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TDI oder eHybrid – was denn nun? - 2024 VW Tiguan TDI 4Motion im Fahrbericht

Er ist der Bestseller von Volkswagen, der Tiguan. Längst hat er in Sachen Verkaufszahlen den Golf eingeholt und in manchen Monaten sogar hinter sich gelassen. Damit das so bleibt, steht nun die neue Generation des beliebten VW SUV beim Händler. Wir waren in den wohl begehrtesten Versionen TDI und eHybrid unterwegs. Besonders der PHEV hat technisch einen gewaltigen Sprung nach vorne gemacht und dürfte für viele Käufer erstmals eine echte klassische Alternative werden.

Im Rahmen unserer ersten Testfahrt stand das gut ausgestattete Modell „Elegance“ auf dem Plan, welches derzeit für rund 45.910 Euro im VW-Konfigurator steht, was allerdings nur mit dem 1.5er eTSI und moderaten 150 PS daher kommt. Wer mehr Leistung will, und sei es nur zum Ziehen eines schweren Anhängers, kommt am 2.0-TDI mit 4Motion-Antrieb kaum vorbei. Unser 193 PS starke Tiguan mit einem Diesel unter der Haube liegt preislich bei stattlichen 53.925 Euro. Dafür bekommt man aber nicht nur eine Anhängelast bis zu 2,3 Tonnen, sondern auch 400 Nm Drehmoment sowie jede Menge Traktion an allen vier Rädern.

tdi oder ehybrid – was denn nun? - 2024 vw tiguan tdi 4motion im fahrbericht In Sachen Geräuschdämmung haben sich die Wolfsburger nicht lumpen lassen und rücken damit den Tiguan ein ganzes Stück näher an den großen Bruder Touareg. Besonders die Akustikverglasung mit den doppelt laminierten Scheiben macht einen gewaltigen Unterschied. Aber auch die verbesserte Aerodynamik hat ihren Anteil daran. Hier sinkt der cw-Wert von zuvor 0,33 auf 0,28, was für ein SUV in diesem Format fast schon ein sensationeller Wert ist. Verantwortlich dafür sind die neue, runder gestaltete Front, die Stoßfänger mit Luftleitöffnungen für weniger Stirnfläche, und der fast komplett geschlossene Unterboden. Aber auch die neu geformten Außenspiegel und der flach abfallende Dachkantenspoiler leiten die Luft am Fahrzeug strömungsgünstiger, was wiederum für weniger Windgeräusche und somit für mehr Komfort sorgt.

Das erste Tuning für den neuen Tiguan istr auch schon da:

Angenehmer Nebeneffekt ist zudem ein geringerer Kraftstoffverbrauch. Der macht sich vor allem beim eHybrid, also der Plug-in-Version des Tiguan, bemerkbar. Dank neuer Technik schafft der PHEV nun erstmals bis zu 100 Kilometer elektrische Reichweite und wird zu einer ernsthaften Alternative zum klassischen Verbrenner. Denn auch preislich liegt schon der kleine Hybrid für mit 53.660 Euro und 204 PS Systemleistung auf dem Level des Diesels. Wer zu Hause oder beim Arbeitgeber laden kann, sollte erstmals den Hybrid ins Auge fassen. Denn mit seiner fast 20 kWh starken Akku-Batterie und der Schnelllademöglichkeit via CCS-Stecker bis zu 50 kW Ladeleistung wird der eHybrid Tiguan im Alltag komplett zur E-Version.

tdi oder ehybrid – was denn nun? - 2024 vw tiguan tdi 4motion im fahrbericht Wenn die Zeit drückt oder es weiter weg geht, springt der Verbrenner an, der nun erstmals als 1.5 TSI und damit in aktueller Ausbaustufe an Bord ist. Wahlweise mit 150 bzw. 177 PS steigt die Systemleistung auf 272 PS an, und übertrumpft damit sogar den größten 2.0 TSI mit 265 PS. Kultivierter geht der eHybrid alle mal zu Werke. Viel Abstimmungsarbeit steckt im Zusammenspiel zwischen Verbrennungs- und E-Motor. Speziell der Übergang beim Hinzuschalten des Otto-Motors im Teillastbereich wurde neu abgestimmt. Mit dem Ergebnis, dass das 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe nicht mehr so hektisch die Gänge, sondern sauber und kaum spürbar zwischen E-Fahrt und Verbrennerbetrieb wechselt.

