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Sieht anders aus, bleibt im Kern aber derselbe: Hyundai Santa Fe im ersten Test

Einerseits sollen neue Autos möglichst effizient sein, andererseits darf der Komfort nicht zu kurz kommen. Dann ist da noch der Gegensatz von Größe, Aerodynamik und Raumökonomie. Also sollen die Autos nicht weiter in den Abmessungen zulegen, da die Städte überfüllt sind, trotzdem dürfen die Passagiere keine klaustrophobischen Gefühle bekommen und dann sollen die Vehikel möglichst windschlüpfig sein, aber sich optisch dennoch von dem Rest der Blechlawine unterscheiden.

Was das alles mit dem Santa Fe zu tun hat? Die fünfte Generation des SUVs ist mit 4,83 Metern um 45 Millimeter länger als bisher und auch der Radstand ist um fünf Zentimeter auf 2.815 Millimeter gewachsen. Dieses Wachstum ist alles andere als eine Effekthascherei. Denn die Raumverhältnisse haben sich spürbar verbessert. Die Beinfreiheit der Rückbank wächst um 20 Millimeter auf 1.055 Millimeter und bei der dritten Reihe sind es 15 Millimeter auf 761 Millimeter. Da die Kopffreiheit ganz hinten um 69 Millimeter auf 958 Millimeter wächst und die Lehne sich jetzt um zehn Grad nach neigen lässt, finden Erwachsene auch dort Platz, sofern sie kein Gardemaß jenseits der 1,80 Meter haben. Die weit aufschwingende Heckklappe und die niedrige Ladekante erleichtern das Befüllen des Gepäckabteils.

Hyundai Santa Fe: Trotz Kastenoptik windschlüpfig

Dazu kommt noch ein kantiges Aussehen, mit dem sich der Hyundai Santa Fe vom Crossover-Einerlei unterscheidet, aber dennoch eine optische Zitatensammlung verschiedener Modelle ist. Der Kühlergrill samt der Scheinwerfergrafik erinnert an den Polestar oder den Volvo XC60, der zufällig auch noch ein Konkurrent des Santa Fe ist. Die Rückleuchten gleichen denen des Honda Accord III Aerodeck. Wenn es um ein SUV geht, das ein gehöriges Maß an Geländewagen-Attitüde verströmen soll, tut man gut daran, nach England zu blicken. Das wissen sie auch in Südkorea, das sieht man der kantigen Silhouette und Schulterlinie, die auch von einem Range Rover stammen könnte.

Also steht der Hyundai Santa Fe stramm im Wind. Möchte man meinen. Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall. Der neue Crossover hat einen cw-Wert von 0,29 und ist damit um 0,04 Punkte besser als der Vorgänger. Also ist dieser Gegensatz ebenfalls aufgelöst, indem die Techniker den Unterboden sowie die Radläufe optimierten, das Dach mit einem Heckspoiler versehen haben und einen Jalousie-Kühlergrill installiert haben. Damit dieser Santa Fe auch etwas hermacht, stecken jetzt erstmals 21-Zoll-Räder in den Radläufen statt der bisherigen 20-Zöller. Das Exterieur ist schon mal gelungen.

sieht anders aus, bleibt im kern aber derselbe: hyundai santa fe im ersten test

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Hyundai Santa Fe: Viel Komfort und Technik im Interieur

Das Gleiche gilt auch für den Innenraum. Hier greifen die Koreaner mit den beiden 12,3 Zoll großen Monitoren, einer für die digitalen Instrumente und einer als Touchscreen für das Infotainment in das Konzernregal. Durch die Krümmung erreicht der Fahrer problemlos alle Funktionen, ohne sich zu sehr aus dem Sitz winden zu müssen. Und wenn man schon bei den englischen Konkurrenten genau hingeschaut hat, dann hat man auch beim Innenraum beherzt zugegriffen, wie man an dem schräge stehenden 6,6 Zoll großen Display sieht, mit dem die Funktionen der Klimaanlage gesteuert werden. Die Bedienung gibt kaum Rätsel auf.

Die Software wird drahtlos aktuell gehalten. Auch ein Navigationssystem mit eingeblendeten Kamerabild soll es ebenso in Europa geben wie den adaptiven Tempomaten, der sich auch nach den Verkehrsschildern richtet. In der großen Mittelkonsole können zwei Smartphones induktiv mit Strom versorgt werden. Alternativ stöpselt man das Handy an einen der USB-C-Anschlüsse, der dann mit 27 Watt Energie in die Batterien pumpt. Praktisch ist auch, dass die Armablage beziehungsweise die Mittelkonsole von vorne und hinten geöffnet werden kann. Kurz: Im neuen Santa Fe fühlt man sich wohl.

sieht anders aus, bleibt im kern aber derselbe: hyundai santa fe im ersten test

Hyundai Santa Fe: Leidiglich ein Plug-in-Hybrid im Angebot

Zumal auch das komfortabel abgestimmte Fahrwerk seinem Teil zum entspannten Reisen beiträgt, indem es Schlaglöcher sowie Querfugen gut wegsteckt und nur bei Letzteren etwas nachwippt. Der Hyundai Santa Fe teilt sich die Technik mit dem Tuscon, wurde aber im Detail verbessert. Unter anderem ist das Fahrwerk jetzt mit hydraulischen Buchsen bestückt. Also ist auch der optionale Allradantrieb mit einer elektrisch gesteuerten Kupplung identisch. Zum gemütlichen Gesamteindruck passt auch, dass sich die Sechsgangautomatik wie ein in Asien beliebtes CVT-Getriebe anfühlt.

Der Santa Fe ist kein Sportwagen, der auf der linken Spur alles in Grund und Boden fährt. Auf einen Diesel muss man der fünften Generation des Hyundai-SUV verzichten. Dafür wird es beim Santa Fe zwei elektrifizierte Benziner (einen PHEV und einen HEV) geben, deren Basis der 1.6-Liter-Turbomotor (Gamma III) darstellt. Bei dem von uns gefahrenen Hybrid mit einer Systemleistung von 169 kW / 230 PS steuert der Benziner 132 kW / 180 PS, erreicht aus dem Stand nach 9,5 Sekunden Landstraßentempo und ist bis zu 190 km/h schnell. Das entspricht den Daten des Vorgängers. Im April 2024 soll der neue Santa Fe beim Händler stehen.

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