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Gehobene Ausstattung ohne Mehrkosten

Auch Pilote baut auf den Transit und erweitert die Atlas-Baureihe nun mit zwei TIs. Im Check: das Sieben-Meter-Modell mit vier Schlafplätzen, großer Sitzgruppe und gehobener Ausstattung zum Paketpreis.

In diesem Artikel:

Die Überraschung ist Pilote gelungen. Neben dem erwarteten Atlas-Campingbus zauberten die Franzosen auf der CMT Anfang des Jahres auch einen Teilintegrierten auf Ford-Basis aus dem Hut. Ebenfalls auf den Namen Atlas getauft, sollen demnächst gleich zwei Grundrisse bestellbar sein. Das Modell 696 G mit Querdoppelbett im Heck und einem Hubbett über der Sitzgruppe konnte sich promobil bereits genauer ansehen.

Pilote Atlas A 696 G

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Die Innenansicht des Pilote Atlas A 696 G .

  • Grundpreis ab: 83.990 Euro
  • Länge/Breite/Höhe: 6,98/2,20/2,88 m
  • Zul. GesamtgewichT: 3.500 kg
  • Gurte/Schlafplätze: 4/4

Die Baureihe basiert auf dem Transit Trail, dessen Kühlergrill mit wuchtigem Ford-Schriftzug auf das automatische Sperrdifferenzial hinweist. Schwarze Alufelgen und eine ebenso gefärbte Markise gibt es serienmäßig – wie so vieles andere auch von der Solar- bis hin zur Sat-Anlage. Das relativiert den anvisierten Preis von 83.900 Euro etwas, zumal sich auch die Basisfahrzeug-Ausstattung mit zahlreichen Assistenten, Rückfahrkamera und 170-PS-Motor samt Automatik sehen lassen kann.

Wohnen

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Die bequeme Sitzgruppe hat Bänke in den Längen 1,0 und 1,54 Meter. Der Tisch steht stabil und ist mit 90 mal 82 cm ausreichend groß. Stehhöhe unter dem Hubbett: 1,93 Meter.

Den Wohnraum betritt man über die elektrische Trittstufe durch eine vergleichsweise schmale Tür (50 cm). Rechts davon wartet innen die große Sitzgruppe mit zwei Längsbänken. Die kommen auf Längen von 1,0 und 1,54 Meter und so können vier Personen auch ohne Drehen der Fahrerhaussitze bequem am großen, stabil stehenden Tisch Platz nehmen. Der solide Möbelbau in hellen Farbtönen mit dunklen Polstern als Kontrast sorgt neben der guten Stehhöhe – 2,08 Meter in der Küche, 1,93 Meter unter dem Hubbett – für ein luftiges Raumgefühl im Atlas. Große Camper müssen dennoch etwas aufpassen, da unten am Hubbett direkt neben der Aufbautür offene Ablagen hängen; beim Schließen der Tür von innen kann man sich daran leicht den Kopf stoßen.

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Wenig bequem sind die zwei vis-à-vis angeordneten Umbau-Fahrsitzplätze.

In der rechten Sitztruhe befindet sich ein 130 Liter fassender Wassertank. Deshalb lässt sich der Sitzplatz nicht in einen Fahrplatz mit Gurt verwandeln. Durch den Umbau der linken Bank mit wenigen Handgriffen entstehen trotzdem zwei weitere Plätze mit Dreipunktgurten. Man sitzt sich dann aber eher unbequem, wie im Zug, gegenüber und zumindest zwei Erwachsene müssen ihre Beine irgendwie sortiert bekommen.

Über der Sitzgruppe hängt das elektrisch absenkbare Hubbett mit einer 1,90 mal 1,40 Meter großen Matratze. Es lässt sich tief bis auf die Sitzgruppe ablassen. Dafür muss man jedoch vorher die Rückenpolster der Bänke entfernen, was aber sehr einfach gelingt, weil sie mit Magnetbändern fixiert sind. In der unteren Position versperrt das Bett die Aufbautür nahezu komplett. Zusätzlich hängt auch der Gurt der Bettaufhängung mitten im Türdurchstieg.

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Das 1,90 mal 1,40 Meter große Hubbett lässt sich elektrisch auf 81 cm absenken. Die Matratze liegt auf Lattenrosten.

Die Küche gefällt einerseits mit genug Stauraum und einem großen Kühlschrank. Andererseits steht nur sehr wenig echte Arbeitsfläche zur Verfügung. Gekocht wird auf einem Gasherd mit zwei Flammen. Bei der Topfgröße muss man sich aber beschränken: Auf den einen Brenner passen Töpfe bis maximal 18, auf den kleineren nur bis 15 Zentimeter Durchmesser.

Hinter der Küche liegt das Raumbad, in das eine Stufe hinaufführt. Dadurch ist die Stehhöhe im Sanitärbereich auf 1,91 Meter (Dusche 1,92 m) begrenzt. Grund für das Bodenpodest ist unter anderem der Abwassertank, der frostsicher darunter eingebaut ist und dessen Weithalsöffnung man durch eine Fußbodenklappe im Bad erreicht. Die Ausstattung ist komplett und gut nutzbar. Über zwei Dachhauben kann Licht und Luft in den Sanitärbereich gelangen. Mit einer Tür lässt sich das Raumbad vom Wohnraum abtrennen. Eine Abtrennung zum Heckbett ist nicht vorhanden.

Schlafen und Stauraum

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Bett mit Aussicht nach hinten: Es ist stattliche 2,10 Meter lang, aber nur 1,31 breit. Der Einstieg ist eher schmal.

