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Mercedes A-Klasse (W 169, 2004-2012): Klassiker der Zukunft?

Die solidere zweite Generation wird auch schon 20 Jahre alt

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Alles soll besser werden, doch das Grundkonzept bleibt: Im Jahr 2004 löst die Baureihe 169 die erste Generation der Mercedes A-Klasse ab. Das Modell hat wieder eine Karosserie nach dem Sandwich-Prinzip. Neben der fünftürigen Ausführung gibt es nun auch ein dreitüriges Coupé der A-Klasse, beide mit gleichem Radstand.

Die erste A-Klasse hat in sieben Jahren Produktionszeit mit über 1,1 Millionen verkauften Exemplaren ihre Rolle als Erfolgsmodell nachdrücklich unterstrichen. Mercedes beginnt im Sommer 2004 ein weiteres Kapitel dieser Erfolgsgeschichte mit der Vorstellung der zweiten A-Klasse-Generation, der Baureihe 169. Im Herbst 2004 steht der neue Wagen bei den Händlern.

Bildergalerie: Mercedes A-Klasse (2004–2012)

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Das unverwechselbare One-Box-Konzept haben die Designer weiterentwickelt. Wie das Vorgängermodell hat auch die zweite Generation der A-Klasse eine schräg ansteigende Frontpartie, an die sich eine gewölbte Dachfläche und eine steil abfallende Rückwandtür anschließen.

Kontinuität zeigt Mercedes bei den technischen Grundlagen der A-Klasse: Basis der Baureihe 169 ist wieder die einzigartige Sandwich-Bauweise, die der A-Klasse eine gute Insassensicherheit, vorbildliche Raumökonomie und große Variabilität verleiht. Das Platzangebot im Innenraum verbessert sich gegenüber dem Vorgänger und übertrifft vergleichbare Fahrzeuge nun noch deutlicher.

Einen beachtlichen Vorsprung erzielt die A-Klasse auch bei der Wertanmutung. Das ist auch dringend nötig, wirkt doch der Vorgänger im Innenraum stets recht billig und nicht so hochwertig, wie es einem Mercedes würdig ist.

Mercedes A-Klasse (2004–2012)

Ein Song zur Markteinführung

Den Start der zweiten Generation der A-Klasse feiert Mercedes-Benz mit der “Star Tour”. Dieses Programm steht 2004 unter dem Motto “Folge deinem eigenen Stern”: 800 ausgewählte Fahrerinnen und Fahrer aus 24 Ländern bekommen dabei die Chance, die A-Klasse bereits vor der offiziellen Markteinführung auf vier Tagesetappen durch die schönsten Regionen Europas intensiv kennen zu lernen.

Abschluss der Star Tour ist im Mailänder Castello Sforzesco. Hier tritt Christina Aguilera auf, die ihren Song “Hello” vorstellt, den sie exklusiv für die Einführungskampagne der neuen A-Klasse produziert hat.

Drei oder fünf Türen

Die A-Klasse (cW-Wert 0,29) wird jetzt mit einem Radstand, dafür aber mit zwei Karosserieversionen angeboten, die beide einen eigenständigen Charakter haben: Neben dem Fünftürer W 169 bietet man erstmals in dieser Modellreihe ein dreitüriges Modell an. Es soll sich (so behauptet es Mercedes allen Ernstes) “durch sein sportliches und besonders jugendliches Erscheinungsbild in die Tradition der Mercedes-Benz Coupés stellen.” Entsprechend wird diese Karosserieversion intern auch als C 169 bezeichnet.

Der Unterschied zwischen beiden Karosserievarianten fällt besonders in der Seitenansicht auf. Und da wir gerade beim Mercedes-Sprech sind: “Die Linienführung der Karosserie vermittelt die Werte von Dynamik, Intelligenz und Sympathie.” Falls Sie es noch nicht gewusst haben sollten.

Veränderte Proportionen lassen die zweite A-Klasse optisch an Kraft gewinnen. Im Vergleich zum Vorgängermodell ist das Fahrzeug jetzt 232 Millimeter länger und 45 Millimeter breiter geworden. Konkret: Bis zu 3,88 Meter Länge, dazu 1,76 Meter Breite, 1,59 Meter Breite und 2,57 Meter Radstand. Aufgrund dieser Abmessungen entfällt auch die Langversion des Vorgängermodells.

