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Mercedes, BMW, Douglas, Continental, Hörmann – das war Donnerstag, 21.03.2024

Jeden Abend sortieren wir die wichtigsten Wirtschaftsthemen des Tages für Sie und versorgen Sie mit exklusiven Informationen. Heute mit Verkaufsproblemen bei Mercedes, juristischen Problemen bei den Hörmanns und Bremsproblemen bei Conti und BMW.

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Mercedes, BMW, Douglas, Continental, Hörmann – das war Donnerstag, 21.03.2024

Die Transformation ins Elektrozeitalter wird gern als große Herausforderung bezeichnet, die über das Schicksal der jahrzehntelang weltweit führenden deutschen Autohersteller entscheiden kann. Was das konkret bedeutet, lässt sich besonders gut bei Mercedes-Benz beobachten. Konzernchef Ola Källenius (54) hatte vollmundige Ankündigungen gemacht. Eine Luxusstrategie wollte er verfolgen; schon 2025 sollten 50 Prozent der verkauften Pkw elektrisch angetrieben sein. 2030 könnten es bereits 100 Prozent sein, so der Mercedes-Boss vor wenigen Jahren.

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Inzwischen ist klar: Daraus wird nichts. Die Luxus-Elektrolimousinen aus Stuttgart wie das Vorzeigemodell EQS finden bei Kundinnen und Kunden zu wenig Anklang. Auch Investoren bleiben skeptisch – die Mercedes-Aktie dümpelt seit Monaten unter Dax-Niveau. CEO Källenius muss seinen Kurs daher korrigieren: Ähnlich wie auch Rivale BMW will er nun doch länger am Verbrenner festhalten. In Källenius’ Dax-Chef-Prosa nennt sich das Vorgehen „technische Flexibilität“. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Autofertigung von Mercedes dürften ebenso wie Sie und ich erkennen, was wirklich dahintersteckt: Der Konzernchef rudert zurück. Die Kollegen Margret Hucko und Michael Freitag beschreiben Ihnen die neue Doppelstrategie von Källenius in allen Details: „Zurück auf Los – Mercedes steuert wieder in die Verbrenner-Welt“.

Die Wirtschaftsnews des Tages:

  • Beim Mercedes-Konkurrenten BMW läuft es dagegen besser: Für das vergangene Jahr meldet der Autobauer ein historisch hohes Betriebsergebnis. Künftig dürften allerdings Investitionen den Gewinn und die Profitabilität belasten, so CEO Oliver Zipse.

  • Beim Autobauer Tesla hat die IG Metall ihr Ziel erreicht: Aus der Betriebsratswahl im Werk Grünheide ging sie als stärkste Fraktion hervor – wohl sehr zum Unwillen von Tesla-Chef Elon Musk, der als Gegner der Gewerkschaften in seinen Fabriken bekannt ist. Meine Kollegin Anna Driftschröer erklärt Ihnen jedoch, warum der Erfolg für die IG Metall nicht so viel wert sein könnte, wie es zunächst scheint.

  • 2013 wurde die Drogeriekette Douglas von der Börse genommen – heute startete sie erneut auf dem Parkett. Der Börsengang verlief … nun ja: nicht so richtig gut.

Damit Sie mitreden können:

  • Der Name Hörmann steht eigentlich für zuverlässige Türen, Tore und Fenster. Doch die Unternehmerfamilie hinter dem europaweit bekannten Label hat die Einlasskontrolle an den Grenzen Europas womöglich selbst nicht ganz ernst genommen: Wie meine Kollegen Sophia Stahl und Henning Hinze berichten, sind Mitglieder der Hörmann-Sippe Gesellschafter einer Firma, die im Verdacht steht, illegal Produkte aus Belarus in die Europäische Union eingeführt zu haben. Und auch umgekehrt lief womöglich nicht alles rechtens, Staatsanwälte ermitteln, ob bei der Ausfuhr nach Belarus gegen Sanktionen verstoßen wurde. Lesen Sie selbst: „Die merkwürdigen Osteuropaimporte der Hörmanns“.

  • An der US-Börse gibt es eine neue „Meme-Aktie“: das Papier der Social-Media-Plattform Truth Social von Ex-US-Präsident Donald Trump (77). Trump-Fans haben den Wert des Unternehmens in den vergangenen Tagen irrational in die Höhe getrieben. Die Folge: Der Börsengang in der kommenden Woche könnte den umstrittenen Präsidentschaftsanwärter der Republikaner auf einen Schlag um einige Milliarden reicher machen – eine mögliche Lösung für Trumps jüngste Finanzprobleme.

Meine Empfehlung für den Abend:

  • Zoffgeschichten, das wissen wir, kommen bei Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, besonders gut an. Unsere heutige spielt in der Autoindustrie, zwischen zwei echten Schwergewichten der Branche: Continental hat ein topmodernes Bremssystem entwickelt, und BMW hat es als erster Hersteller in seine Fahrzeuge eingebaut. Die Folge: ein Rückruf von beinahe 130.000 Pkw – bislang. Wegen Bremsproblemen. Jetzt ist die Aufregung vor allem in Hannover groß, denn Conti drohen neben dem Rufschaden auch Kosten in Höhe von bis zu 400 Millionen Euro aus dem Debakel. Und von BMW bekommt der Zulieferer derzeit angeblich keine neuen Aufträge mehr. Der Begriff, den meine Kollegen Henning Hinze, Claas Tatje und Michael Freitag zur Umschreibung der Situation gewählt haben, scheint da nicht übertrieben: „Riesenzoff zwischen Conti und BMW um die Wunderbremse“.

Beste Grüße,

Ihr Christoph Rottwilm

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