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Ganzjahresreifen im Test: Welcher ist der beste Alleskönner?

Ganzjahresreifen sind die Allrounder unter den Pneus. Das bedeutet aber auch, dass sie mit sehr verschiedenen Anforderungen zurechtkommen müssen. Welchen Modellen das gut und welchen weniger zufriedenstellend gelingt, zeigt ein aktueller Test auf.

ganzjahresreifen im test: welcher ist der beste alleskönner?

Disziplin Nässe: Ganzjahresreifen bei der Regenprüfung. ACE/Konstantin Tschovikov

Immer mehr Autofahrer und Autofahrerinnen wollen sich die Investition in spezielle Sommer- beziehungsweise Winterreifen sparen, und den Aufwand für das saisonale Umbereifen ebenso. Stattdessen setzen sie auf sogenannte Ganzjahresreifen, die allen Witterungs- und Straßenbedingungen gerecht werden sollen. “Mittlerweile ist fast jeder dritte in Europa verkaufte Reifen ein Ganzjahresreifen”, heißt es vonseiten des Auto Clubs Europa (ACE).

Premium und preiswertere Alternativen

Zusammen mit der Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) sowie dem Auto-, Motor- und Radfahrerbund Österreich (ARBÖ) hat der Club insgesamt neun Ganzjahresreifen der Dimension 215/50 R 18 für Kompakt-SUV getestet, aufgezogen wurden sie einem VW T-Roc. Zu den Probanden zählten einerseits Premiumprodukte von Pirelli, Continental oder Goodyear, andererseits aber auch preiswertere Alternativen wie beispielsweise von Maxxis oder Toyo.

Im Test sollten die Kandidaten beweisen, wie gut sie verschiedensten Anforderungen gerecht werden. Warum, liegt auf der Hand: Ein Ganzjahresreifen muss auf Schnee und Eis ebenso effektiv agieren wie auf Nässe oder auf sommerheißem Asphalt.

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Durchgefallen ist dabei kein Kandidat. Als Testsieger und damit jener Pneu, dem die Balance zwischen Sommer- und Wintertauglichkeit am besten gelang, profilierte sich aber der Continental AllSeason Contact 2 (ermittelter Durchschnittspreis pro Reifen 151 Euro), der sich mit 193 von 200 möglichen Punkten an die Spitze setzte und die Top-Bewertung “sehr empfehlenswert” erhielt. Das gleiche Prädikat erhielt der Zweitplatzierte Michelin Crossclimate 2 SUV (190 Punkte, 163 Euro). Jeweils “empfehlenswert” und jeweils mit 177 Punkten schnitten Bridgestone Turanza All Season 6 (136 Euro), Goodyear Vector 4Seasons Gen-3 (145 Euro) sowie Pirelli Cinturato All Season SF2 (132 Euro) ab. Als “bedingt empfehlenswert” wurden Vredestein Quatrac Pro+ (166 Punkte, 124 Euro), Maxxis Premitra All Season AP3 SUV (164 Punkte, 98 Euro), Falken Euroall Season AS210 (163 Punkte, 115 Euro) und Toyo Celsius AS2 (160 Punkte, 98 Euro) beurteilt. Damit waren es auch die teureren Premium-Reifen, welche die Nase vor den günstigeren Budget-Produkten hatten.

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Nebenbei zeigte der Test aber, wie fatal es enden kann, im Winter mit Sommerreifen unterwegs zu sein. Vergleichsweise wurde der letzte Sommerreifen-Testsieger (Continental PremiumContact 7) montiert und das entsprechend bereifte Auto auf schneebedeckter Fahrbahn einer Vollbremsung aus 40 km/h unterzogen. Ergebnis: Bis der Wagen zum Stehen gelangte, legte er fast 52 Meter und damit eine mehr als doppelt so lange Strecke zurück wie mit Ganzjahresreifen. Andererseits “liefert der mitgelaufene Sommerreifen auf trockener Fahrbahn mit einem Bremsweg von 30,6 Metern einen Topwert, an den kein getesteter Allwetterreifen herankommt”, resümierten die Tester.

Immer ein Kompromiss

Unterm Strich stellen auch gute Ganzjahresreifen einen Kompromiss dar. Ob man diesen eingehen sollte, hängt letztlich vom persönlichen Einsatzgebiet und -profil ab. Wer im Winter grundsätzlich weniger fährt oder das Auto bei Schnee und Eis ganz stehen lässt, kann mit einem Allrounder gut bedient sein. Das gleiche gilt für Autofahrer und Autofahrerinnen, die in klimatisch begünstigteren Gegenden leben.

Finanzieller Vorteil? Nicht immer

Ein finanzieller Vorteil ergibt sich im Vergleich zu den Spezialisten für Sommer und Winter nicht unbedingt. Denn weil sie über das ganze Jahr hinweg genutzt werden, unterliegen Ganzjahresreifen einem höheren Abrieb und damit einem schnelleren Verschleiß.

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