Die Technik kommt aus China, gebaut wird der Laster ab 2025 in Österreich
Eine österreichisch-chinesische Kooperation sind die hierzulande kaum bekannte Firma SuperPanther aus dem Reich der Mitte und der österreichische Nutzfahrzeugspezialist Steyr eingegangen. Auf der IAA Nutzfahrzeuge stellen sie eine elektrische Sattelzugmaschine namens eTopas 600 vor.
Daneben sind in Hannover auch die von SuperPanther entwickelten Elektro-Komponenten zu sehen. Gebaut werden soll der schwere Laster dann bei Steyr Automotive.
eTopas 600
SuperPanther-Steyr eTopas 600: Die technischen Daten
Das System arbeitet mit einer Spannung von 876 Volt, was für schnelles Laden und hohe Effizienz beim Antrieb sorgt. Aufgeladen wird über eine CCS2-Schnittstelle mit bis zu 400 kW oder über zwei CCS-Slots mit insgesamt 660 kW. Im letzteren Fall soll ein Ladehub von 20 bis 80 Prozent rund 38 Minuten dauern. Das entspricht einer ungefähren Ladegeschwindigkeit von 600 kWh*0,6/38 min = 9,5 kWh/min – zumindest aus Pkw-Sicht sehr beeindruckend. Die besten Pkw mit 800-Volt-Systemen bleiben unter 4 kWh/min. Optional soll es einen Anschluss fürs Megawatt Charging System (MCS) geben.
Zu den technischen Highlights gehört die von SuperPanther entwickelte integrierte Hochvolt-Steuerung, die mit 876 Volt Spannung und mit sehr sparsamen Siliciumcarbid-Halbleitern arbeitet. Sie umfasst den DC/DC-Wandler und den AC/DC-Wandler. Das Bauteil stellt bis zu 346 kW für einen einzelnen Permanentmagnet-Synchronmotor bereit und kann über ein Megawatt an drei Elektromotoren liefern.
Bildergalerie: SuperPanther-Steyr eTopas 600
SuperPanther
eEmerald-Serie
Darüber hinaus haben SuperPanther und Steyr Automotive gemeinsam eine Lkw-Baureihe mit festem Aufbau entwickelt. Diese eEmerald-Serie soll drei Modelle mit verschiedenen Antrieben, Reichweiten und Kabinenkonfigurationen umfassen. Diese Modelle werden ebenfalls mit den Elektrokomponenten von SuperPanther ausgestattet. Auch die eEmerald-Serie soll Ende 2025 in Serien gehen.
Das erste Modell hat einen 6×2-Starrrahmen mit Zentralachsanhänger und Wechselbrückensystem (C782/C745). Wie der eTopas bekommt er eine 621-kWh-Batterie mit LFP-Chemie. Später soll es eine 4×2-Version sowie Fahrzeuge mit einer 414-kWh-Batterie folgen.
SuperPanther Black Diamond
Bildergalerie: SuperPanther Black Diamond
SuperPanther
Das Modell hat einen 6×4-Antrieb mit drei Elektromotoren à 197/346 kW: zwei an der mittleren Achse und einer an der hinteren. Der einzelne Motor wird mit einem Zweiganggetriebe versehen. Die beiden Achsen können jeweils einzeln oder zusammen arbeiten – womit sich drei Modi ergeben.
Die LFP-Batterie speichert 414 kWh brutto, womit bis zu 300 km am Stück möglich sein sollen. Aufgeladen wird mit bis zu 430 kW, womit ein Ladehub von 20 auf 80 Prozent etwa 36 min dauern soll. Außerdem wird ein Batterietausch unterstützt. Zu den weiteren Besonderheiten gehört eine mechanische Zapfwelle (PTO) an der Hinterachse, über die elektrische Leistung an den Auflieger abgegeben werden kann.
Unter dem Strich
Kommen nach chinesischen Elektroautos bald auch Elektro-Laster aus China zu uns? Es sieht so aus. Auch wenn der eTopas 600 bei Steyr in Österreich gebaut wird: Die interessante Technik kommt von der chinesischen Firma SuperPanther. Die Komponenten sind offenbar schon in China an einem anderen Modell erprobt.
Quelle: SuperPanther (per E-Mail), SuperPanther
