Hyundai

Hyundai opfert Sportler i20 N und i30 N

Auf dem Weg zur CO₂-Neutralität stellt Hyundai noch in diesem Jahr die Sportmodelle i20 N und i30 N ein. In Europa wird es dann keine N-Modelle mit Verbrennungsmotor mehr geben.

hyundai opfert sportler i20 n und i30 n

© Achim Hartmann

Hyundai verabschiedet sich noch 2024 sowohl vom Kompakt-Sportler i30 N…

hyundai opfert sportler i20 n und i30 n

© Achim Hartmann

…als auch vom kleineren Bruder i20 N. Beides sind extrem sportliche Modelle aus den jeweiligen Baureihen.

hyundai opfert sportler i20 n und i30 n

© Achim Hartmann

In Europa wird es dann keine N-Modelle mit Verbrennungsmotor mehr geben.

hyundai opfert sportler i20 n und i30 n

© Achim Hartmann

Noch bis zum Jahresende sollen Bestandsfahrzeuge im Handel zu haben sein.

hyundai opfert sportler i20 n und i30 n

© Hans-Dieter Seufert

Die sportliche Fahne sollen von nun an Elektro-Modelle mit N-Kennung hochhalten. Erster Paukenschlag: Der 650 PS starke Hyundai Ioniq 5 N, der schon im Supertest von Sport Auto die Messlatte nach oben schraubte.

hyundai opfert sportler i20 n und i30 n

© Maximilian Balazs

Auch die 280-PS-Version des i30 N scheuchte auto motor und sport  beim Supertest über die Nordschleife.

hyundai opfert sportler i20 n und i30 n

© Achim Hartmann
Mit dem Facelift steht der i30 N nicht nur aus Optik-Gründen hübscher da. Die seitlichen Lufteinlässe an der Front wurden beispielsweise für eine bessere Bremsenkühlung vergrößert.

hyundai opfert sportler i20 n und i30 n

© Maximilian Balazs
Die Hyundai-Entwickler modifizierten zudem das serienmäßige Sportfahrwerk für das Facelift-Modell nochmals im Detail. So wurden die Dämpferkalibrierung, die Federraten und die Achseinstellungen verändert.

hyundai opfert sportler i20 n und i30 n

© Achim Hartmann
Weitere Upgrades des Testwagens: Pirelli P Zero mit Namenszusatz Trofeo R, eine auf 360 mm vergrößerte Bremsanlage und Optionsräder von OZ Racing, die das Gewicht um 4 Kilo pro Rad senken.

hyundai opfert sportler i20 n und i30 n

© Achim Hartmann
Abstimmungsvielfalt: Adaptivdämpfer, Motor-Ansprechverhalten und die klappengesteuerte Sportabgasanlage lassen sich beliebig konfigurieren.

hyundai opfert sportler i20 n und i30 n

© Achim Hartmann
Auch die Lenkung sowie die Charakteristik des Doppelkupplungsgetriebes lassen sich auf die Gegebenheiten anpassen.

hyundai opfert sportler i20 n und i30 n

© Achim Hartmann
Direktwahltaste für den Sport-Modus am Lenkrad.

hyundai opfert sportler i20 n und i30 n

© Achim Hartmann
2,2 Kilo sparen die optionalen N-Sportsitze, die einen mit adäquatem Seitenhalt packen.

hyundai opfert sportler i20 n und i30 n

© Achim Hartmann
Das DKG-Facelift beschleunigt von 0 auf 200 km/h 3,5 Sekunden schneller als der Handschalter-Vorgänger.

hyundai opfert sportler i20 n und i30 n

© Achim Hartmann
Einstellung für die Nordschleife und in Hockenheim? ESP off und sämtliche Adaptivsysteme in der sportlichsten aller Wahlmöglichkeiten.

hyundai opfert sportler i20 n und i30 n

© Achim Hartmann
Die motorseitigen Änderungen im Detail: höherer Raildruck (220 statt 200 bar), ein neuer Lader mit vergrößerter Abgasseite und eine im Mapping hinterlegte Sollladedruck-Regelung, die nun noch effektiver arbeitet. Im Overboost soll das Triebwerk übrigens laut Hyundai 290 PS leisten.

hyundai opfert sportler i20 n und i30 n

© Achim Hartmann
“N” steht nicht nur für die im südkoreanischen Namyang beheimatete Entwicklungszentrale von Hyundai, sondern für Nürburgring – und das beweist der i30 auf der Schleife!

