Bild: Bundeswehr (Symbolfoto)
Die Stellenanzeigen auf den Webseiten von Tesla liefern immer wieder interessante Informationen über das Geschehen bei dem Unternehmen. So konnte man ihnen im September 2020 entnehmen, dass die Einstellungen im großen Stil für die deutsche Gigafactory beginnen, denn damals wurden „high volume“-Personalexperten gesucht. Im Februar 2022 gab es offene Stellen für Autopilot-Testingenieure, die für Vorbereitungen von FSD-Tests in Europa sprachen. Parallel sucht Tesla außerdem praktisch durchgehend hunderte neue Beschäftigte für seine Gigafactory in Grünheide – und aktuell einige recht spezielle.
Von Bundeswehr- zu Tesla-Mission
„Du hattest während deiner Dienstzeit eine Mission und hast dazu beigetragen, die Welt zu verändern? Warum nicht auch jetzt?“, fragt Tesla in der Anzeige auf Deutsch. Angesichts der unterschiedlichen Ausrichtung von Bundeswehr und Elektroauto-Herstellern ist das vielleicht eine etwas bemühte Parallele, doch auch in den USA betonte Tesla früh seine Offenheit für frühere Soldaten. Aktuell scheint es das Programm für Ex-Militärs allerdings nur für deutsche Standorte zu geben – außer für die Gigafactory auch für Verkauf und Service im ganzen Land.
In den Job-Anzeigen wird erwähnt, dass Tesla vor Ort und im Internet spezielle Soldaten-Tage und Tage der offenen Tür organisiert. Bei einem Gespräch nehme man sich Zeit, die besonderen Fähigkeiten von Bewerbern zu verstehen. Einzige formale Voraussetzungen scheint ein Führerschein der Klasse B zu sein. Außerdem wird Ex-Soldaten ein „Buddy“ versprochen, der einen ähnlichen Weg von der Bundeswehr zu Tesla gegangen sei. Einige dürften für die Gigafactory also schon rekrutiert worden sein.
Ermittler für Gigafactory gesucht
Als Ziel der Rolle wird der Schutz von geistigem Eigentum, Geschäftsgeheimnissen und vertraulichen Informationen genannt. Die Beschreibung ist also recht allgemein, doch zuerst die MOZ und dann weitere deutsche sowie auch ausländische Medien erkannten darin vor allem die Absicht, Tipps über das Geschehen in der Fabrik oder bei Tesla allgemein an Journalisten zu verhindern. Tatsächlich scheint Tesla daran sehr gelegen zu sein – wobei von der lokalen Zeitung beschriebene Maßnahmen wie Kamera-Verbot und Aufpasser im Werk ebenso sehr der Abwehr echter Industrie-Spionage dienen könnten. So oder so will Tesla im neuen Jahr offenbar besser darin werden.