Lexus

Lexus RX 500h im Test

371 PS, Allradantrieb und -lenkung, feiner Stil – der Lexus RX 500h bietet Luxus auf japanische Art.

Lexus fliegt ja immer etwas unter dem Radar. In diesem Jahr etwa verkaufte die Toyota-Edelmarke bei uns bisher 798 Autos (Januar bis April). Doch egal, die fleißigen Japaner machen unverdrossen weiter, Schwerpunkt SUV. 2021 wurde der kompakte UX renoviert, der Mittelklasse-NX kam neu, und jetzt wurde der große RX frisch aufgelegt. Der hier getestete 500h mit 371 PS starkem Vollhybrid ist das Topmodell der Baureihe. Er hat einen durchaus imposanten Auftritt. Vor allem der riesige Grill – Diabolo genannt – fällt richtig auf. Der Rest des Ensembles ist dann eher harmonisch als teuflisch gestaltet, mit weit nach vorn geneigter schwarzer C-Säule und dem Heck mit durchgehendem LED-Leuchtenband.


Das Platzangebot geht in Ordnung, der RX fühlt sich großzügig an. Vorn gibt es angenehme, gut ausgeformte Sitze und im Fond eine bequeme Sitzbank mit elektrisch verstellbarer Lehnenneigung (Aufpreis).

Panorama-Glasdach kostet vier Zentimeter

Der Testwagen besaß das Panorama-Glasdach für 1950 Euro. Davon raten wir ab – es reduziert die Innenhöhe um vier Zentimeter, das ist besonders im Fond zu spüren, größere Gäste müssen den Kopf einziehen. In den Kofferraum passen 461 bis 1678 Liter – das ist wirklich nicht viel für diese Klasse. lexus rx 500h im test

Saubere Detailarbeit: Der Heckscheibenwischer versteckt sich unter dem Spoiler.

Bild: Olaf Itrich / AUTO BILD
Das Fahrer-Display lässt sich konfigurieren, kommt mit vielen Infos in farbenfroher Grafik, nicht so toll funktionieren der 14-Zoll-Touchscreen mit seinen verschachtelten Menüs, und auch die extrem nervösen Sensor-Flächen am Lenkrad zur Einstellung diverser Funktionen nerven. Die Stärke des Lexus liegt in stilvollem Design und sorgfältiger, detailverliebter Verarbeitung. Hochwertiges Material, sauber gezogene Nähte, Ambientebeleuchtung in 64 Farben, ein digitaler Rückspiegel mit integrierter Rückfahrkamera, alles piekfein gemacht.

  • Motor Bauart/Zylinder : R4, Turbo, + zwei E-Motoren 
  • Einbaulage/Hubraum/NW-Antrieb : vorn quer/2393 cm3/Kette 
  • Leistung Verbrennungsmotor : 200 kW (272 PS) bei 6000/min 
  • Leistung E-Motoren vorn/hinten : 64 kW (87 PS)/76 kW (103 PS) 
  • max. Drehmoment (Verbr./E v./E h.) : 460/292/169 Nm 
  • Systemdrehmoment : 551 Nm 
  • Systemleistung : 273 kW (371 PS) 
  • Höchstgeschwindigkeit : 210 km/h 
  • Getriebe : Sechsstufenautomatik 
  • Antrieb : permanenter Allradantrieb 
  • Bremsen vorn/hinten : Scheiben/Scheiben 
  • Testwagenbereifung : 235/50 R 21 W 
  • Reifentyp : Michelin Pilot Sport 4 SUV 
  • Abgas CO2* : 184 g/km 
  • Verbrauch* : 8,1 l S/100 km 
  • Tankinhalt : 65 l 
  • Kraftstoffsorte : Super 
  • Ottopartikelfilter : Serie 
  • Vorbeifahrgeräusch : 65 dB(A) 
  • Anhängelast gebr./ungebr. : 2000/750 kg 
  • Stützlast : 80 kg 
  • Kofferraumvolumen : 461-1678 l 
  • Länge/Breite/Höhe : 4890/2210/1695 mm 
  • Radstand : 2850 mm 
  • Bodenfreiheit : 183 mm 
  • Testwagenpreis: 92.500 € 


Dazu kommen im F Sport noch Lenkrad und Schalthebel mit perforiertem Leder, Pedale und Zierleisten aus Alu, Leder-Sportsitze. Im Paket mit der elektrisch verstellbaren Fondlehne (3150 Euro) gibt’s das satt und wuchtig klingende Audio-System der amerikanischen High-End-Schmiede Mark Levinson, sehr empfehlenswert. lexus rx 500h im test

Der Kofferraum fällt mit 461 bis 1678 Litern ziemlich klein aus.

Bild: Olaf Itrich / AUTO BILD
Zum Hybridsystem des RX 500h gehören ein 2,4-Liter-Vierzylinder mit 272 PS, übrigens der erste Lexus-Hybrid mit Turbo, und jeweils ein E-Motor vorn (87 PS) und hinten (103 PS). Dazu kommen eine Sechsstufenautomatik und ein kleiner Nickel-Metallhydrid-Akku. Die Systemleistung liegt bei 371 PS.

Ab 160 km/h wird es zäh

Im Test schaffte der Lexus den Sprint von 0 auf 100 in 6,1 Sekunden, maximal rennt er 210 km/h. Bis 160 km/h schiebt er stramm an, darüber wird es zäh. Der Benziner läuft ruhig, nur unter hoher Last dann angestrengt, insgesamt bleibt es aber stets leise an Bord. Die Automatik schaltet schnell und unauffällig – und eben nicht so verzögert wie das sonst bei den Toyota-/Lexus-Hybriden meist übliche CVT-Getriebe. Doch jetzt die schlechte Nachricht: Im Test verbrauchte der Lexus 10,4 Liter – eindeutig zu viel. lexus rx 500h im test

Der Lexus ist stilvoll eingerichtet und sorgfältig verarbeitet.

Bild: Olaf Itrich / AUTO BILD
Serienmäßig kommt der RX 500h mit Allradantrieb, Hinterachslenkung (bis maximal vier Grad) und adaptiven Dämpfern. Der 2,2 Tonnen schwere Lexus empfiehlt sich mit seinem sanften Wesen für entspannte, ausgeruhte Naturen – weniger für Hektiker mit Termindruck. Er fährt sich eher bedächtig, die Lenkung spricht zäh an, liefert wenig Rückmeldung. Lange Wellen nimmt er sanft wogend, auf Querfugen spricht er mit den 21-Zöllern jedoch etwas poltrig an. Ab 92.500 Euro steht der RX 500h F Sport+ in der Liste, die Ausstattung ist umfangreich: cloudbasiertes Navi, Klimaautomatik, Head-up-Display, Ledersitze mit Sitzheizung vorn, Einparkautomatik, 21-Zoll-Räder und vieles mehr. So sieht Luxus auf Japanisch aus.

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