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Marini zieht Vergleich: "Zusammenarbeit mit Honda ist ganz anders"

Marini zieht Vergleich: “Zusammenarbeit mit Honda ist ganz anders”

Honda genießt genauso wie Yamaha in der MotoGP-Saison 2024 sogenannte Concessions und plant im Rahmen dieser Zugeständnisse eine Reihe privater Testfahrten, an denen auch die Stammpiloten Joan Mir und Luca Marini teilnehmen können.

Vor allem für Neuzugang Marini, der bis Ende 2023 noch für VR46-Ducati fuhr, ist das eine willkommene Gelegenheit, sich mit seinem neuen Arbeitsgerät vertraut zu machen. Bisher pilotierte der Italiener die RC213V nur beim Nachsaison-Test in Valencia.

Vor dem enormen Pensum, das sich aus 22 Rennwochenenden und einer möglicherweise hohen Anzahl privater Tests ergibt, lässt sich Marini nicht abschrecken.

 

“Körperlich bin ich sehr entspannt. Ich finde es nicht schwer, das Motorrad zu fahren. Ich bin bereit und fühle mich gut”, betont der 26-Jährige im Podcast von Motorsport.com. “Es wird kein Problem sein – je mehr Tage auf dem Motorrad, desto besser.”

“Jedes Training, das man zu Hause versucht, wird nie so sein wie das Fahren auf dem MotoGP-Bike. Also ist das Beste, was ich tun kann, auf dem Motorrad zu trainieren.”

Beim Valencia-Test, seinem ersten Test mit Honda, war Marini der schnellste Fahrer des japanischen Herstellers. Doch er weiß: “Es zählt nicht viel, der Schnellste beim Test zu sein. Das Wichtigste ist, in jedem Rennen und am Ende der Saison der Schnellste zu sein, aber es war ein gutes Zeichen.”

Marini: “Waren alle auf einer Linie”

“Am Tag vor dem Test war es so: Ich habe mit dem Team gesprochen, mit Alberto (Puig), mit den Japanern. Es lief wirklich gut, mit einem sehr guten Gefühl. Es sind Leute mit viel Erfahrung in der MotoGP, sie wissen genau, was das Ziel ist, und ich auch. Vom ersten Moment an waren wir alle auf einer Linie.”

Dabei konnte der Honda-Neuzugang schon an seinem ersten Arbeitstag Fortschritte erkennen: “Ich habe den Test mit dem neuen Paket begonnen, sie haben mich die alte Aerodynamik ausprobieren lassen, aber nach wenigen Runden, nur zwei Ausfahrten, waren wir wieder beim neuen Material und es war viel besser.”

“Es ist ein Schritt nach vorne mit dem neuen Paket. Es wird wahrscheinlich nicht genug sein, aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung”, analysiert der Italiener.

Der Arbeit, die vor ihm und Honda liegt, um sich zurück an die Spitze des Feldes zu kämpfen, ist ihm sehr wohl bewusst. “Ich war ich ziemlich realistisch, was ich mit dem Motorrad auf der Strecke vorfinden würde”, sagt er mit Blick auf den ersten Test.

“Ich glaube nicht, dass die Zeit, die wir gefahren sind, sehr gut war. Wenn man sich den Abstand zum Ersten ansieht, war er ziemlich groß. Wenn man mehr als vier Zehntel hinter Platz eins liegt, ist das nicht gut, weil man auf jeder Strecke außerhalb der Top 10 ist.”

“Wir müssen den Rückstand auf mindestens zwei Zehntel verringern. Das wird nicht einfach sein, aber die Richtung, in die wir arbeiten müssen, und was wir am Motorrad ändern müssen, ist ziemlich klar”, betont Marini. Gleichzeitig gibt er zu, dass sich die Arbeitsweise bei Honda sehr von der bei VR46 unterscheidet.

Italienische vs. japanische Teamkultur

“Die Zusammenarbeit mit einem japanischen Hersteller ist ganz anders, in der Kommunikation, in der Denkweise. Die Kultur ist sehr unterschiedlich und wir müssen uns einander annähern. Ich versuche, ihren Standpunkt so gut wie möglich zu verstehen, und sie versuchen, einen Schritt auf die Europäer zuzugehen.”

Und Marini ergänzt: “Es gibt einige sehr gute Leute bei Honda, die Italiener und Spanier sind. Wir müssen in dieselbe Richtung arbeiten und versuchen, gut zu kommunizieren.”

Tipps dazu gab es auch von seinem Bruder, der viele Jahre bei Honda und Yamaha verbracht hat: “Nicht nur Valentino hat mir Ratschläge gegeben, wie ich mit den Japanern zusammenarbeiten kann, sondern auch viele andere Leute”, verrät Marini.

Sein neuer Crewchief ist mit Giacomo Guidotti ein Landsmann. Eine Sprachbarriere gibt es da also schon mal nicht. “Ich fühle mich sehr gut mit Giacomo. Er ist Italiener und es wird sehr einfach sein, miteinander zu reden und sich zu verstehen.”

“Wenn wir im letzten Moment die Feinabstimmung vornehmen müssen, um diese halbe Zehntelsekunde zu finden, wird es sicher sehr gut für uns sein, uns zu verstehen”, glaubt er. Das Team von Marquez samt Crewchief Santi Hernandez wird ab 2024 Marinis Teamkollegen Joan Mir, seit 2022 bei Honda, betreuen.

“Honda hat diesen Teamwechsel beschlossen, ich weiß nicht wirklich, warum. Aber ich weiß, dass ich so hart wie möglich arbeiten und eine gute Beziehung zu ihnen haben muss. Schließlich sind sie meine zweite Familie und wir werden das ganze Jahr über viele Tage zusammen verbringen. Das wird sicher eine gute Erfahrung.”

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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