hyundai opfert sportler i20 n und i30 n

© Maximilian Balazs
Hier zeigt sich sofort, dass jedes N-Modell 480 Nordschleifen-Runden als Härtetest absolvieren muss. Wohlgemerkt, sowohl bei Trockenheit als auch bei Nässe.

hyundai opfert sportler i20 n und i30 n

© Maximilian Balazs
Während die Vorderachse präzise die Linie diktiert, glänzt die Hinterachse mit ausgezeichnetem mechanischem Grip. Das Heck schwingt bei Richtungswechseln nur ganz leicht mit, ohne dass die Haftung der Hinterräder abreißt.

hyundai opfert sportler i20 n und i30 n

© Maximilian Balazs
Im Sport-Modus wird Traktion vom Feinsten serviert. Kaum ein Serienfronttriebler verbeißt sich mit seinen Semis so engagiert im Asphalt und zieht sich unter Last so motiviert in die Kurve rein.

hyundai opfert sportler i20 n und i30 n

© Maximilian Balazs
Untenrum hat die Gasannahme des Vorfacelift-R4 etwas frischer gewirkt. In den auf der Rennstrecke relevanten, höheren Drehzahlbereichen begeistert das modifizierte Triebwerk dafür aber noch mehr mit seinem Punch.

hyundai opfert sportler i20 n und i30 n

© Maximilian Balazs
Dazu macht das DKG mit seinen fixen Schaltzeiten, Drehmomentüberhöhung im Schaltvorgang (bis zu 50 Nm), keinen Zwangshochschaltungen im manuellen Modus, hartem Begrenzer und Linksbremsen ohne Gasrücknahme einen auf Performancetool.

hyundai opfert sportler i20 n und i30 n

© Hans-Dieter Seufert
Die ehrliche N-Lenkung bietet zwar im Sport+-Modus ein kerniges Handmoment, das aber nicht künstlich überhöht wirkt.

hyundai opfert sportler i20 n und i30 n

© Hans-Dieter Seufert
In engen Kurven lupft der i30 N Performance das kurveninnere Rad, was das gute Gripniveau aber nicht negativ beeinflusst. Fühlt sich fast wie ein Markenpokal-Rennwagen an!

hyundai opfert sportler i20 n und i30 n

© Jonas Greiner
Mit 287 PS bei 5.500/min überschreitet der Zwei-Liter-Turbo die Werksangabe um 2,5 Prozent. Zwischen 5.000/min und 6.400/min stehen durchweg über 270 PS zum Abruf bereit.

hyundai opfert sportler i20 n und i30 n

© Jonas Greiner
Laut Hyundai wurde der Negativ-Sturz an der Vorderachse um 0,9 Grad erhöht.

hyundai opfert sportler i20 n und i30 n

© Jonas Greiner
Der aktuelle Testwagen tritt zwar mit mehr Sturz als sein Vorgänger an (Supertest 5/ 2018: Sturz Vorderachse: -0°18’; Sturz Hinterachse: -1°12’), in puncto Negativ-Sturz wurde der Toleranzbereich der Fahrwerks-Sollwerte aber keineswegs ausgenutzt.

hyundai opfert sportler i20 n und i30 n

© Jonas Greiner
Mit einem Gesamtgewicht von 1.497 Kilo ist der i30 N Performance mit DKG nur 11 Kilo schwerer als sein Supertest-Vorgänger mit manuellem Getriebe.

hyundai opfert sportler i20 n und i30 n

© Achim Hartmann
Danke an Albert Biermann und sein Entwicklungsteam für diese ideale Tracktool-Basis, die auch im Alltag gut passt. Wer will, kann den i30 N Performance nicht nur mit Semislicks aufrüsten, sondern findet noch mehr Leckeres im originalen Hyundai-Zubehörprogramm.

hyundai opfert sportler i20 n und i30 n Hyundai i30 N Performance, Exterieur

Noch sind die sportlichen N-Modelle von Hyundai auf der Homepage konfigurierbar. Doch die Produktion von Hyundai i20 N und i30 N mit ihren kräftig aufgeladenen Benzinmotoren wird noch im ersten Halbjahr 2024 eingestellt. Die Marke geht damit konsequent der Verpflichtung nach, bis zum Jahr 2035 eine abgasfreie Produktpalette anzubieten.

