- Togg 10X: Fahrerlebnis, Leistung, Batterie, Laden
- Infotainment und Ausstattung des Togg 10X: Digitaler geht’s nicht
- Wann kommt der Togg 10X nach Deutschland?
- Technische Daten: Togg T10X AWD Long Range
Mit Togg versucht nun auch ein türkischer Autobauer sein Glück in der weltweit umkämpften Elektromobilbranche und steht nun mit dem Elektro-SUV Togg 10X in den Startlöchern. Der hat es in sich. Mit agilem Fahrerlebnis, guter Leistung, viel Stauraum und einer Batterie mit viel Kapazität kann er durchaus mit seiner europäischen, chinesischen und amerikanischen Konkurrenz mithalten. Das bestätigt auch ein Blick auf die Ladeleistung: dort liegt der Togg 10X auf einem Level mit dem VW ID.4 und dem Skoda Enyaq.
Besonders beeindruckt jedoch das Infotainment: hier verbindet der türkische Konzern künstliche Intelligenz mit digitaler Technik auf einem eigens entwickelten Betriebssystem, dass sich nicht auf Google, Apple und Co. stützt. Es ist unter anderem möglich, Einkäufe über das Auto zu erledigen oder sogar seine Steuererklärung zu machen. EFAHRER hat für Sie den Fahrbericht, sämtliche technische Details und alle modernen Gimmicks des türkischen E-SUVs in der Übersicht.
Togg 10X: Fahrerlebnis, Leistung, Batterie, Laden
Das getestete Fahrzeug ist das Topmodell T10X AWD Long Range mit 320 kW / 435 PS, einem maximalen Drehmoment von 700 Newtonmetern, Allradantrieb und einer Batterie mit einer Kapazität von 88,5 Kilowattstunden, die nach dem WLTP-Zyklus für maximal 468 Kilometer reichen soll. Die Motoren kommen natürlich von Bosch.
Beim Stromtanken kann Togg mit Wettbewerbern wie dem Skoda Enyaq oder den VW ID.4 locker mithalten. Im Gegenteil: 22 kW an einer AC-Säule schaffen nicht alle Konkurrenten. An einem 11-kW-Ladepunkt sind die Akkus in 345 Minuten von 20 auf 80 Prozent gefüllt. Steuert man eine DC-Schnellladesäule an, schafft der Stromer 10X maximal 180 kW. Dann dauert es sogar nur 28 Minuten. Damit das in der Türkei auch möglich ist, sollen 1.000-Schnellladesäulen entlang der Hauptverkehrsadern platziert werden.
Allerdings ist die Lenksäule zu kurz und die Sitze könnten mehr Seitenhalt bieten.
Infotainment und Ausstattung des Togg 10X: Digitaler geht’s nicht
Togg macht einen großen Schritt in Sachen Digitalisierung und künstliche Intelligenz in E-Autos: Das merkt man sofort, sobald man sich im Togg TX10 hinter das Lenkrad schwingt. Denn man blickt auf einen XXXL-Bildschirm, bestehend aus einem 12,3-Zoll-Instrumentendisplay, einem 29-Zoll-Monitor, der sich quasi von A-Säule zu A-Säule zieht. Coast-to-Coast nannte das Byton, der türkische Autobauer setzt die Vision um. Allerdings beeinträchtigt die Togg-Variante nicht das Sichtfeld, wie das bei den Fahrzeugen des chinesischen Start-ups der Fall war. Togg verlässt nicht auf Apple oder Google, sondern hat sein eigenes Betriebssystem entwickelt, zu dem wie bei einem Smartphone ein App Store gehört. Die Apps werden per Drag-and-drop auf den Startbildschirm gezogen und das Telefon in einer Ladeschale drahtlos mit Strom gefüllt. Ein weiterer Monitor oberhalb der Mittelkonsole dient zur Einstellung der Klimaanlage und zur Konfiguration der darüber liegenden Bildschirme. So kann sich der Beifahrer sich sein eigenes Unterhaltungsprogramm zusammenstellen.
Togg bezeichnet die Fahrgastzelle als zweites Wohnzimmer und hat das Infotainment dementsprechend gestaltet. Dafür hat der türkische Autobauer Big Player aus fast allen Wirtschaftszweigen des Landes ins Boot geholt, darunter die Fluggesellschaft Turkish Airlines. Hier kann man in einem System Radio hören, Geschäfte abwickeln, Flugtickets erwerben und beim Online-Versandhändler ordern, bei Migros, der größten Supermarktkette der Türkei einkaufen oder sogar die Steuererklärung abwickeln. Wie bei einer Fluggesellschaft sammelt man für Transaktionen und Aktivitäten Meilen oder andere Punkte, die man in “Toggen” umwandeln kann, um damit zum Beispiel an der Ladesäule Strom zu tanken.
Aber auch für Unterhaltung ist gesorgt: Das AI-Radio erstellt dank künstlicher Intelligenz aufgrund der ausgewählten Musikrichtung Playlists, die dem Geschmack des Nutzers entsprechen. Die Bildschirme werden auch genutzt, um digitale Kunstwerke zu erschaffen. Mit einer solchen riesengroßen Inszenierung hat Togg schon bei der Technikmesse CES für Aufsehen gesorgt. Jetzt zieren die Bits-and-Bytes-Grafiken die Außenwände der Fabrik in Gemlik. Die Freischaltung mancher Funktion erfolgt per Gesichtserkennung im Auto. Die Kamera wird auch genutzt, um Selfies zu schießen.
Togg
Wann kommt der Togg 10X nach Deutschland?
Der Togg 10X soll in Deutschland noch im Verlaufe dieses Jahres auf dem Markt landen, allerdings sind für 2024 maximal 2.000 bis 3.000 Autos für den Verkauf geplant. 2025 sollen es deutlich mehr werden. Die Preise für Deutschland stehen noch nicht fest. In der Türkei geht es bei rund 40 000 Euro los, die Topversion dürfte mehr als 65.000 Euro kosten. Der Vertrieb soll wie in der Türkei direkt erfolgen und in den großen Städten wie München, Berlin und Hamburg sogenannte Experience Center entstehen. In den nächsten fünf Jahren sollen weitere Modelle für Umsatz sorgen. Eine Limousine (10F), ein kleineres SUV (T8X), ein Van beziehungsweise ein leichtes Nutzfahrzeug. Bis 2032 sollen eine Million Togg auf den Straßen rollen.
Technische Daten: Togg T10X AWD Long Range
Typ | E-SUV |
Motor | Zwei E-Maschinen |
Leistung in PS (kW) bei U/min-1 | 435 (320) |
Max. Drehmoment (Nm) bei Umin-1 | 700 |
Höchstgeschwindigkeit (km/h) | 185 |
Beschleunigung 0-100 km/h (sek.) | 4,8 |
Getriebe | Automatik |
Antrieb | Allrad |
Batterie (kWh) | 88,5 |
Verbrauch EU-Drittelmix (l/100 km) | 19,7 kWh/100 km |
CO2-Ausstoß (g/km) | 0 |
Gewicht, Herstellerangabe (kg) | 2.165 |
Abmessungen (L/B/H) | 4.599 / 1.886 / 1.676 (L/B/H) |
max. Ladevolumen (L) | 441 bis 1.515 |