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Joe Bidens E-Auto-Subvention: BMW, Mercedes und VW schauen erst mal in die Röhre

Joe Bidens E-Auto-Subvention: BMW, Mercedes und VW schauen erst mal in die Röhre

Damit in den USA der Käufer eines E-Autos in Genuss einer Steuergutschrift kommt, muss das Fahrzeug gewisse Bedingungen erfüllen. Die Europäer bleiben zunächst außen vor.

Washington – Am Freitag (31. März) hat das US-Finanzministerium die Regelungen für die Subventionen für Endkunden, die ein Elektroauto kaufen wollen, veröffentlicht. Diese sollen am 18. April in Kraft treten.

Demnach erhalten die Käufer von E-Auto Steuergutschriften von maximal 7500 Dollar. Voraussetzung ist allerdings, dass einige Bedingungen zur Herkunft der in der Batterie verbauten Rohstoffe und dem Produktionsland der Batterie erfüllt werden.

Neue US-Regeln für E-Autosubventionen: Steuergutschrift ist zweigeteilt

Um die eine Hälfte der Steuergutschrift, also 3750 Dollar, zu erhalten, müssen 40 Prozent der kritischen Mineralien einer Batterie, dazu zählen Lithium, Nickel oder Kobalt, in den USA oder in einem Land, mit dem die USA ein Freihandelsabkommen hat, abgebaut, verarbeitet oder recycelt werden. Bis 2027 soll dieser Anteil in jährlichen Schritten auf 80 Prozent steigen.

joe bidens e-auto-subvention: bmw, mercedes und vw schauen erst mal in die röhre

Joe Bidens E-Auto-Subvention: BMW, Mercedes und VW schauen erst mal in die Röhre

Foto © Andia.fr/imago

Um sich die zweite Hälfte der Steuergutschrift sicher zu können, müssen ab 2023 mindestens 50 Prozent der Batteriekomponenten eines Fahrzeugs in Nordamerika produziert oder montiert werden. Ab 2029 soll sich dieser Anteil auf 100 Prozent erhöhen.

US-Regeln für E-Autosubventionen: Für Autokäufer gibt es Gehaltsobergrenzen

Schon jetzt müssen Käufer und Fahrzeug Bedingungen erfüllen, die auch weiterhin gelten werden. So darf das Einkommen eines Autokäufers, der in den Genuss der Subventionen kommen will, bestimmte Grenzen nicht überschreiten. Bei einem Ehepaar sind es 300.000 Dollar, bei einem Haushalt mit nur einer Erwerbsperson 225.000 Dollar, bei allen anderen 150.000 Dollar.

Zudem gibt es Preisobergrenzen bei den Fahrzeugen. Es gibt die Steuergutschrift nur, wenn ein Auto weniger als 55.000 Dollar kostet, Lastwagen, Lieferwagen und SUV weniger als 80.000 Dollar.

Neue US-Regeln für E-Autosubventionen: Zahl der subventionsfähigen Elektroautos wird sinken

Damit sich ein Fahrzeug für die Steuergutschrift qualifiziert, muss der Autobauer der US-Regierung in den kommenden Wochen entsprechende Informationen liefern, schreibt das Handelsblatt unter Berufung auf einen hochrangigen Regierungsbeamten aus dem Weißen Haus. Die Konzerne seien „zu korrekten Angaben verpflichtet“, sagte der Beamte, andernfalls drohten Strafzahlungen.

Nach den aktuellen Förderbedingungen qualifizieren sich derzeit fast 40 Elektroautomodelle für Steuererleichterungen. Bis die Hersteller die neuen Bedingungen erfüllen und die korrekten Angaben an die Regierung weitergegeben haben, dürfte die Zahl zunächst schrumpfen.

E-Autosubventionen: Neue Regeln sorgen für Verwirrung

Kaum veröffentlicht, stoßen die Regeln schon auf Kritik. „Es ist sehr verwirrend. Das ist eines der größten Probleme. Soll man leasen oder kaufen? Was kostet das? Sind Sie überhaupt berechtigt?“, sagte Michelle Krebs, Analystin für den Branchendienstleister Cox Automotive, der Washington Post.  „Wer informiert Sie darüber? Auch die Händler kennen sich nicht aus.“

Die neuen E-Auto-Regeln sind Teil des Inflation Reduction Act (IRA), auf dessen Basis die USA mindestens 370 Milliarden US-Dollar in die Förderung klimafreundlicher Technologien stecken. Sie könnten den Batterie-Streit mit der EU neu anfachen. Da die Staatengemeinschaft kein Freihandelsabkommen mit den USA hat, sind in der EU produzierte Autos von den Subventionen faktisch ausgenommen.

Die Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, Margrethe Vestager, warnte laut Handelsblatt erneut vor einem Subventionswettlauf und kritisierte, dass die massiven Förderungen des IRA den Industriestandort EU gefährden könnten, weil europäische Hersteller ihre Produktion stärker in die USA verlagern könnten. Mit Audi plant dort bereits ein namhaftes Unternehmen eine Produktionsstätte.

Die europäischen Hersteller sind in den Richtlinien zunächst nicht erwähnt. Damit haben Käufer eines E-Modells von BMW, VW oder Mercedes keinen Förderanspruch – anders als japanische Hersteller. Allerdings gibt es Anlass zur Hoffnung. „Weitere Länder“, heißt es in dem Text vielsagend, könnten mit aufgenommen werden.

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