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Volkswagen: „Elektromobilität ist viel mehr als nur ein Auto“

Energiespeicherprojekte im industriellen Maßstab Volkswagen: „Elektromobilität ist viel mehr als nur ein Auto“

Elektromobilität muss ganzheitlich betrachtet werden, ist sich Volkswagen sicher. Aus diesem Grund steigt das Unternehmen mit seiner Tochter Elli in das Energiespeicher-Geschäft ein. Das verkündeten die Wolfsburger im Rahmen ihrer Pressekonferenz am 07. Juni 2024 im Volkswagen DRIVE. in Berlin.

volkswagen: „elektromobilität ist viel mehr als nur ein auto“

“Die Automobilindustrie befindet sich in der größten Transformation ihrer Geschichte”, begann Thomas Schmall, Volkswagen Konzernvorstand Technik, die Veranstaltung “Energize Europe”, die aufzeigte, wie sich der Wolfsburger Automobilhersteller darauf einstellt. (Bild: Stefanie Eckardt | Next Mobility)

Unter dem Motto „Energize Europe“ zeigte der Volkswagen Konzern am vergangenen Freitag, wie er sich die Zukunft seines Lade- und Energiegeschäfts insbesondere der Lade- und Energiemarke Elli vorstellt. Eine Frage, mit der sich Thomas Schmall, Volkswagen Konzernvorstand Technik immer wieder konfrontiert sieht, ist: „Was ist so Besonderes an einem Elektrofahrzeug – das hat doch auch nur vier Räder. „Elektromobilität ist so viel mehr als nur ein Auto“, unterstreicht er. Natürlich kaufe der Kunde erst einmal ein Auto und keine Batterie. Aber für Elektromobilität ist ein Ökosystem notwendig, damit er einen entsprechenden Mehrwert bekommt. Denn einfach nur den Verbrennungs- durch einen Elektromotor zu ersetzen ist zu kurz gedacht. Im Rahmen dessen konnte Volkswagen mit seiner Tochter Elli drei Neuigkeiten verkünden:

  • Elli Charger 2
  • Partnerschaft mit Otovo, um das Ökosystem auszubauen und
  • Einstieg in das Geschäft mit industriellen Energiespeichern

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Elli Charger 2

„Elli entwickelt nicht das Rad neu, aber so ziemlich alles darum herum“, erklärte Elli-CEO Giovanni Palazzo. Ein „Drumherum“ ist der Elli Charger 2, der bereits vorbestellt werden kann und im August 2024 ausgeliefert werden soll. Der neue Charger soll dazu beitragen, Ladekosten zu minimieren, und punktet mit einem abgestimmtem Ökosystem. So kann der Endverbraucher neben seinem Elektrofahrzeug, auch seine Wallbox und den Stromtarif aus einer Hand beziehen. In Zukunft kann er auch eine Photovoltaikanlage über ausgewählte Vertriebskanäle geliefert bekommen, denn das Unternehmen ist eine Partnerschaft mit Otovo eingegangen. Das norwegische Unternehmen wurde 2016 gegründet und hat seither in 13 europäische Märkte expandiert. Die Kooperation mit dem PV-Anbieter wird zunächst in Deutschland starten.

Neben der Senkung der Ladekosten spielte die Optimierung der Ladeleistung eine wichtige Rolle. So soll die neue Wallbox regionalen Unterschieden in den Hausanschlüssen gerecht werden. Den Elli Charger 2 wird es in vier Ausstattungsvarianten geben und er ist mit jedem Elektrofahrzeug nutzbar, das mit einem Typ-2-Ladeanschluss ausgestattet ist. Durch die neue Metering-Funktion und der damit verbundenen Kostentransparenz sowie des neuen Lademanagements lässt sich der neue Charger nicht nur im privaten, sondern auch im teilöffentlichen sowie öffentlichen Bereich einsetzen.

Neues Geschäftsfeld: Großspeicher

Als zweite große Ankündigung des Tages, gab Volkswagen bekannt, dass das Unternehmen gemeinsam mit Partnern entlang der Wertschöpfungskette stationäre Großspeicher entwickeln, bauen und betreiben will. Die industriellen Energiespeicher der Elli sollen in Zukunft für die Belieferung von Kunden und für Arbitrage-Geschäfte am Stromhandelsmarkt zum Einsatz kommen. Warum steigt Volkswagen nun in diesen Bereich ein? „Deutschland und Europa benötigen ausreichend Speicherlösungen, um den steigenden Bedarf zu decken und die volatile Einspeisung erneuerbarer Energien auszugleichen“, erklärte Schmall. Mit den Investitionen wolle man zur nachhaltigen Transformation der Energieversorgung beitragen. Die Nachfrage ist riesig: Bis 2030 erwarteten Experten ein Bedarf von über 100 GWh an Batteriespeichern. Die größten Projekte in der Elli-Projektpipeline haben nach eigenen Aussagen aktuell eine Leistung von bis zu 350 MW und eine Speicherkapazität von 700 MWh. Bei einer aktuell verbauten Gesamtspeicherkapazität in Deutschland von rund einer Gigawattstunde entspräche dieses Projekt nahezu einer Verdoppelung. 2025 soll das erste PowerCenter im Norden Deutschlands an den Start gehen. Den genauen Standort wollte Volkswagen zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekanntgeben – allerdings soll der Spatenstich in etwa sechse Wochen erfolgen.

Alltagstaugliche Elektromobilität?

Im Anschluss an die Ankündigungen, diskutierte man im Roundtable, bestehend aus Thomas Schmall, Prof. Dr. Stefan Bratzel, Gründer und Direktor des unabhängigen Forschungsinstituts Center of Automotive Management an der Fachhochschule der Wirtschaft in Bergisch Gladbach, Schauspielerin und E-Autofahrerin Chrissanthi Kavazi und Johannes Pallasch, Bereichsleiter Batterie-Elektrische Mobilität & Ladeinfrastruktur und Leiter Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur, wie alltagstauglich Elektromobilität bereits ist. Stefan Bratzel begrüßt Volkswagens Einstieg ins Großspeichergeschäft: „Es ist notwendig, dass die Automobilhersteller auch ins Energiegeschäft einsteigen. Es geht beim Thema Elektromobilität nicht nur um einen E-Motor, sondern um ein neues Ökosystem, der Kunde muss einen Mehrwert bekommen, um ihn von der Elektromobilität zu begeistern.“ Möglich wird das nur, wenn die Ladeinfrastruktur Fahrt aufnimmt. Das ist der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur wohl bewusst. Johannes Pallasch gibt jedoch zu bedenken: „Die Ladeinfrastruktur möchte ich mit einem Marathon vergleichen. Wir sind gut gestartet, aber wir sind erst bei Kilometer 2. Der Ausbau der Ladeinfrastruktur wird hinten hinaus erheblich schwerer.“ Insbesondere wenn man das Thema Mehrparteienhäuser betrachtet. Nicht jeder Stromerfahrer hat die Möglichkeit, zu Hause oder beim Arbeitgeber zu laden. „Wir springen momentan von den Early Adoptern hin zum Massenmarkt. Das ist ein großer Sprung und den muss man schaffen. Daran arbeiten wir konkret“. Dennoch ist sich Pallasch sicher, dass momentan das Problem nicht zu wenig Ladepunkte in Deutschland seien, sondern vielmehr die Frage, wo diese zu finden sind.

Stand vom 15.04.2021

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