Händler. Die übrigen 66 Prozent kaufen direkt beim Hersteller, bei spezialisierten Online-Shops und anderen Anbietern, die neben der Wallbox auch Beratung bieten.

„Entgegen unserer Annahme sind Wallboxen weit davon entfernt, eine Commody, d. h. ein Standard-Produkt zu werden, bei denen der Kunde automatisch nach dem Billigsten greift“, so UScale-Chef Axel Sprenger. „Chinesische Marken versuchen zwar, den Markt mit günstigen eigenen Marken zu erobern, was gemäß den Studienergebnissen bis auf Weiteres wenig Chancen auf Erfolg hat. Zwar werden viele Wallboxen namhafter Hersteller und ihre Komponenten in China produziert, beim Kauf legen die Kunden aber Wert auf hohe Qualität und auf Beratung, Service und Vertrauen. Das dürfte den Wettbewerb noch eine Weile prägen.“

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