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Subaru Solterra 4WD: Unsere erste Fahrt im Elektro-Subaru

Auch Subaru steigt ab sofort ins Elektrozeitalter ein. Die Japaner bedienen sich dabei der Kooperation mit dem Autogiganten Toyota, dessen bZ4x als Subaru Solterra einen etwas anderen Charakter bietet.

Subaru ist bereits seit Jahren mit Toyota verbandelt. Der Großkonzern hält 20 Prozent an Subaru und so brachten die beiden höchst unterschiedlichen japanischen Automarken bereits einen Sportler wie den GT86 / GR86 und den BRZ gemeinsam auf die Straße. Bei dem ersten Elektromodell kümmerte sich Toyota neben der e-TNGA-Plattform in erster Linie um das elektrische Antriebspaket und der Juniorpartner steuerte den Allradantrieb bei. Optisch unterscheiden sich die beiden Brüder abgesehen von Details an Scheinwerfern und Kühlergrill kaum voneinander.

subaru solterra 4wd: unsere erste fahrt im elektro-subaru

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Der lange Radstand von 2,85 Metern trägt wesentlich zu einem großzügigen Innenraum bei, was sich speziell im Fond bemerkbar macht, wo die großzügige Breite gerade einem etwaigen mittleren Passagier zugute kommt, der es zu schätzen weiß, dass es keinen Kardantunnel im Boden gibt. Das Kofferraumvolumen ist mit 452 Litern deutlich kleiner als bei vielen Verbrenner-Crossovern, die in diesem Segment bis zu 600 Litern im Ladeabteil unterbringen. Mit wenigen Handgriffen lässt sich das Volumen jedoch durch Umlegen der Rückbank deutlich erweitern.

Das große Panoramadach flutet den Innenraum mit Licht und kann nach Angaben der japanischen Ingenieure Energie einfangen, die in sonnigeren Ländern bis zu 1800 km Reichweite im Jahr generieren kann. Vorne wird der Subaru Solterra dominiert von einer sieben Zoll großen Instrumenteneinheit und einem 12,3-Zoll-Touchscreen für die zentralen Bedienungen.

subaru solterra 4wd: unsere erste fahrt im elektro-subaru

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Das Konzept des Armaturenbretts mit mehreren Blickwinkeln macht es erforderlich, dass der Fahrer seinen Blick während der Fahrt immer wieder fokussieren muss. Nicht überzeugen kann die Materialanmutung mit mäßigen Oberflächen, die im 60.000-Euro-Segment einfach besser sein sollte. Ein Drehknopf auf der breiten Mittelkonsole steuert das Fahrprogramm, rechts davon befindet sich der Schalter für die Fahrmodi Eco, Normal und Sport. Die maximale Höchstgeschwindigkeit von früh abgeregelten 160 km/h wird durch das Fahrprogramm nicht beeinflusst, sondern allein die Gasannahme. Der Normverbrauch des effizienten Subaru Solterra: 16,1 kWh auf 100 Kilometern, was einer Reichweite von 466 Kilometern entspricht. Die maximale Ladeleistung ist mit 150 Kilowatt überschaubar und auch eine zweite Akkugröße wird nicht angeboten – 71,4 kWh müssen reichen.

Anders als den Toyota bz4z ist der 4,69 Meter lange Solterra obligatorisch mit Allradantrieb unterwegs und verfügt über Schaltwippen am Lenkrad, um den Grad der Energierückgewinnung beim Bremsen in vier Stufen zu steuern. Per Tastendruck kann der Fahrer zudem in den One-Pedal-Modus wechseln. Daisuke One, Chefingenieur des Solterra, erklärt, dass „Subaru auf einen Kunden mit einer Vorliebe für sportliches Fahren abzielt, und deshalb gibt es mehrere Regenerationsstufen, eine sportlichere Hinterradaufhängung und eine etwas schwergängere Lenkung als beim Toyota.“

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Hinter dem Steuer erweist sich der mindestens 57.490 Euro teure Solterra als betont komfortabler Cruiser, der von seinem tiefen Schwerpunkt und einem kräftigen Antrieb profitiert. Leistungsausbrüche sollte man durch die jeweils 80 kW / 109 PS starken Elektromotoren an Vorder- und Hinterachse jedoch nicht erwarten und auch die 336 Nm maximales Drehmoment sind für einen über zwei Tonnen schweren Elektrocrossover dieses Klasse eher überschaubar. Die Rückmeldung der Lenkung mit seinem kleinen Durchmesser ist gut und auch bei flotter Fahrt halten sich die Wankbewegungen der Karosserie angenehm im Rahmen.

Gute Noten bekommt im Vergleich zu anderen Elektromodelle die Rückmeldung des Bremspedals. Und wenn es sein muss, bleibt der Solterra der Tradition treu, dass ein Subaru nicht nur auf befestigten Straßen glänzen kann. Er überwindet steile Steigungen und Gefälle und meistert auch durch seine steife Karosserie selbst Situationen, in denen ein oder zwei Räder den Bodenkontakt verlieren. Vor- wie rückwärts hilft die fein dosierte Bergabfahrhilfe.


Über den Autor: Joaquim Oliveira; press-inform

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