Man betrachtet ihn dort als sehr zuverlässige Kraftstoffquelle
Volvo hat ja kürzlich sein letztes Auto mit Dieselmotor gebaut. Bei Toyota dürfte das noch ein bisschen dauern. Obwohl die Popularität des Ölbrenners in den letzten Jahren geschrumpft ist, sind sich die Japaner sicher, dass er noch eine lange Zukunft hat.
In einem Gespräch mit dem australischen Magazin Drive sagte der Manager, dass der Diesel nach wie vor “eine sehr zuverlässige Kraftstoffquelle” sei, vor allem für schwerere Fahrzeuge wie Lastwagen und große SUVs. Hanley gibt aber auch zu bedenken, dass sich der Diesel an die immer strengeren Emissionsvorschriften anpassen muss, um zu überleben. Aus diesem Grund hat Toyota kürzlich einen Hilux mit einer Mild-Hybrid-Version seines 2,8-Liter-Vierzylinder-Turbodiesels vorgestellt. Auch der neue Land Cruiser 250, dessen Test Sie hier lesen können, wird den elektrifizierten Selbstzünder 2025 erhalten.
Darüber hinaus schließt Hanley die Möglichkeit eines Motors, der mit synthetischem Diesel betrieben wird, nicht aus. Gleichzeitig versucht Toyota, den Verbrennungsmotor mit Wasserstoff am Leben zu erhalten – entsprechende Prototypen des GR Yaris und des GR Corolla drehen bereits ihre Testrunden.
Das “große Motorenentwicklungsprojekt” macht aus Toyota-Sicht durchaus Sinn. Akio Toyoda geht davon aus, dass reine Elektrofahrzeuge nie über einen Marktanteil von 30 Prozent hinauskommen werden. Die anderen 70 Prozent der Autos werden demnach weiterhin mit Verbrennungsmotoren ausgestattet sein, die mit Benzin und Diesel betrieben werden. Toyota ist der Meinung, dass synthetische Kraftstoffe und Wasserstoff eines Tages eine echte Alternative sein könnten.
Auf der anderen Seite wird es für Toyota immer schwieriger, Fahrzeuge mit Dieselmotoren in Märkten zu verkaufen, in denen die Vorschriften immer strenger werden. Das gilt vor allem für die Europäischen Union. Viele Autohersteller haben den Dieselmotor in der EU bereits aus ihren kleineren Fahrzeugen verbannt. Das erklärt zum Teil, warum der Marktanteil von Dieselfahrzeugen im letzten Jahr nur noch 13,6 Prozent betrug. Im Vorjahr waren es noch 16,4 Prozent.
Es ist davon auszugehen, dass der Diesel in Schwellenländern und bei Nutzfahrzeugen, also dort, wo die Gesetzgebung lockerer ist, beliebt bleiben wird. Wie es bei uns weitergehen wird, bleibt abzuwarten.