Überteuert, schwer und trotzdem großartig
Große Dieselmotoren sind selten geworden. Marken wie Jaguar und Audi haben ihre großvolumigen Selbstzünder schon fast vollständig aus ihren Modellen verbannt. Auch Mercedes bietet nur noch wenige Modelle mit dem Dreiliter-Diesel an. Eines ist der Mercedes G 400 d.
So sanft kann ein Diesel sein
Der Motor verfügt über eine außerordentliche Laufkultur, die man nicht unbedingt erwarten würde. Das früh anliegende Drehmoment gibt dem Auto aus dem Stand weg reichlich Schub und das Zusammenspiel mit der Neungang-Automatik sowie das flüsterleise Klangbild zeichnen den Motor ebenfalls aus.
Die Aufpreisliste des Testwagens umfasst übrigens drei Seiten und summiert sich auf fast 150.000 Euro! Aufgerundet entspricht das sieben Suzuki Jimnys! Mercedes rechtfertigt den Preis nicht nur durch die unbestritten überragenden Geländefähigkeiten, sondern durch Opulenz im Innenraum. Die Sitze können mit allem bezogen werden, was sich häuten lässt – solange es nicht gegen die Genfer Konvention verstößt. Das Infotainment ist allerdings das alte. Ich persönliche finde das sogar gut, weil ich mich mit weniger kleinteiligem Touch-Kram abmühen muss.
Hat die G-Klasse ein Imageproblem?
Fazit
Was vom Fahren zu halten ist, sehen Sie im Video. Im Allgemeinen gilt jedoch: Trotz des hohen Preises und trotz des Hasses, den man sich als G-Fahrer einfängt, kann ich nicht umhin diesen Brummer zu mögen. Welches Auto fühlt sich denn bitte heutzutage noch an, als wäre es für die Ewigkeit gebaut!?
Zudem ist hier nicht nur der Leiterrahmen stabil, auch die Preise auf dem Gebrauchtmarkt sind es. Während eine gebrauchte S-Klasse einen schnelleren Wertverlust als Wirecard erleidet, fallen die G-Klasse-Preise mit der Geschwindigkeit einer Gesteinserosion. Diese G-Klasse mit Sechszylinder-Diesel ist trotz oder gerade wegen ihrer Ecken und Kanten großartig!