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Steht wichtige Automarke vor dem Aus? Autoboss spricht Tacheles

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Wayne Griffiths erklärt seine Vision für Cupra.

Seat-Chef Wayne Griffiths äußerte sich in einem exklusiven Interview mit der Automobilwoche zur aktuellen Debatte über Elektroautos und die Zukunft von Seat. Der erfahrene Manager, der seine Karriere 1989 bei Audi begann und seit 2020 an der Spitze von Seat steht, machte deutlich, dass die Umstellung auf Elektromobilität dringend notwendig ist.

Cupra mit Traumentwicklung: Wachstum von 20 Prozent im ersten Quartal

Im Gespräch mit der Automobilwoche betonte Griffiths, dass der Markt dringend erschwingliche Elektroautos benötigt. “Es wird jetzt Zeit, denn wir brauchen diese Autos. Bisher hatten wir kein vergleichbares Angebot in der Preisklasse eines günstigen Verbrenners”, sagte Griffiths. Er verwies dabei auf die Entwicklung der neuen Modelle für Volkswagen, Škoda und Cupra, die unter der Marke Seat in Spanien entwickelt werden.

Die ersten Quartalszahlen 2024 von Cupra zeigen ein beeindruckendes Wachstum: Cupra verzeichnete ein Wachstum von über 20 Prozent. “Zwischen Januar und März stiegen die weltweiten Auslieferungen um 10,6 Prozent auf 138.600 Fahrzeuge”, erklärte Griffiths.

Seat-Tochter will verstärkt auf günstige Elektro-Modelle setzen

Die Nachfrage nach dem Cupra Formentor bleibt ein wesentlicher Treiber für das Wachstum. Griffiths sieht jedoch die Notwendigkeit, die Produktionskapazitäten anzupassen, um der hohen Nachfrage gerecht zu werden. “Wenn wir uns entscheiden müssen, priorisieren wir in der Produktion Cupra-Modelle, weil sie deutlich margenstärker sind”, erläuterte er.

Laut Griffiths möchte Cupra bis Ende des Jahrzehnts in den US-Markt eintreten. Geplant sind ein Nachfolger des Cupra Formentor und ein größeres Crossover-SUV. “Wir werden uns zunächst auf die elektroaffinen Märkte an Ost- und Westküste sowie die Sun-Belt-Staaten konzentrieren”, erklärte der Seat-Chef.

Seats Konzernchef hat klare Meinung zur Verkehrswende

Griffiths äußerte sich auch zur politischen Debatte über das Verbrenner-Aus in der EU bis 2035: Er forderte mehr politische Unterstützung für Elektroautos statt Drohkulissen. “Es ist für mich völlig unverständlich, wie man das Ziel einer vollständigen Dekarbonisierung infrage stellen kann”, so Griffiths. Er plädierte für klare Botschaften und Anreize, um die Vorteile von Elektroautos hervorzuheben.

Der Seat-Geschäftsführer zeigte sich optimistisch, dass der Seat-Mutterkonzern und Cupra die Herausforderungen der Zukunft meistern werden. “Cupra ist nicht das Ende von Seat, sondern die Zukunft. Wir brauchen beide Marken”, sagte er abschließend. Das klingt, also seien Seat und Cupra bereit, die Verkehrswende künftig verstärkt mitzugestalten.

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