Wohnmobile

Oldtimer-Campingbusse aus dem Museum

Vanlife ist so jung! Echt? Vanlife spielt mit Stereotypen und perfekten Bildern. Doch es ist nur die Spitze des Eisbergs. Ein Blick in die Vergangenheit im Erwin Hymer Museum zeigt ein anderes Bild.

oldtimer-campingbusse aus dem museum

© Thomas Rebel

Der Tiroler Dr. Max Reisch war an der Entwicklung dieses wohl ersten Wohnmobils Europas, das die Jenbacher Werke montiert haben, beteiligt.

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© Thomas Rebel

Der Gutbrod Atlas von 1950…

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© Thomas Rebel

…leistet tapfere 18 PS, doch Max Reisch hatte noch andere Expeditionsfahrzeuge

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© Thomas Rebel

Ein spartanisches Gestühl und ein heulsusiger Motor: Der DKW fordert den Mensch am Volant.

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© Thomas Rebel

Vier verschlungene Ringe für vier Marken: Audi, Horch, Wanderer – und eben DKW.

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© Thomas Rebel

Heute fast unbekannt, damals Luxus: Fensterkurbel an der lackierten Blechhaut der Fahrertür.

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© Thomas Rebel

Die aufgesetzte Laterne auf dem Dacherlaubt Stehhöhe und seitliche Fensterluken.

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© Thomas Rebel

Isabell war immer wieder fasziniert von der Technik der Fahrzeuge, die sie für ihre Sonderausstellung versammelte.

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© Thomas Rebel

Das Erwin Hymer Museum in Bad Waldsee.

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Ganz modern: Lüftungsschlitze…

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© Thomas Rebel

…verraten die Position der Küche im Innenraum des Caravano.

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© Thomas Rebel

Fesch schaut er aus: Wäre dieser Camper in Serie gegangen, wäre die Geschichte des Reisemobils eine andere.

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© Thomas Rebel

Kühlschrank, Herd, alles da. Die Leuchte indes dient der Illumination im Museum.

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© Thomas Rebel

Ein Tacho aus einer anderen Zeit, man rollte mit gediegeneren Tempi durchs Land. 

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© Thomas Rebel

Sie freuen sich im Urlaub über Besucher, die Fragen zu Ihrem Camper stellen? Na, dann wäre doch DAS Ihr Vehikel!

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© Thomas Rebel

Isabell erklärt die spezielle Bettkonfiguration, geschlafen wird auf den umgeklappten Sitzen.

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© Thomas Rebel

Manche nennen es Lüftungsgitter, andere Plakettenareal.

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© Thomas Rebel

Das helle Aufstelldach sorgt auch hier für Luft und Raum, der Backofen ist Pflicht in einem britischen Camper.

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© Thomas Rebel

Campen wie Gott in Frankreich: Der Peugeot mit seinen Schiebetüren hat einfach Charme, der J7 kam 1965 raus. Die Erstbesitzerin dieses Weinsberg-Campers war Pumuckl-Autorin Ellis Kaut.

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Ein Neuwagen? Nein, ein grandioser Oldie. Aber einer mit gerade mal so 14.000 Kilometern auf der Uhr.

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© Thomas Rebel

Westfalia James Cook.

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© Thomas Rebel

“Wohnmobil für anspruchsvolle Abenteurer“! Der Westfalia-Ausbau war kein bisschen multifunktional. Aber luxuriös!

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1979 kam der kantige VW T3 auf die Welt, wie seine Vorgänger steckte ihm das Fernweh-Gen tief im Gebälk. Dieser flotte Geselle ist mit seinen 112 PS bis heute viel unterwegs.

Im Erwin Hymer Museum kann man die Geschichte des Vanlifes oder besser gesagt der Campervans mit den Augen nachverfolgen. Los geht es mit dem Gutbrot Atlas, einem Urahn der heutigen Campervans in Bulli-Größe.

