Wohnmobile

Mit dem Wohnmobil zum modernen Allgäuer-Stellplatz

Eineinhalb Jahre nachdem der beliebte Stellplatz im Zuge der Landesgartenschau geschlossen wurde, hat die Stadt im Allgäu einen neuen Übernachtungsplatz nahe der Altstadt eröffnet. Nach der Eröffnung eines neuen Sanitärgebäudes 2024 auf dem Platz in Wangen sieht sich die Stadt optimal aufgestellt.

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© Thomas Cernak

Nach der Eröffnung eines neuen Sanitärgebäudes auf dem Platz in Wangen sieht sich die Stadt optimal aufgestellt.

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© Thomas Cernak

Moderne Schrankenanlage mit Scannern und Sensoren.

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© Thomas Cernak

Von außen unscheinbar: neues Sanitärgebäude mit zwei komfortablen Badezimmern.

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© Thomas Cernak

Stromsäule für je zwei gegenüberliegende Parzellen.

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© Thomas Cernak

Topsanitär für Einzelpersonen, Paare und Familien.

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© Thomas Cernak

Altstadt: Antonius-Brunnen mit Schweinefamilie .

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© Thomas Cernak

Marc Fischer, stellvertretender Gästeamtsleiter, freut sich über die sehr große Akzeptanz.

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© Thomas Cernak

Die Alte Badestube gibt Einblicke in das Leben im Mittelalter.

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© Adi Kemmer
Nachhaltig gedacht: Vier hohe Bäume, die auf dem alten Stellplatz standen, wurden auf die neue Fläche “umgezogen”. Die übrige Bepflanzung benötigt noch etwas Zeit.

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© Adi Kemmer
Modern ausgestattet: Die Versorgungssäulen für Strom und Frischwasser lassen sich mit Hilfe eines auf den Parkschein gedruckten QR-Codes bedienen.

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© Adi Kemmer
Den Kirchturm in Sichtweite: Vom Stellplatz aus führt ein Fußweg über die Obere Argen ins schmucke Zentrum der früheren Reichsstadt.

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© Adi Kemmer
Die modernen Stromanschlüsse.

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© Adi Kemmer
Michael Felder, Stellvertretender Gästeamtsleiter

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© Adi Kemmer
Da kommt er hin: Michael Felder zeigt auf die Fläche, die für den Sanitärcontainer mit Duschen und Toiletten vorgesehen ist.

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© Adi Kemmer
Die Ver- und Entsorgungsanlage am neuen Platz in Wangen.

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© Adi Kemmer
Neben den Übernachtungspreis zahlt man am Automaten auch für Strom und Frischwasser.

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© Adi Kemmer
Noch nicht final: Im Bereich der Ein- und Ausfahrt soll es bald Verbesserungen geben.

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© Adi Kemmer
Wehrhaft: Der mittelalterliche Pfaffenturm – einst Teil der Stadtbefestigung – grenzt direkt an das Rathaus.

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© Adi Kemmer
Malerisch: Das hübsche Frauentor, auch Ravensburger Tor genannt, ist das Wahrzeichen der Stadt.

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© Adi Kemmer
Vor der Fidelis-Bäckerei sitzt man mit schönem Blick auf das historische Gebäude.

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© Adi Kemmer
Historisch: Der berühmte Fidelisbäck ist eine über 500 Jahre alte Bäckerei.

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Bald ist es so weit: Am 26. April öffnet in Wangen im Allgäu die Landesgartenschau Baden-Württemberg 2024 ihre Pforten. Vor drei Jahren musste im Zuge der Baumaßnahmen unter anderem der renommierte Reisemobilstellplatz am Klösterle schließen. Nach vielen Überlegungen fand man ein Ersatzgelände in Altstadtnähe auf einem Parkplatz am Südring, nur 300 Meter vom alten Ort entfernt.

Weiterer Ausbau nach Neustart 2022

Dem Neustart in 2022 ging eine umfangreiche Umgestaltung voran. Auf dem neuen Areal entstanden, durch eine Holzbarriere vom Parkplatz getrennt, 44 fünf mal zehn Meter große parzellierte Stellplätze – eben, gepflastert und mit Stromsäulen versehen. Zwar wurden vier hohe Bäume nach hier verpflanzt, doch der Bewuchs ist bislang insgesamt zu spärlich, um spürbar Schatten zu spenden.

Bei der technischen Ausstattung entschied man sich für ein allumfassendes elektronisches System: Auf dem Parkschein, den man an der Eingangsschranke zieht, ist ein QR-Code gedruckt, der die Strom- und Wasserentnahme mittels Scannern an den Versorgungsstellen erfasst. Die Verbrauchsabrechnung erfolgt bei der Abreise mit der Bezahlung der Stellplatzgebühr am Parkscheinautomaten, der neben EC- und Kreditkarten auch Bargeld nimmt.

Das neue Sanitärgebäude

Planung und Fertigstellung des Sanitärgebäudes, das im November 2023 eröffnet wurde, lagen in den Händen der Firma VIV Home vor Ort, spezialisiert auf den Bau von maßgeschneiderten Tiny-Häusern – in enger Zusammenarbeit mit Gästeamt, Bauamt und Ingenieurbüro der Stadt. “Ohne diese Allianz wäre das Objekt nicht umsetzbar gewesen”, sagt Marc Fischer, stellvertretender Gästeamtsleiter.

Das Häuschen verfügt über zwei Bäder mit Waschbecken, WC und Duschen. Zutritt und Nutzung von Waschbecken und WC sind per QR-Code kostenfrei, das Warmwasser zum Duschen bucht man bei Bedarf zu. Fischer, der die Entwicklung seit mehr als einem Jahr begleitet, freut sich darüber, wie gut die Gäste den neuen Stellplatz angenommen haben.

