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Mini-Transporter aus dem 3D-Drucker: Hinter der Produktion steckt auch Siemens

mini-transporter aus dem 3d-drucker: hinter der produktion steckt auch siemens

Neuer E-Transporter soll zu weiten Teilen aus dem 3D-Drucker kommen.

Wie baue ich einen Mini-Transporter, der höchsten ökologischen Ansprüchen genügt, die Kunden wenig kostet und dennoch zuverlässig seinen Dienst versieht? Diese Fragen könnten am Anfang der Entwicklungsarbeit bei Helixx gestanden haben – und das Technologie-Start-up hat erstaunliche Antworten darauf gefunden: Neben einem sauberen Elektroantrieb braucht es eine leichte Karosserie, was inzwischen ein 3D-Drucker leisten kann. Gefertigt wird dezentral in Lizenz, denn das senkt den CO₂-Fußabdruck ganz entscheidend. Beim Design deutet alles darauf hin, als hätten, vielleicht mal abgesehen vom Strömungswiderstand, praktische Erwägungen im Vordergrund gestanden: Der Stromer soll bequem mindestens eine Palette mit bis zu 500 Kilogramm an Ware befördern können.

Wirklich günstig abonnieren

Zu den technischen Eckdaten ist noch nichts bekannt – was in diesem Fall aber auch gar nicht so entscheidend ist. Es geht ganz bestimmt nicht um Höchstwerte bei Reichweite und Geschwindigkeit, sondern um die sichere Fahrt von A nach B ohne große Investitionen. Der Fahrer sitzt dabei mittig in seinem Führerhaus, was gleich noch die lästige Frage nach dem Links- oder Rechtsverkehr löst und somit die Kosten für zwei Modellvarianten spart.

Leider nennt Hiluxx bisher auch keinen Preis – ja, es ist sogar sehr fraglich, ob der Wagen überhaupt verkauft werden soll. Beworben wird derzeit nur ein All-inclusive-Abo-Modell, das mit einem Preis ab 0,25 US-Dollar, also rund 0,24 Euro, pro Stunde startet. Dazu heißt es bei helixx.tech: „Von der Flottenverwaltung bis zum Familienunternehmen bietet dieses Abonnementmodell alle Vorteile der Fahrzeugnutzung ohne den Aufwand oder die Kosten, die mit dem Besitz eines Fahrzeugs verbunden sind.“

Know-how-Transfer für den Eigenbau

Der Vorgang, den Helixx für eine Partnerschaft beschreibt, trägt futuristische Züge. Zunächst sollen die individuellen Anforderungen des Partners ermittelt, also zum Beispiel die Anzahl der gewünschten Fahrzeuge definiert werden. Danach dauert es 30 Tage, in denen Helixx vor Ort beim Lizenzpartner die Fertigungsstraße errichtet. Inklusive aller Schulungen soll es wenige Monate später mit der Produktion losgehen – in Eigenregie, aber „orchestriert“ von Helixx. Von der Entscheidung bis zur ersten Nutzung vergeht im Idealfall nicht einmal ein halbes Jahr.

Der „Cargo“, eine von derzeit vier Modellvarianten, soll 2024 in Serie gehen, verfügt über eine Ladelänge von 1,40 Meter und kann maximal 500 Kilogramm an Nutzlast befördern. Das Ladevolumen beträgt 2.100 Liter, die Ladeluke ist 1,10 Meter breit. Die Karosserie des Wagens besteht laut insideevs.de aus einem „Hybrid-Aluminium-Chassis“ und fünf Kunststoffteilen, die offenbar einfach ineinandergesteckt und verklebt werden. Der Aufbau ist damit besonders leicht, soll aber dennoch robust und langlebig sein. Die Kunststoffteile werden gedruckt. Basis der Fertigung ist eine Software, die von Siemens entwickelt wurde, unter anderem, um in Schwellenländern günstige Transport-Möglichkeiten zu schaffen.

Wie praktikabel das Konzept für Kunden ist, wird sich in der Praxis noch erweisen müssen. Ein Fahrzeug zu Demonstrationszwecken existiert bereits, es kann also losgehen. Vielleicht erhält dieses ungewöhnliche Auto dann ja auch endlich einen Namen. Auf der Welt ist es ja bereits.

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