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Bugatti Chiron

Pechschwarzer Bugatti Chiron Super Sport ehrt 30er-Jahre-Le Mans-Renner

Sehr schwarzes Hypercar verneigt sich vor dem ersten Le Mans-Werksauto der Franzosen

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Wie schon beim Veyron hat Bugatti auch bei dessen Nachfolger Chiron eine schwindelerregende Anzahl an Special Editions aufgelegt. Vorteil Chiron: Seine Produktionszahlen sind höher (500 zu 450), was die Chancen auf Kunden, die ein echtes Einzelstück mit beliebtem historischen Bezug wollen, erhöht. Jetzt ist es mal wieder soweit. Sagen Sie Hallo zum Bugatti Chiron Super Sport “Hommage T50S”. 

Wir wissen bereits, dass in ein paar Monaten ein gänzlich neuer Bugatti auf uns zurollt. Und vermutlich werden wir alle wieder ordentlich staunen, wenn man uns ziemlich absurde Zahlen dazu präsentiert. Aber noch ist der Chiron quietschfidel und nach wie vor sieht er reichlich atemberaubend aus. Dieses sehr sehr schwarze Exemplar macht da keine Ausnahme, ganz im Gegenteil.  

Dass der Wagen ein “T50S” im Namen trägt hat übrigens nichts mit dem herrlich analogen Supersportwagen-Traum von Gordon Murray (GMA T50s) zu tun. Tatsächlich entstand der Name in Anlehnung an den firmeneigenen Type 50S, einen Rennwagen von 1931. In besagtem Jahr gab Bugatti sein offizielles Werksdebüt in Le Mans auf dem legendären Circuit de la Sarthe. Sechs Jahre später, 1937, triumphierten die Molsheimer in Le Mans mit dem Type 57G Tank.

Dieser sinistre Chiron Super Sport zitiert seinen Vorfahren mit einem entsprechend überarbeiteten Hufeisen-Kühlergrill inklusive aufgemalter Rennnummer 5 in der Mitte. Auch auf den Türen befindet sich die “5”, handgemalt in kontrastierendem Weiß. Der Schriftzug „Le Mans 1931“ befindet sich vor dem hinteren Radkasten. Auf der Unterseite des Heckspoilers ist zudem eine Darstellung des Circuit de la Sarthe versteckt.

Wer genau das Auto in Auftrag gegeben hat, verrät Bugatti nicht, allerdings könnte es ein US-Amerikaner gewesen sein, wenn man nach den orangefarbenen Seitenmarkierungsleuchten auf den Radhäusern urteilt. 

Was wir wissen ist, dass der Kunde einen schwarz in schwarzen Chiron Super Sport wollte, der “die Geschichte von Bugatti angemessen würdigt”. Und offensichtlich hat man ein sehr vernünftiges Vorbild gefunden. Denn der Type 50S, stellte den Höhepunkt von Bugattis großvolumiger Motorenlinie dar.

Bis hierhin hatte Bugatti mit leichten, wendigen Rennwagen wie dem Type 35 Erfolge gefeiert. In den späten 1920er und frühen 1930er Jahre setzte jedoch ein Wettrüsten um reine Leistung ein. Die Innovation von Bugatti in diesem Bereich war ein neuer, rund 250 PS starker Fünf-Liter-Achtzylindermotor mit Kompressoraufladung – der erste Motor mit doppelter obenliegender Nockenwelle.

Das Potenzial des Type 50S war so groß, dass Jean Bugatti glaubte, er könne die 24 Stunden von Le Mans gewinnen. Bugatti meldete für das Rennen 1931 drei verschiedene Chassis an, die alle ganz in Schwarz statt im traditionellen französischen Rennblau lackiert waren. Dies war ein dezenter Seitenhieb gegen die französische Regierung, die sich geweigert hatte, das Rennen zu sponsern – aber es war auch eine visuelle Metapher für eine neue Herangehensweise von Bugatti an den Rennsport.

Ein Sieg schien in greifbarer Nähe, doch dann erlitt eines der Fahrzeuge bei hoher Geschwindigkeit einen Reifenschaden und kam tragischerweise von der Strecke ab. Die beiden verbleibenden Fahrzeuge – darunter Chassis Nr. 50177, das diesen Super Sport inspiriert hat – wurden von Bugatti aus dem Rennen genommen, um weitere Unfälle zu vermeiden.

Motorenmäßig lässt bekanntermaßen auch der Chiron wenig anbrennen. Inzwischen sind wir bei acht Liter Hubraum, 16 Zylindern, vier Turbos und 1.600 PS angekommen. Wie beim historischen Vorbild Type 50S hat man auch der Motorabdeckung dieses Super Sport ein gedrehtes Ziermuster, bekannt als Perlée, verpasst. 

Das Perlée-Finish ist auch im Interieur zu finden. Am Ablagefach der Mittelkonsole und den Kniepolstern. Der Kunde entschied sich für einen schwarzen Innenraum mit Aluminium-Akzenten und das optionale Sky View-Glasdach. Auf den Türverkleidungen ist das Originalfahrzeug mit einer handgefertigten Darstellung seiner Teilnahme in Le Mans nachgebildet, während der Schriftzug „Le Mans 1931“ von Hand in die Kopfstützen eingenäht ist.

Bugatti nennt leider keinen Preis für diese Chiron-Einzelanfertigung, etwas mehr als den Super Sport-Basispreis von gut 3,8 Millionen Euro wird der Käufer aber sicher berappt haben. 

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