Lexus

Lexus LBX (Vorstellung & Sitzprobe), Der Feinwagen

Lexus wagt den Schritt zu den wirklich kompakten SUVs und wird mit dem LBX eine Nummer kleiner. Wie die Essenz der Marke auf knapp 4,20 Metern Länge zusammengefasst wird, wo sich der hohe Anspruch bemerkbar macht, warum es nur einen Hybridantrieb und trotzdem zwei sehr unterschiedliche Varianten gibt – die Antworten in der großen Vorstellung mit Sitzprobe.

Wie lässt sich der Premiumanspruch von Lexus im kompakten Format darstellen?
Gleich vorweg: Die Größe hat nichts mit Verzicht zu tun, hier wurde die Essenz von Lexus in ein kleineres Paket zusammengefasst. Der neue LBX basiert zwar grundsätzlich auf der globalen Kleinwagen-Plattform GA-B, auf der auch der Yaris Cross fußt – man spürt davon aber herzlich wenig. Radstand und Spur wurden etwas vergrößert, damit der Wagen satter auf der Straße liegt und die Überhänge kürzer ausfallen. Die ganze Karosserie ist durch Kurznahtschweißungen, strukturelle Klebstoffe und Unterbodenverstrebungen verstärkt, sodass das völlig neu entwickelte Fahrwerk besser seiner Funktion nachkommen kann. Der Konzernchef Akio Toyoda war selbst bei den Abstimmungsfahrten involviert, auch wenn es sich angesichts der Fahrzeugklasse nach großem Widerspruch anhört: Sogar Rennfahrer haben sich mit dem Fahrverhalten des LBX auseinander gesetzt und Ratschläge gegeben.
Das ist insofern bemerkenswert, weil der nur 4,19 Meter lange LBX quasi für Europa entwickelt wurde. Er wird zwar global angeboten, nicht jedoch in dem traditionell für Lexus starken US-Markt (für dort: zu klein) und China. Man möchte mit diesem Modell ein jüngeres Publikum ansprechen – also den Einstieg zur Marke erleichtern. Außerdem ist er ein interessantes Angebot für jene, die ein kleineres Fahrzeug als bisher möchten oder die Anschaffung eines Zweitwagens planen.
 
Welchen Eindruck macht der Innenraum beim ersten Probesitzen?
Ganz besonders merkt man den hohen Anspruch im Innenraum. Die Designer haben ein Interieur entworfen, das die Anmutung und Atmosphäre eines Modells aus einer höheren Fahrzeugklasse besitzt, ebenso entsprechen die verwendeten Materialien den hohen Standards. Man kann den kleinen Lexus bei einer Blindverkostung haptisch nicht vom Topmodell unterscheiden.
Die Premium-Qualität und Detailverliebtheit äußern sich in den hochwertigen Sitzbezügen und Verkleidungen, die optisch und haptisch gleichermaßen überzeugen. Neben Semianilinleder steht auch eine vegane Innenausstattung zur Wahl, bei der Sitze, Lenkrad, Schalthebel und Türverkleidungen mit Kunstleder und -materialien bezogen sind. Die neuen Tsuyusami-Einlagen in Anthrazit wurden mit einer neuen Folientechnik hergestellt, bei der mehrere Schichten übereinandergelegt werden, um ein strukturiertes Erscheinungsbild mit Tiefeneffekt zu erzeugen. Die Ambiente-Beleuchtung soll zum sogenannten „Omotenashi“-Gefühl japanischer Gastfreundschaft beitragen und bietet 50 Farboptionen.

lexus lbx (vorstellung & sitzprobe), der feinwagen

Der neue LBX basiert auf der globalen Kleinwagen-Plattform GA-B, auf der auch der Yaris Cross fußt – man spürt davon aber wenig.

lexus lbx (vorstellung & sitzprobe), der feinwagen

Durchgehende LED-Heckleiste mit Schwung.

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Schlicht-elegantes Tagfahrlicht mit Zuspitzung.

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Radstand und Spur wurden etwas vergrößert, damit der Wagen satter auf der Straße liegt und die Überhänge kürzer ausfallen.