Großzügig ist die Baureihe 169 auch innen ausgelegt: Seinen Vorgänger übertrifft der Wagen in allen komfortrelevanten Innenraummaßen. Der Schulterraum vergrößert sich um bis zu 97 Millimeter, die Ellenbogenbreite der Passagiere um bis zu 95 Millimeter und die Kniefreiheit im Fond um 30 Millimeter. Der Abstand zwischen den Vorder- und Fondsitzen beträgt 805 Millimeter und liegt damit auf dem Niveau einer Mittelklasse-Limousine.

Der Kofferraum ist auf 435 Liter gewachsen, das Ladevolumen lässt sich durch variable Innenraumgestaltung auf bis zu 1370 Liter vergrößern. Noch mehr Platz schafft das auf Wunsch lieferbare EASY-VARIO-PLUS-System, mit dem die A-Klasse maximal 1995 Liter Zuladung fasst.

Durch den in der Höhe um 90 Millimeter verstellbaren Laderaumboden entsteht im Fond nach dem Vorklappen der Fondsitzlehne eine ebene Ladefläche. Da die A-Klasse nun serienmäßig mit dem Reifendichtmittel TIREFIT ausgestattet ist, dient die Reserveradmulde als Stauraum. Je nach Position des Laderaumbodens hat es ein Volumen von 67 oder 118 Liter. Ein weiteres Staufach befindet sich hinter einer Klappe in der rechten Seitenverkleidung des Kofferraums.

Insgesamt kommen in dem Modell mehr als 200 Patente zur Anwendung. Zu den wegweisenden Innovationen zählt ein neu entwickeltes, leistungsfähiges Gurt- und Airbagsystem. Dazu gehören zum Beispiel adaptive, zweistufige Front-Airbags, Gurtstraffer vorn und an den äußeren Fondsitzplätzen, adaptive Gurtkraftbegrenzer und neu entwickelte Head-/Thorax-Seitenairbags anstelle der bisherigen Sidebags.

Ebenso tragen der vermehrte Einsatz höherfester und höchstfester Stahllegierungen, hochfeste Klebeverbindungen sowie zusätzliche Trägerprofile in der Karosseriestruktur dazu bei, dass die Insassen auch bei schweren Unfällen gut geschützt sind.

Auf dem Gebiet der Fahrsicherheit und der Fahrstabilität setzt Mercedes-Benz in der A-Klasse durch eine Reihe von Neuentwicklungen Standards. An der Spitze der fahrwerkstechnischen Innovationen steht die Parabel-Hinterachse, die sich durch präzise Radführung und gute Wankabstützung in Kurven auszeichnet.

Serienmäßig bietet das Fahrwerk ein neues selektives Dämpfungssystem, eine Weltpremiere im Automobilbau. Mit dieser Technik werden die Stoßdämpferkräfte der jeweiligen Fahrsituation angepasst: Bei normaler Fahrweise sorgt eine weiche Stoßdämpfer-Charakteristik für hohen Abrollkomfort, während bei dynamischer Kurvenfahrt die volle Dämpfkraft zur Verfügung steht und die A-Klasse bestmöglich stabilisiert wird.

Mehr Leistung, weniger Verbrauch

Die Motoren und Getriebe der Mercedes-Benz A-Klasse bieten jetzt mehr Leistung und Drehmoment bei vorbildlichem Kraftstoffverbrauch und Komfort. Das sorgt für großen Fahrspaß bei umweltfreundlichen Verbrauchswerten. Die Motoren sind so konstruiert, dass sie in einem Winkel von bis zu 59 Grad hinter der Vorderachse eingebaut werden können. So werden die Vierzylinder zu wichtigen Komponenten des intelligenten Sicherheitskonzepts: Bei einer schweren Frontalkollision gleiten sie nach unten ab, ohne die Fahrgastzelle zu beschädigen.

Das Motorenprogramm der zweiten Auflage besteht aus sieben Vierzylinder-Triebwerken, darunter sind drei neu entwickelte CDI-Direkteinspritzer und ein Ottomotor mit Turboaufladung. Im Vergleich zum Vorgängermodell steigt die Leistung der Otto- und Dieselmotoren für die A-Klasse um bis zu 38 Prozent; das Drehmoment verbessert sich um bis zu 46 Prozent. Alle Vierzylinder erfüllen die strengen EU-4-Abgaslimits, für die Dieselmotoren ist auf Wunsch ein Partikelfiltersystem lieferbar. Trotz höherer Leistung verringert sich der Kraftstoffverbrauch der Ottomotoren deutlich.

