Der Volkswagen-Konzern und sein Batterie-Unternehmen PowerCo beginnen mit der Standortsuche für die erste Batteriezellenfabrik in Nordamerika – und zwar in Kanada. Parallel haben PowerCo und Umicore ein strategisches Lieferabkommen über Kathodenmaterial für Nordamerika vereinbart.
In dem Dokument bekennen sich die Partner unter anderem zu den ESG-Kriterien (Environment, Social, Governance) einer nachhaltigen Materialförder- und Batterieproduktion. Weitere Angaben – etwa zum Zeitplan – gibt es kaum. Thomas Schmall, Volkswagen Konzernvorstand Technik und PowerCo-Aufsichtsratschef, betont, dass sein Unternehmen bei der geplanten Investition „nicht nur Standorteigenschaften und Infrastruktur, sondern vor allem auch die ausreichende Verfügbarkeit von Energie aus erneuerbaren Quellen und wettbewerbsfähige finanzielle Bedingungen“ berücksichtige.
Außerdem äußert sich Schmall dahingehend, dass auch die USA noch nicht aus dem Rennen ist: Kanada sei „neben anderen Optionen“ auf einer Shortlist von Standorten, die für ein Werk in Nordamerika in Betracht gezogen werden, so der hochrangige Manager. Und: „Die PowerCo wird in Kürze ausführliche Verhandlungen mit allen Beteiligten führen, um den wettbewerbsfähigsten Standort zu ermitteln.“
Auch in Nordamerika gehe es um „die Sicherung von Kathodenmaterial für die künftige Zellfertigung“, teilt Volkswagen mit. Beide Seiten wollen vor Ort regionale Lieferketten für nachhaltige Batteriematerialien aufbauen. „Kathodenmaterial ist für die Transformation zur Elektromobilität der zentrale technologische Hebel für die Batterieleistung und mit rund 50 Prozent des Gesamtwerts der Zelle als größter Kostenfaktor von entscheidender Bedeutung“, vergegenwärtigen die Wolfsburger in ihrer Mitteilung.
Die nun unterschriebene Absichtserklärung dient Volkswagen zur Absicherung von Kapazitäten zu wettbewerbsfähigen Preisen sowie sowie als Grundlage für verbindlich Liefervereinbarungen. Dabei geht es nach Unternehmensangaben um ein Volumen von bis zu 40 GWh pro Jahr in 2030, was rund 550.000 vollelektrischen Fahrzeugen entsprechen soll. Der Beginn der Lieferungen ist für 2027 vorgesehen.
PowerCo wurde im Juli 2022 gegründet. Das globale Headquarter der Volkswagen-Tochter befindet sich in Salzgitter neben der deutschen Batteriefabrik des Unternehmens, für die im Juli der Grundstein gelegt wurde.
„Batterietechnologie ist ein Schlüssel unserer Strategie ‒ deshalb treiben wir den Ausbau des Batteriegeschäfts mit Hochdruck voran. Kanada ist eine logische Option für den Bau einer Gigafactory in der Region Nordamerika“, äußert Volkswagen-CEO Oliver Blume. Das Land biete hohe Nachhaltigkeitsstandards und ideale wirtschaftliche Bedingungen, die kanadische Regierung habe sich bereits als starker und zuverlässiger Partner erwiesen. „Dies ist erst der Anfang: Der E-Fahrzeug-Markt in Nordamerika befindet sich an einem Wendepunkt und wir sind entschlossen, in der gesamten Region zu investieren, um diese historische Chance für Volkswagen und unsere Kunden zu nutzen.“
volkswagen-newsroom.com, umicore.com