Was wird im Multimedia-Bereich geboten?
Das Fahrer-Cockpit ist nach dem Tazuna-Konzept gestaltet, das wir erstmals im Mittelklasse-SUV Lexus NX gesehen haben. Dabei sind die wichtigsten Bedienelemente und Informationsquellen direkt um den Fahrer herum angeordnet, so dass ihre Bedienung nur minimale Hand- oder Augenbewegungen erfordert. Im LBX wird dieses Tazuna-Konzept durch ein neues, digitales 12,3-Zoll-Instrumentendisplay unterstützt. Die markante Mittelkonsole umfasst zwei Getränkehalter, mehrere Ablagemöglichkeiten, USB-Anschlüsse für das Verbinden und Aufladen von Geräten und einen prägnanten 9,8 Zoll großen Multimedia- Touchscreen. Das Lexus Link Connect-System bietet Cloud-basierte Navigation und optimiert die Reiseplanung mit Echtzeit-Informationen über Verkehrsereignisse. Over-The-Air-Updates sind natürlich selbstverständlich, der On-Board-Assistent „Hey Lexus“ reagiert auf Sprachbefehle von Fahrer und Beifahrer.
Smartphone-Integration funktioniert bei Apple CarPlay drahtlos, bei Android Auto ist eine Kabelverbindung nötig. Für weiteren Komfort sorgt ein optionaler digitaler Schlüssel, der sowohl mit Apple- als auch mit Android-Smartphones kompatibel ist und es den Besitzern ermöglicht, ihr Smartphone zum Entriegeln und Starten des Fahrzeugs zu verwenden. Dabei muss das Telefon nicht aus der Tasche genommen werden, es bei sich zu haben, reicht aus.
 
Welche Antriebstechnik kommt zum Einsatz?
Die Auswahl des Antriebsstranges macht einem Lexus recht leicht: Es gibt nur eine Motorisierung. Wie zu erwarten war: Ein Vollhybrid. Als Verbrenner kommt ein 1,5-Liter-Dreizylinder zum Einsatz, dessen thermischer Wirkungsgrad besonders optimiert wurde. Gerade Einlasskanäle, laserbeschichtete Auslassventile, ultraleichte Kolben und eine variable Ventilsteuerung sorgen für hohe Effizienz. Für Laufruhe ist eine Ausgleichswelle zuständig, zudem hat man bei Lexus besonders auf NVH (Noise, Vibration, Harshness) geachtet, dadurch soll der Verbrenner kaum hör- und spürbar sein. Batterieseitig kommt eine neu entwickelte, bipolare Nickel-Metallhydrid-Batterie zum Einsatz. Ebenso neu gestaltet wurde das Kühlsystem der Batterie: Es verlängert die Lebensdauer und erhöht die Leistung des Akkus. Die Gesamtleistung des Systems beträgt 136 PS und 185 Newtonmeter, was dann doch eher vernunftbetont klingt.
 
Wie setzt sich das Fahrwerk zusammen? Gibt es Allradantrieb?
Fahrwerksseitig kommt an der Front eine McPherson-Achse zum Einsatz, hinten eine recht einfache, dafür bewährte Verbundlenkerachse. Ausnahme: Entscheidet man sich für die Allradvariante, bekommt man eine Mehrlenker-Hinterachse. Diese hört auf den Namen E-Four, was gleichzeitig die Antriebsvariante andeutet: An der Hinterachse kommt dann ein Elektromotor zum Einsatz, der etwa beim Anfahren und auf rutschigem Hintergrund aktiviert wird. Das System ist lang erprobt und funktioniert effektiv und unauffällig – man kann das jetzt schon vom Toyota Yaris Cross bis zum Lexus RX erfahren.

lexus lbx (vorstellung & sitzprobe), der feinwagen

Die Designer haben ein Interieur entworfen, das die Anmutung und Atmosphäre eines Modells aus einer höheren Fahrzeugklasse besitzt.

lexus lbx (vorstellung & sitzprobe), der feinwagen

Die Premium-Qualität und Detailverliebtheit äußern sich in den hochwertigen Sitzbezügen …

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… und Verkleidungen.

lexus lbx (vorstellung & sitzprobe), der feinwagen

Die Rückbank kann im Verhältnis 60:40 umgelegt werden – die erweiterte Ladefläche hat eine Kante.

