Hondas zweiter Elektriker: Für den Namen e:Ny1 kann er nichts
War? Das Modell ist in Europa bereits am Auslaufen und wird bald nur noch in Japan verkauft. Höchste Zeit also für einen zweiten Streich, und der fällt in jeder Hinsicht größer aus. Schon bei dem Namen: Aus schlicht „e“ wird das Buchstabenmonster e:NY1; wer will, kann es anyone aussprechen, auch wenn Honda das gar nicht intendiert, wie wir erfahren haben. Aber wie dann?
Die Verbalisierung obliegt der geneigten Klientel, die ein in China gebautes, viertüriges Kompakt-SUV mit unverkennbarer Handschrift des japanischen Herstellers vorfindet. Das betrifft die gefällige Stilistik, die rundum hohe Qualitätsanmutung und diverse Eigenheiten – wie den Stromanschluss an der Fahrzeugfront, den Honda vom „e“ übernommen hat.
Ob die resultierende, nicht überragende Reichweite ein Makel ist, hängt von dem Einsatzzweck ab. Für sehr viele Bereiche werden jene rund 350 Kilometer, die wir jedenfalls bei milden Außentemperaturen erzielt haben, vermutlich ausreichen. Beim Verbrauch blieben wir unter der Werksangabe. Die DC-Ladeleistung ist mit 78 Kilowatt kein Bestwert, jedenfalls weniger als bei vielen Konkurrenten, wobei diese, so Honda, dafür über einen längeren Zeitraum gehalten werde, selbst dann noch, wenn die Batterie schon fast voll ist.
Fix auf der Habenseite ist das vergleichsweise geringe Fahrzeuggewicht, das zu einem leichtfüßigen, agilen Fahreindruck beiträgt. Während bei vielen Herstellern die Leergewichte völlig entgleiten, mit Konsequenzen beim Verbrauch, bei Verschleiß und Abrieb der Reifen (auch dies sind Emissionen!), hält Honda an sich und bringt mit dem e:Ny1 deutlich unter 1,8 Tonnen auf die Waage.
Gesamthaft ist es ein schönes Leben an Bord des reichhaltig ausgestatteten Autos, das sich, wir erwähnten es, überaus hochwertig anfühlt, nur ohne das Dekor-Klimbim angestammter Premium-Marken. Sauber, übersichtlich, ergonomisch – und mit einem Riesendisplay im Zentrum der ersten Sitzreihe.