CDI der zweiten Generation

Der Motor des A 160 CDI leistet 82 PS (60 kW), der A 180 CDI wird von einem 109 PS (80 kW) starken Dieselmotor angetrieben, und das Aggregat des Spitzenmodells A 200 CDI bringt 140 PS (103 kW) Leistung. Zu den wesentlichen Unterschieden gegenüber den Vorgängermodellen zählen der von 1.689 auf 1.991 Kubikzentimeter vergrößerte Hubraum, höhere Zünddrücke und die Common-Rail-Einspritzung der zweiten Generation, die mit doppelter Piloteinspritzung, höherem Einspritzdruck (1600 bar) und neu entwickelten Siebenloch-Einspritzdüsen anstelle der bisherigen Sechsloch-Düsen arbeitet. Der auf Wunsch lieferbare Partikelfilter reduziert die sowieso schon niedrigen Ruß-Emissionen um weitere 99 Prozent.

Leistungsstarke Benziner

Die Vierzylinder-Ottomotoren bieten im Vergleich zum W 168 ein Leistungsplus von bis zu 38 Prozent und ein um bis zu 36 Prozent höheres Drehmoment. Gleichzeitig vermindern sich Kraftstoffverbrauch, Abgas- und Geräusch-Emissionen. Die höhere Leistung und das stärkere Drehmoment der neuen Modelle A 150 mit 95 PS (70 kW), A 170 mit 115 PS (85 kW) und A 200 mit 136 PS (100 kW) basieren auf einem um jeweils 100 Kubikzentimeter größeren Hubraum und dem Einsatz eines Schaltsaugrohrs, mit dessen Hilfe die Durchzugskraft im unteren Drehzahlbereich steigt.

Alternative Antriebe, aber nicht in Serie

Schon 1997 entsteht bei der A-Klasse eine Version mit batterieelektrischem Antrieb und der so genannten Zebra-Batterie. In der Nachfolgebaureihe 169 folgt 2011 das Modell E-Cell mit Lithium-Ionen-Akku. Auch die Brennstoffzelle macht die A-Klasse mobil: Auf der IAA 1997 zeigt Mercedes-Benz das Forschungsfahrzeug NECAR 3 (New Electric Car) mit Brennstoffzellenantrieb. Dieser wird in mehreren Stufen weiterentwickelt und 2002 in F-CELL umbenannt.

Stufenlose Automatik

In der zweiten Generation der A-Klasse stellt Mercedes-Benz erstmals ein stufenloses Automatikgetriebe vor, das auf Wunsch mit allen Motoren kombinierbar ist: Die “Autotronic” arbeitet nach dem Prinzip einer “Continuous Variable Transmission” (CVT), bei der die Übersetzungen mittels Kegelscheiben-Variator und Schubgliederband stufenlos verändert werden. Dadurch beschleunigt die A-Klasse ohne Zugkraftunterbrechung, und der Motor erreicht seine Maximalleistung schneller als bei einem herkömmlichen Automatikgetriebe.

Zudem bietet das stufenlose Getriebe hohen Fahr- und Geräuschkomfort. Der Fahrer kann die Charakteristik des Getriebes mit der Wahl zwischen Komfort- und Sport-Programm entscheiden. Die komplette Autotronic misst in der Länge nur 330 Millimeter und ist damit das kompakteste stufenlose Automatikgetriebe der Welt. Auch das serienmäßige Sechsgang-Schaltgetriebe der Modelle A 180 CDI, A 200 CDI und A 200 Turbo ist eine Neuentwicklung.

Drei Ausstattungslinien

Die Baureihe 169 wird in den drei Ausstattungslinien “Classic”, “Elegance” und “Avantgarde” angeboten. Alle drei Varianten haben eine umfangreiche Serienausstattung, schon das Basismodell Classic punktet serienmäßig mit wichtigen Sicherheits- und Komfortdetails. Dazu gehören adaptive Front-Airbags, Head-/Thorax-Seitenairbags, adaptive Gurtkraftbegrenzer, Multifunktions-Lenkrad, geschwindigkeitsabhängige Servolenkung (Parameterlenkung), selektives Dämpfungssystem und Klimaanlage.