Das Heckbett erreicht man über eine Stufe im schmalen, rund 66 Zentimeter breiten Zugang. Das Querdoppelbett kann mit einer Länge von 2,10 Meter überzeugen, die auf Lattenrosten lagernde Matratze ist aber nur 1,31 Meter breit – das ist eher Campingbusniveau. Für ungewohnte Ausblicke sorgt dabei das große Heckfenster. Der davor hängende Rollvorhang kann auch statt der Faltverdunklung als Sichtschutz genutzt werden. Besonders praktisch ist das bei warmen Außentemperaturen, da bei geöffnetem Fenster dann trotzdem ein Luftzug durch das Fahrzeug wehen kann.

Der Lattenrost unter der vorderen Betthälfte ist hochklappbar und gewährt so – zusätzlich zur vorhandenen Tür – bequemeren Zugang zum darunter eingebauten Kleiderschrank. Dieser ist groß und auf beiden Seiten von weiteren Ablagefächern flankiert. Außerdem findet sich dort ein Zugang zur Heckgarage.

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Die Garage hat aufpreisfrei zwei Außentüren und einen Innenzugang.

Mit 85 Zentimeter Breite und einer Höhe von 1,11 Meter ist diese für zwei gängige Fahrräder angemessen. Für hohe Trekking- und Elektro-Bikes muss allerdings eine andere Transportlösung gewählt werden. Zwei Garagenklappen gehören zum Serienumfang und zwei wagenbreite Zurrschienen mit verschiebbaren Ösen dienen der Ladungssicherung. Auf der rechten Seite in der Garage befindet sich außerdem eine ebenfalls im Grundpreis enthaltene Außendusche mit Kalt- und Warmwasser.

Auf der Fahrerseite hat Pilote zudem eine Außenschublade eingebaut, in der kälteunempfindliche Ladegüter, wie etwa Auffahrkeile, platzsparend und gut erreichbar mit auf Reisen gehen können.

Der Wohnraum wird mittels einer Truma-Combi-4-Gas-Gebläseheizung über stattliche 15 Ausströmer erwärmt. Für Wassernachschub sorgt eine Druckpumpe, die am Kontrollbord aktiviert werden kann. Dieses ist als modernes Touchdisplay ausgeführt und gibt Auskunft über Batterie- und Wasserfüllstände. Die Bedienung des Panels gibt keinerlei Rätsel auf.

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Die Elektrozentrale samt Batterie ist gut erreichbar in einer Sitztruhe installiert.

Eine 95-Ah-AGM-Batterie versorgt den Ausbau mit Strom; sie wird von den beiden 100-Watt-Solarpanelen auf dem Dach serienmäßig nachgeladen. Mobilgeräte können an fünf USB-Dosen geladen werden, bei Landstromanschluss stehen zusätzlich vier 230-Volt-Anschlüsse bereit. Sicherungen und Bordbatterie sind leicht erreichbar in der linken Sitztruhe installiert.

Insgesamt kann auch die Preispolitik gefallen, die Pilote beim Atlas betreibt. Ein Komplettpreis, der beliebte Optionen schon beinhaltet und somit keine versteckten, preiskosmetischen Pflichtpakete nötig hat.

Daten

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Schwarze Alufelgen und Markise gehören zum Serienumfang. Der Heckleuchtenträger ist extravagant und der Aufbau XPS-isoliert.

  • Aufbau: Sandwichbauweise, PU-Verstärkungen, außen und innen GfK, Wandstärke Dach/Wand/Boden 30/30/50 mm, Isoliermaterial XPS, 4 Kunststoff-Isolierfenster mit Alu-Rahmen, 2 Dachfenster, 3 Dachhauben.
  • Ausbau: Möbel aus Sperrholz, Sitzbank mit 2 Dreipunktgurten, Heckbett 2, x 1,31 m, elektrisch absenkbares Hubbett 1,9 x 1,4 m, Sanitärraum mit Kassettentoilette (92 x 191 x 75 cm) und separater Dusche (66 x 192 x 72 cm), Küche mit Zweiflammkocher und Absorberkühlschrank 133 L, Gefrierfach 12 L.
  • Bordtechnik: Gasheizung/Boiler Truma Combi 4, Frischwassertank 130 L, Abwassertank 90 L, isoliert und beheizt, Bordbatterie Blei-AGM 95 Ah, Gasflaschen 2 x 11 kg.
  • Basisfahrzeug: Ford Transit Trail, Flachrahmen, Vorderradantrieb, Vierzylinder-Turbodiesel, Hubraum 1.995 cm3, Leistung 125kW/170 PS, Sechs-Gang-Automatikgetriebe.
  • Maße und Gewichte: Länge x Breite x Höhe 6,98 x 2,2 x 2,88 m, Radstand 3,95 m, zulässiges Gesamtgewicht 3.500 kg.

Preise

Grundpreis: 83.990 Euro

Preisliste mit Optionen noch nicht verfügbar

Serienausstattung: 170-PS-Motor, Automatikgetriebe, Klimaanlage, Tempomat, Kollisionswarner, Spurhalteassistent, Spurverlassenswarnung mit autom. Notbremsung, beheizbare Frontscheibe, Dachfenster in T-Haube, elektrisch absenkbares Hubbett, schwarze Alufelgen, Truma-Crashsensor, 2 x 100-W-Solarpanele, Ladebooster, frostsicherer Abwassertank, Außendusche, Außenschublade, Markise, 8″-Naviceiver, Rückfahrkamera u. a.

Wertung

maximal 5 Punkte möglich

  • Betten: 3,5
  • Sitzgruppe: 3,5
  • Küche: 3
  • Sanitärraum: 3,5
  • Möbelbau: 3

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