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Riskante Honda-Entwicklung: 2024er-Fireblade nur auf einer Strecke getestet

Die Bedingungen beim privaten WSBK-Test in Portimao waren alles andere als ideal. Ursprünglich wollten BMW und Honda am Montag wichtige Erfahrungen sammeln. BMW entschied sich am Sonntagnachmittag spontan zu einem vorgezogenen Start. Am Montag konnten die Fahrer kaum aussagekräftige Erfahrungen sammeln, weil es feuchte Stellen gab, die nicht abtrockneten (zur Reaktion von Toprak Razgatlioglu).

Honda verzichtete auf Grund der Bedingungen komplett auf den Test und zog damit einen Schlussstrich unter die Saison 2023. Für die Entwicklung der neuen CBR1000RR-R Fireblade für 2024 können die Ingenieure nur die Daten vom Jerez-Test verwenden (zum ersten Fazit zur 2024er-Maschine).

“Wir fanden hier schwierige Bedingungen vor. Durch die Kälte bestand keine Hoffnung, dass der Kurs abtrocknet”, erklärt HRC-Werkspilot Iker Lecuona bei WorldSBK.com. “Das Team wollte einige Dinge probieren, aber ich teilte ihnen mit, dass ich nicht fahren möchte. Im Trockenen wäre ich gefahren, aber wegen der Bedingungen war es mir zu riskant.”

Iker Lecuona kämpfte mit starkem Jetlag von den vielen Reisen in den zurückliegenden Wochen. “Es war ein langes und stressiges Jahr für mich. Ich habe es genossen, freue mich jetzt aber auf eine Pause”, gesteht der Spanier, der zwischenzeitlich parallel in der Superbike-WM und MotoGP fuhr.

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Iker Lecuona

Keine guten Bedingungen: Iker Lecuona wollte kein Risiko eingehen

Foto: WorldSBK.com

Lecuona konnte die 2024er-Honda beim privaten Test in Jerez testen. Die überarbeitete Fireblade wurde auf der Motorradmesse EICMA präsentiert und soll dem Rennteam mehr Freiheiten geben. “Der erste Eindruck war wirklich gut”, freut sich Lecuona.

“Ich war überrascht, dass einige Bereiche deutlich verbessert werden konnten. Doch in anderen Bereichen haben wir nach wie vor die gleichen Probleme”, warnt Lecuona vor zu viel Euphorie. “Wir sind happy, aber es fehlt noch etwas”, bilanziert der Honda-Pilot.

HRC-Ingenieure können nur auf die Jerez-Daten zurückgreifen

Über den Winter wird Honda neue Teile entwickeln, um die bekannten Schwächen der Fireblade weiter auszumerzen. “Das neue Motorrad ist ein Schritt in die richtige Richtung”, ist Teammanager Leon Camier überzeugt. Der Ex-Racer verlässt Honda und macht Platz für Jose Escamez.

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Honda CBR1000RR-R Fireblade 2024

Honda CBR1000RR-R Fireblade: Für 2024 wurde unter anderem die Aerodynamik verändert

Foto: Honda

Auch wenn Leon Camier in der WSBK-Saison 2024 nicht mehr am Honda-Kommandostand steht, so hofft er, dass das Team einen Schritt in Richtung Spitze machen kann. Denn sowohl im Vorjahr als auch in diesem Jahr landete Honda bei den Herstellern auf der letzten Position.

Das 2024er-Update soll verhindern, dass Honda zum dritten Mal in Folge das Schlusslicht ist. “Ich hoffe, dass es ausreicht, um konkurrenzfähig zu sein”, bemerkt Camier mit Blick auf das 2024er-Bike. “Das Paket ist neu und das Team benötigt Zeit, damit wir das Motorrad richtig verstehen.”

Neues Personal in der Box des Honda-Werksteams

“Noch haben wir nicht die finale Version für den Saisonauftakt. In der Weihnachtszeit wird es noch kleine Entwicklungen geben. Das Motorrad, mit dem wir im kommenden Jahr loslegen, wird etwas anders sein. Hoffentlich haben die Ingenieure genug Daten, um neue Teile für das kommende Jahr zu entwickeln”, kommentiert Camier.

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Leon Camier

Leon Camier verlässt das Honda-Werksteam und macht Platz für Jose Escamez

Foto: Motorsport Images

Neben Jose Escamez, der den Job von Leon Camier übernimmt, gibt es mit Crewchief Tom Jojic einen weiteren neuen Mitarbeiter im Team. “Wir möchten das Team aus technischer Sicht verstärken. Deshalb kommen neue Leute dazu, die eine andere Vergangenheit haben”, kommentiert Camier.

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Xavi Vierge

Xavi Vierge und Iker Lecuona testeten die neue Honda in Jerez

“Das Ziel besteht darin, jeden Bereich zu verbessern, nicht nur das Motorrad”, schildert Camier. “Wir müssen auch das Team und die technischen Aspekte verbessern. Daran habe ich in den zurückliegenden Monaten gearbeitet.”

“Ich denke, dass das Team im kommenden Jahr stärker sein wird”, zeigt sich der Noch-Teammanager hoffnungsvoll. “Das Team sollte allgemein besser werden. Hoffentlich gelingt ihnen beim Motorrad ein großer Schritt, damit sie gute Ergebnisse einfahren können.”

Mit Bildmaterial von Honda.

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