Weitere Pläne für die Zukunft

Nach seiner Aussage ist des Weiteren unter anderem die Aufstellung eines Regiomaten geplant, der die Mobilfahrer rund um die Uhr mit Köstlichkeiten aus Wangen und der Umgebung versorgen wird. Einmal am Tag schaut die Platzwärterin nach dem Rechten und beantwortet die Fragen der Gäste. Anzumerken ist, dass der Stellplatz an einem Bahndamm liegt und zu Spitzenzeiten, wie etwa an langen Wochenenden, rasch belegt ist; eine Ampel am Zufahrtsweg zeigt, ob etwas frei ist. Reservierungen sind nicht möglich.

Rückblick auf das Projekt Neubau

“Klar war von vornherein, dass wir uns weiter um diese interessante Zielgruppe bemühen wollen”, sagt Michael Felder vom Gästeamt, der von Anfang an in das Projekt involviert war. “Allerdings wollten wir auf keinen Fall irgendwo draußen vor den Toren bauen, sondern weiterhin eine gute Anbindung an die Altstadt schaffen.” Ein schwieriges Unterfangen – freie Flächen rund um den Kern der ehemaligen Reichsstadt sind Mangelware. Schließlich wurde ein Parkplatz am Südring mit großem Aufwand umgerüstet. Er liegt nur etwa 300 Meter Luftlinie vom alten Standort entfernt.

Das Ganze hat gedauert: Eineinhalb Jahre vergingen, bis die ersten Reisemobilisten den Platz endlich belegen konnten. 44 überwiegend ebene, mit 5 × 10 Meter großzügig parzellierte Stellflächen stehen bereit, zuvor waren es 38. Sie sind gepflastert und alle mit Strom versorgt. Schatten gibt es hier kaum, dazu ist die Bepflanzung noch zu jung. Allerdings wurden vier höhere Bäume, die auf dem alten Gelände standen, zum neuen Stellplatz transferiert. Für weiteres Grün sorgen die umliegenden Sportplätze.

Die technische Ausstattung ist innovativ. Wer seinen Parkschein gezogen hat, findet dort einen QR-Code, mit dem die Versorgungssäulen für Wasser und Strom bedient werden. Gezahlt wird dann am Parkscheinautomat, sowohl mit Bargeld als auch mit EC- oder Kreditkarten.

15 Euro kostet der Stellplatz innerhalb von 24 Stunden. Enthalten ist darin auch die Kurtaxe samt Gästekarte für zwei Personen. Zieht man diese 3,20 Euro ab, beträgt die reine Standgebühr 11,80 Euro. Apropos Geld: 527.500 Euro hat die Stadt in die Neuanlage des Stellplatzes investiert, immerhin 200.000 Euro fließen aus Fördergeldern zurück.

“Wir werden”, sagt Touristiker Felder, “das Angebot weiter optimieren.” Rund um den Parkautomaten und die Müllcontainer ist ein Sichtschutz geplant, ebenso eine Infotafel. Auch ein Platzwart wird engagiert. Doch eines bleibt: die Geräuschkulisse. Der Platz liegt nicht nur am viel befahrenen Südring, sondern auch unterhalb einer Bahnlinie. Wer damit kein Problem hat, wird in Wangen glücklich: Das mittelalterliche Städtchen ist wirklich zauberhaft. Mit und ohne Gartenschau.

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Der besondere Tipp: AMV Wangen

Am Marktplatz in Wangen trifft man auf viele Baustile vergangener Epochen. So stammt etwa der Turm der Sankt-Martins-Kirche aus der Stauferzeit. Das Rathaus glänzt mit einer Barockfassade, sein Kern ist romanischen Ursprungs. Nebenan steht das Hinderofenhaus, ein früherer Renaissancepalast. Kaiser Ludwig bestimmte 1330 per Dekret, dass der Wochenmarkt stets mittwochs stattfindet. Die Wangener halten in diesem Punkt gar nichts von Neuerungen.

Körperpflege, Wundversorgung und Zähne ziehen gehörten vom Mittelalter bis in die Neuzeit zur Aufgabe eines Baders. Wie er in Wangen seine Arbeit verrichtete, zeigt die Alte Badstube, eines der am besten erhaltenen Badehäuser – mit “Wärmeraum” samt Zuber unter einem Kreuzgewölbe.

Wohnmobilstellplatz Wangen

Gebührenpflichtiger Stellplatz für 44 Mobile in Gehweite zur Altstadt. Zeitweise Lärmbeeinträchtigungen durch Zugverkehr und Sportplätze. Gepflasterte Parzellen, durch Beete und Hecken gegliedert. Sanitärhaus mit zwei Bädern. Saison: ganzjährig.

  • Ent-/Versorgung: Strom, Säulen für Wasser und Abwasser, Frischwasser getrennt, betonierter Bodeneinlass mit Gitter, Müllcontainer.
  • Gebühren: 15 Euro pro Mobil und Personen/ 24 Std. inklusive Entsorgung, Kurabgabe und Gästekarte, Strom: 70 Cent/kWh, Wasser: 10 Cent/10 Ltr, Duschen: 1 Euro/3 Minuten.
  • Freizeit: Wandern, Radfahren, Stadtmuseum, Stadt- und Erlebnisführungen, Affenberg Salem, Alpsee Bergwelt, Ravensburger Spieleland.

Wertung

  • Lage: 2,5 von 3 Punkten
  • Ausstattung: 2,5 von 3 Punkten
  • Freizeitwert: 2 von 3 Punkten

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