Die einst große Marke stürzt in Deutschland beim Marktanteil immer weiter ab
Der deutsche Automobilmarkt spürt bei den Neuzulassungen langsam den Blues und vermehrte Kaufzurückhaltung. Die Kundschaft greift vermehrt zu Gebrauchtwagen. Starke Rückgänge gibt es bei den Elektroautos. Und die Marke Ford verliert immer weiter an Boden.
Deutliche Rückgänge waren bei den rein batteriebetriebenen E-Fahrzeugen (BEV) zu verzeichnen: Mit knapp 45.000 Einheiten waren es 22,5 Prozent weniger als im November 2022. Die Zahl der neu zugelassenen Plug-in-Hybride sank noch massiver um 59,3 Prozent auf 18.124 Einheiten.
Bildergalerie: Ford Explorer Elektro-SUV 2023 auf MEB-Basis
Positiv gestaltete sich der Gebrauchtwagenmarkt. So wechselten im November rund 531.000 Pkw die Besitzer, das waren 8,7 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Im bisherigen Jahresverlauf lag die Anzahl der Pkw-Halterwechsel bei rund 5,6 Millionen und damit um 7,4 Prozent über dem Vorjahreswert.
“Die Rückgänge bei den Neuzulassungen von E-Fahrzeugen in Folge spiegelt vor allem die Verunsicherung der Kundinnen und Kunden bezüglich der Förderung der E-Fahrzeuge in 2024 wider. Dazu trägt nicht zuletzt die Diskussion um geplante Kürzungen im Bundeshaushalt 2024 bei. Keiner weiß heute, wie es mit dem Umweltbonus weitergeht. Wir brauchen hier langfristig verlässliche Rahmenbedingungen, sonst wird der schnelle Hochlauf scheitern”, so ZDK-Vizepräsident Thomas Peckruhn, Sprecher des Fabrikatshandels in Deutschland.
Bildergalerie: Ford Focus Facelift (2022)
Auffallend ist der aktuelle Marktanteil bei Ford: 2017 waren es noch 7,7 Prozent, aktuell liegt die Marke in Deutschland bei nur noch 4,2 Prozent. Zum Vergleich: Skoda 5,9, Opel 5,1, Seat 4,6 und Hyundai 3,7. Die Gründe sind hausgemacht, so hat man beliebte Modelle wie Mondeo und Fiesta aus dem Programm genommen. Zudem verzögert sich der Bestellstart beim elektrischen Explorer auf Frühjahr 2024. Einzig der Nutzfahrzeugbereich sorgt für Lichtblicke.
Die mit Abstand beliebteste Marke in Deutschland bleibt VW mit 18,2 Prozent Marktanteil. Wolfsburg dominiert auch die Top 5: Vorne liegt der Golf mit 7.503 Einheiten im November, dahinter folgen Tiguan (noch nicht das neue Modell), Polo und T-Roc. Einzig der Opel Corsa auf Platz 4 sorgt für Auflockerung.
Und sonst? Das beliebte Tesla Model Y verzeichnete im November 2023 2.840 Neuzulassungen in Deutschland, der Skoda Enyaq hingegen kam auf 3.588. In diesem Bereich liegen übrigens auch die Nummer-1-Baureihen der deutschen Premiumhersteller: Audi A4, BMW X1, Mercedes C-Klasse. Beim A4 überrascht das etwas, da der Nachfolger A5 (Avant) bereits häufiger als Erlkönig gesichtet wurde. Er soll 2024 erscheinen.