Das gilt allerdings nur für den europäischen Markt. Bis zum Jahresende sollen die letzten Bestandsfahrzeuge ausgeliefert werden. Wer also schon länger mit dem Gedanken spielt, sich einen der beiden Sportler zu bestellen, sollte sich beeilen. Noch stehen der 204 PS starke Polo-GTI-Gegner i20 N und sein größerer Bruder – der bis zu 280 PS starke i30 N – im Angebot.

i20 N: Purer Fahrspaß ab 25.660 Euro

Hyundai geht bei seinem Umweltversprechen für Europa sogar noch einen Schritt weiter. Bis 2045 sollen alle Phasen der Automobilproduktion und des Betriebs zu 100 Prozent kohlenstoffneutral arbeiten. Trotz dieses Fahrplans hatte Hyundai den i20 N als sportliche Speerspitze im eigenen Kleinwagen-Kosmos erst 2021 aufgelegt. Noch im vergangenen Jahr gab es ein Facelift.

Ausgestattet mit einem 204 PS starken, 1,6 Liter großen Turbo-Vierzylinder bereitet der Hyundai i20 N jede Menge Fahrspaß vom ersten Meter an. Dabei ist der nur 1,2 Tonnen leichte Kraftprotz nicht nur schnell (6,2 Sekunden auf 100, 230 km/h Topspeed), sondern auch verhältnismäßig sparsam. Sieben Liter Benzin verbraucht die ausschließlich handgeschaltete i20-Variante im Schnitt. Die Preise beginnen bei 25.660 Euro. Die gut bestückte Sportvariante i20 N Performance (mit Differenzialsperre) gibt es ab 29.140 Euro.

i30 N: Ambitionierter und lautstarker Kurvenräuber

Größer, teurer und wilder ist der Golf-GTI-Gegner i30 N. Im Serien-Trim leistet sein Zweiliter-Turbomotor 250 PS – im Performance-Modell sind es sogar 280 PS. Letzteres gibt es wahlweise mit Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe. Alle anderen Varianten werden ausschließlich handgeschaltet. Hyundai bietet den i30 N nach wie vor als fünftürigen Hatchback oder als Schrägheck (Fastback) an. Die besten Fahrleistungen bietet die Fastback-Version mit 280 PS. Sie schafft den Sprint aus dem Stand auf Tempo 100 in 5,4 Sekunden. Alle Modelle des i30 N sind auf 250 km/h Höchstgeschwindigkeit begrenzt.

Maßgeblich an der Entwicklung der N-Version in dritter i30-Generation war Albert Biermann beteiligt. Der Ex-BMW-M-Chef präsentierte den ersten i30 N bereits 2017. Und schon damals musste sich der koreanische Golf-Konkurrent nicht hinter dem Wolfsburger GTI verstecken. Bis heute ist dem GTI-Konzept kein anderer Widersacher so nah gekommen wie der i30 N. Im jüngsten Vergleichstest von auto motor und sport fährt der Koreaner auf Augenhöhe mit dem 300 PS starken GTI Clubsport 45.

Hyundai Ioniq 5 N übernimmt

Ganz auf Sport wird man in Zukunft bei Hyundai aber nicht verzichten müssen. Schließlich haben die Koreaner mit dem Ioniq 5 N ein heißes Elektro-Eisen im Feuer. Dass dieser den beiden Verbrenner-Geschwistern in nahezu allen Belangen überlegen ist, hat er nicht erst im Supertest von sport auto bewiesen. Hier umrundete er die Nordschleife am Nürburgring in irrwitzig schnellen 7.45 Minuten. Zum Vergleich: Der Hyundai i30 N Performance brauchte dafür rund 8.05 Minuten.

Fairerweise sei erwähnt, dass der vergleichsweise riesige Ioniq 5 N von 650 PS starken E-Maschinen angetrieben wird (Leistung mit N Grin Boost) und mindestens 74.900 Euro kostet. Dafür hat es bisher kaum ein anderes E-Auto in dieser Preisklasse gegeben, das so konsequent auf Rennstrecke ausgelegt wurde. Auch wenn N-Fans die Verbrenner-Modelle vermissen werden, Hyundai hat ihnen mit diesem Auto ein dickes Trostpflaster aufgeklebt.

TOP STORIES

Top List in the World