Mercedes A-Klasse Elegance

Die Line Elegance setzt durch zusätzliche Komfort- und Design-Details Akzente, die Line Avantgarde betont ihren sportlichen Charakter unter anderem mit 16-Zoll-Reifen und Projektionsscheinwerfer. Für die neue A-Klasse ist auf Wunsch ein elektrisch bedienbares Panorama-Schiebedach lieferbar, dessen transparente Lamellen aus getöntem Kunststoff bestehen und durch eine kratzbeständige Beschichtung geschützt werden, die auch die Transmission der UV-Strahlen des Sonnenlichts verhindert. Wird das Schiebedach geöffnet, stellt sich zuerst die vorderste Lamelle auf und bleibt als Windabweiser in dieser Position stehen.

2005 – Der A 200 Turbo kommt

Im Juli 2005 ist die Familie der zweiten A-Klasse-Generation komplett: Zunächst ist die Baureihe 169 mit jeweils drei Diesel- und Benzinmodellen an den Start gegangen. Nun ergänzt der Mercedes-Benz A 200 Turbo das Programm. Mit 193 PS (142 kW) bietet er Fahreigenschaften wie ein Sportwagen.

Damit garantiert der Vierzylinder-Benziner erstaunliche Fahrleistungen. Für den Spurt von null auf 100 km/h vergehen im A 200 Turbo nur 7,5 Sekunden; das Höchsttempo beträgt 228 km/h. Dennoch bleibt der Kraftstoffkonsum mit 7,9 Liter auf 100 Kilometer vergleichsweise bescheiden. Der A 200 Turbo ist, wie alle Modelle der A-Klasse, als Fünftürer oder als dreitüriges Coupé zu haben.

Von 2005 an bietet Mercedes-Benz für alle A-Klasse Modelle ein Sportpaket an. Dazu gehören unter anderem 17-Zoll-Leichtmetallfelgen, ein gelochter und in Mattsilber lackierter Kühlergrill, Sportpedale mit Gumminoppen, ein Sportschalthebel, ein Lenkrad in Sportoptik mit perforiertem Lederbezug und ein Kombiinstrument auf silbernem Hintergrund.

Mercedes A-Klasse Facelift (2008)

In den ersten zwölf Monaten nach dem Start der Baureihe 169 werden mehr als 200.000 Fahrzeuge ausgeliefert. Allein in Deutschland entscheiden sich bis Sommer 2005 rund 105.000 Käufer für die Neuauflage der A-Klasse. Beliebteste Motorisierung ist der A 180 CDI, für den sich gut ein Drittel aller Kunden entscheidet. Auf Platz zwei folgt das Basismodell A 150 mit einem Käuferanteil von 25 Prozent. Die gefragtesten Sonderausstattungen der A-Klasse sind Lederlenkrad, Licht- und Sichtpaket sowie das stufenlose Automatikgetriebe.

Im Frühjahr 2008 bekommt die A-Klasse der Baureihe eine umfangreiche Modellpflege. Sie ist äußerlich an den größeren Scheinwerfern zu erkennen. Im Juli 2010 erfolgt Einstellung der Produktion der dreitürigen Coupé-Version aufgrund schwacher Verkaufszahlen. Im Oktober 2010 fällt auch der Vorhang für den A 200 Turbo. Das generelle Produktionsende des W 169 ist am 19. April 2012. Der Nachfolger W 176 erscheint am 15. September 2012, er ist jetzt ein ganz gewöhnliches Kompaktauto.

Die Baureihe 169 in der Presse

Werfen wir noch kurz einen Blick in die damaligen Medien: “Der Mercedes A II kann alles besser als A I. Und wenn die Tür mit sattem Klang ins Schloss fällt, dann erkennen wir an, dass der kleine Mercedes die Tugenden seiner größeren Brüder besitzt.” (Frankfurter Allgemeine Zeitung, Ausgabe vom 26. Oktober 2004)
“Im neuen Kleinwagen von Mercedes fühlt man sich wie in einem Achtzylinder.” (Die Zeit, Ausgabe vom 11. November 2004)

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