Gutbrot Atlas

1950 kam der VW Transporter auf den Markt und wurde zur Legende. Doch hatte der VW stets seine “Marktbegleiter”, wie beispielsweise den Gutbrod Atlas, auf dessen Basis das wohl erste “moderne” europäische Wohnmobil entstand, wie Isabell Eisenbarth erklärt. Sie ist Kuratorin im Erwin Hymer Museum und war für die Realisierung der Sonderausstellung “How VanLife started” zuständig.

“Die Jenbacher Werke in Tirol montierten in der Nachkriegszeit im Auftrag der deutschen Firma Gutbrod den Atlas 800. Knapp 11.000 Exemplare wurden bis 1954 im Auftrag des Motorrad-, Automobil- und Maschinenherstellers aus Plochingen am Neckar gebaut, bevor die Produktion aufgrund zu geringer Gewinne eingestellt wurde”, sagt Isabell Eisenbarth.

DKW Schnellaster

Das erste Modell der neu gegründeten Nachkriegs-Auto-Union aus Ingolstadt ist ein richtiges Handwerkerauto, “das eigentlich Langsamlaster heißen müsste”, meint Isabell lächelnd. “Doch im Vergleich zu einem Handkarren war der DKW Schnelllaster eine enorme Verbesserung – und bekannt waren die Fahrzeuge der Auto Union ja auch. Die waren in den 1940er-Jahren bereits führend beim Bau von Fronttrieblern und Zweitaktern. Rund 60.000 Autos befanden sich bei Kriegsende in Deutschland im Umlauf, ein Großteil wurde von der Wehrmacht genutzt.”

Hymer Caravano

Der Hymer Caravano fand nach nur drei Fahrzeugen ein jähes Ende: “Das Erstlingswerk von Erwin Hymer im Bereich Campingbus und Reisemobil auf Basis des Borgward B611 war knapp über fünf Meter lang und bot weitaus mehr Platz als der Bulli. 1961 entstanden drei luxuriöse Varianten in Auftragsarbeit, die Serienfertigung war geplant, die Prospekte gedruckt – doch dann kam der Borgward-Konkurs,” erzählt die Kuratorin. Erwin Hymer begrub das Projekt. In seinen Augen besaß kein anderes Basisfahrzeug die notwendige Qualität. Erst in den 1970er-Jahren kam wieder ein Reisemobil, jedoch in Gestalt eines Lkw-Fahrgestells mit “aufgesetztem” Wohnwagen. Der Caravano wäre ein reinrassiger Kastenwagen-Ausbau gewesen.

Bedford CA Dormobile Deauville

In England setzte man als Basis auf den Bedford CA. Der Dormobile Deauville ist ein skurriler Camper mit spezieller Bettenkonfiguration. Im Inneren können bis zu vier Personen schlafen, da sich die klappbaren Sitze zu Betten umbauen lassen. Die Campingausstattung umfasst Stauschränke, ein Spülbecken und einen tragbaren Gaskocher.

Der Bedford CA ist gewissermaßen der britische Bruder des VW-Bullis. Entwickelt und gebaut hat ihn Vauxhall Motors in den Jahren 1952 bis 1969. Sein Markenzeichen war der Vierzylinder-Antrieb, den er sich mit dem Vauxhall Victor teilte. 50 PS und 1508 cm³ Hubraum bot der Reihenmotor. Anders als im VW T1 sitzt der Antrieb des Bedford nicht im Heck, sondern vorne.

Peugeot Weinsberg

In Frankreich wiederum waren Reisende gerne mit Peugeot J7 und einem Renault Estafette unterwegs, schon 1962 von Renault selbst ausgebaut. Die Firma Star wiederum entwickelte eine Ausbauvariante, die die frühen Surfer ansprach, während der Spezialist Maillet hochwertige Ausstattungen für den Citroën HY offerierte, 48 Modelle waren am Start.

Westfalia James Cook

Auf “den guten Stern auf schlechten Straßen” vertraute wiederum Westfalia 1976, der James Cook auf Basis von Mercedes-Benz setzte neue Maßstäbe und wurde rasch zum Symbol komfortablen Reisens. Alles andere als platzsparend und auch nicht multifunktionell gestaltet, dient er ausschließlich für Freizeitfahrten. Das aber mit Stil!

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