Was weiß man schon über die Ausstattungsvarianten?
Lexus gibt einen Ausblick auf die verschiedenen Ausstattungsvarianten. Neben dem Einstiegsmodell stehen vier „Atmospheres” zur Auswahl: Bei Elegant und Relax steht eine hochwertige Anmutung im Fokus, während Emotion und Cool einen sportlicheren Charakter darstellen sollen.
Bei den Modelle Emotion und Cool ist eine schicke Zweifarb-Lackierung serienmäßig. Die Versionen Elegant und Relax verfügen über eine einfarbige Außenlackierung und glänzende 18-Zoll-Leichtmetallfelgen.
Im Innenraum bietet das Modell Emotion eine perforierte Kunstlederausstattung mit roten Akzenten und Kontrastnähten an Sitzen, Mittelkonsole und Türverkleidungen. Der LBX Cool verfügt über eine Innenausstattung in Schwarz/Dunkelgrau aus Ultrasuede und Leder mit kupferfarbenen Details und Nähten. Der LBX Elegant ist mit Kunstleder in einem dezenten Forest Brown oder Ammonite Sand ausgestattet, das für die Sitze sowie für die Türverkleidungen, die Instrumententafel und die Polster an der Mittelkonsole verwendet wird. Für das Modell Relax stehen Saddle Tan oder schwarzes Semianilinleder mit den charakteristischen Tatami-Nähten zur Auswahl.
Zusätzlich zu den vier Atmospheres gibt es eine Basisversion – dieses, sowie die Versionen Emotion und Elegant, sind mit einem veganen Innenraum ohne Leder erhältlich.
Generell ist der LBX üppig ausgestattet, die Auswahl der Extras ist ähnlich einfach wie die Auswahl der Motorisierung: Zur Auswahl stehen ein Head-up-Display, ein digitaler Schlüssel, das Premium-Surround-Sound-System von Mark Levinson, die nanoeX-Luftreinigung von Panasonic und eine elektrische Heckklappe. Alles andere hat der LBX serienmäßig an Bord. Ein kleines Juwel also, wie Lexus selbst behauptet.
 
Gibt es schon Preise? Wann erfolgt der Verkaufsstart?
Für den LBX selbst muss man sich noch ein wenig gedulden, er soll erst im Frühjahr 2024 in den Handel kommen. Vorbestellungen werden noch 2023 möglich sein. Preis gibt es leider noch keinen, spekuliert wird auf gut 35.000 Euro Einstiegspreis.

lexus lbx (vorstellung & sitzprobe), der feinwagen

Erstes Fazit von Motorprofis-Tester Christoph Jordan: „Die Größe hat nichts mit Verzicht zu tun, im Lexus LBX wurde die Essenz von Lexus in ein kleineres Paket zusammengefasst. Ganz besonders merkt man den hohen Anspruch im Innenraum.

DATEN & FAKTEN

Lexus LBX

(vorläufige Daten von Juni 2023)

Preis

Preise noch nicht fix – Einstiegspreis von über 35.000 Euro zu erwarten. Verkaufsstart im Frühjahr 2024.

Antrieb

Vollhybridantrieb mit 1,5-Liter-Dreizylinder-Benzinmotor und Elektromotor. Systemleistung 100 kW / 136 PS, Maximales Drehmoment 185 Newtonmeter.
Vorderradantrieb oder Allradantrieb mit E-Motor hinten.

Abmessungen

Länge 4,19 Meter, Breite 1,83 Meter, Höhe 1,55 Meter. Radstand 2,58 Meter.

Fahrwerte

Höchstgeschwindigkeit 170 km/h, Beschleunigung von 0 – 100 km/h in 9,2 Sekunden.

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