Führungswechsel bei Toyota: Akio Toyoda (66), bisher CEO des weltgrössten Autokonzerns, gibt nach 14 Jahren an der Spitze sein Amt ab.
Damit tritt auch bei Toyota die Gründerfamilie aus dem operativen Geschäft ab. Zuletzt war der Autobauer der letzte, in dem noch ein Nachkomme eines Unternehmensgründers das Zepter führte. Zweite Ausnahme war bis April letzten Jahres noch Suzuki. Damals trat CEO Osamu Suzuki, der einst die Enkelin des Firmengründers geheiratet hatte, von seinem Amt zurück – mit 92 Jahren.
Schluss mit der Langeweile
Akio Toyoda hatte Toyota übernommen, nachdem der Konzern im Zuge der weltweiten Finanzkrise 2008 zum ersten Mal mit Verlust abgeschlossen hatte. Er trat inkognito bei Rennen auf dem Nürburgring an und krempelte mit seiner Leidenschaft für Motorsport das gesamte Unternehmen um. Sein Wahlspruch: «No more boring cars!», keine langweiligen Autos mehr. Toyoda initiierte ein neues Design, das Motorsportteam Gazoo Racing und richtete die Marke wieder mehr auf die Bedürfnisse europäischer Kunden aus. Weil die zahlreichen Hybridmodelle den CO₂-Ausstoss im Zaum hielten, leistete sich der Konzern unter seiner Leitung sogar wieder waschechte Sportwagen. Im Jahr 2021 honorierte die Autobranche dies mit dem Titel des «Automenschen des Jahres».
Kein Kurswechsel
Toyodas Nachfolger Koji Sato, studierter Ingenieur, Autofan und Macher gilt als Abbild seines Vorgängers. Grosse Kurswechsel dürfte er – zumal mit Toyoda im Aufsichtsrat – kaum vornehmen und die Transformation zur Elektromobilität fortsetzen. Bis 2030 will der Konzern 30 batterieelektrische Modelle anbieten. Wie ähnlich Toyoda und Sato ticken, zeigte im Dezember 2021 ein gemeinsames Video, in dem sie mit sichtlichem Spass einen elektrischen Lexus RZ über eine Rennstrecke scheuchten.