55 Bilder Fotostrecke | TDI oder eHybrid – was denn nun?: 2024 VW Tiguan TDI 4Motion im Fahrbericht Im Vergleich zum eHybrid fühlt sich selbst der große 2.0 TDI mit seinen 193 PS etwas träge an. Dabei hat man diesem sogar die leichte Anfahrschwäche im unteren Drehzahlbereich ausgetrieben. Spätestens ab 1.700 Umdrehungen liegt dann das volle Drehmoment von 400 Nm an. Allerdings braucht der TDI doch etwas Drehzahl um seine volles Potenzial auszuspielen zu können. Da trifft es sich gut, dass Volkswagen alle Modelle und Motorvarianten ausschließlich an Doppelkupplungsgetriebe hängt. Hier ändert der Wechsel in den Sportmodus nämlich nicht nur den Charakter des Motors, sondern auch der Lenkung und des Fahrwerks.

tdi oder ehybrid – was denn nun? - 2024 vw tiguan tdi 4motion im fahrbericht Ist das neue, optionale DCC-pro 2-Fahrwerk an Bord, ergibt sich ein völlig neues Fahrerlebnis. Statt bislang nur mit einem regelbaren Ventil pro Dämpfer, sind nun Zug- und Druckstufe durch ein zweites Ventil getrennt regelbar. Besonders der Komfortmodus ist eine Klasse für sich. Bodenwellen bügelt der Tiguan sauber weg und schwebt über schlechte Straßen förmlich hinweg. Selbst im Sportmodus macht sich das neue Setup bemerkbar, denn statt bislang nur die Dämpfer zu straffen, lassen diese nun auch ein Abfedern zu, was im Sportmodus auf eine angenehme Art für Straffheit sorgt und dennoch Komfort bietet. tdi oder ehybrid – was denn nun? - 2024 vw tiguan tdi 4motion im fahrbericht Wem das nicht reicht, der kann sich entspannt auf die neuen ergo-Komfort-Sitze niederlassen. Unterschiedliche Massageprogramme bringen auf längeren Fahrten Abwechslung in die Rückenmuskulatur und das Gesäß. Nicht nur auf Autobahnen, sondern auch auf Landstraßen lässt sich die neue Ausbaustufe des Travel-Assist nutzen. Eine neue Front-Kamera und zusätzliche Radarsensoren verschieben die Nutzbarkeit des Systems weiter nach vorne. Somit attestiert der Travel-Assist nun auch stärker durch Kurven, bei deren Radien das Vorgängersystem längst ausgestiegen wäre. Dank der neuen Hardware sind hier nicht einmal mehr Fahrbahnmarkierungen nötig. tdi oder ehybrid – was denn nun? - 2024 vw tiguan tdi 4motion im fahrbericht Nach dem Software- und Hardware-Desaster beim ersten Golf 8, wollte man nicht wieder ähnliche Fehler begehen. Statt nur einem kleinen Update, kommt nun eine Recheneinheit mit doppelter Leistungsfähigkeit und doppelt so großem Arbeitsspeicher des Golf 8 zum Einsatz. Zusammen mit der neuen MIB-4-Software gehören lange Bootzeiten nun der Vergangenheit an. Während unserer zweitägigen Testfahrt leistete sich das System keinen einzigen Absturz oder Aussetzer. Wie gut das neue System funktioniert zeigte sich beim automatischen Parkvorgang per Handy. Dieser kann entweder spontan via Park-Assist oder die Memory-Parkfunktion genutzt werden: Einfach zur Parklücke fahren, im Display bestätigen, Handy-App starten, aussteigen und nebenher laufen. Alles andere erledigt der Tiguan in Eigenregie ganz ohne Fahrer.

Fazit: 2024er VW Tiguan TDI 4motion

Mit dem Tiguan hebt Volkswagen das Segment auf ein neues Level. Besonders das Thema Komfort macht sich in allen Belangen bemerkbar. Aber auch die Bedienung des neuen Infotainment-Systems und die Rechenleistung überzeugen. Mit dem neuen PHEV hat man zudem eine Version im Angebot, die für viele eine echte Alternative zum klassischen Verbrenner sein dürfte und die Lücke hin zum reinen E-Auto um einen großen Schritt verkleinert.

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