Ein neuer Ausstiegswarner erfasst auf Fahrer- und Beifahrerseite nahende Rad-, Motorrad- oder E-Scooter-Fahrer. Im Pkw Kombi sichert die neue Technologie auch den Ausstieg durch die Schiebetüren. Dooring-Unfälle fordern in Deutschland jährlich 2.000 Leichtverletzte, 290 Schwerverletzte und 20 tote Radfahrer.
Der Nutzfahrzeughersteller Ford führt für seinen neuen Transporter Transit und Tourneo Custom einen Ausstiegswarner ein, der Dooringunfälle verhindern helfen soll. Diese seien eine der größten Gefahren etwa für Kurierfahrer, die bis zu 200 Stopps pro Schicht absolvieren. Allein in der Stadt Frankfurt ereigneten sich 2021 insgesamt 67 polizeilich gemeldete „Dooring“-Unfälle, in Berlin kommen pro Tag im Durchschnitt etwa zwei Radfahrer hierdurch zum Sturz, bilanziert der Hersteller. Hochgerechnet auf das Bundesgebiet fordern diese Unfälle jährlich ungefähr 2.000 Leicht- und 290 Schwerverletzte, etwa 20 Radfahrer verlieren ihr Leben. Die Dunkelziffer nicht gemeldeter Vorfälle liege vermutlich noch deutlich höher.
Mit dem Ausstiegswarner will man jetzt das Risiko von „Dooring“-Unfällen verringern und den Straßenverkehr für Rad- und Autofahrer sicherer gestalten. Das System steht nun für den neuen Ford Transit Custom, den kürzlich eine Fachjury zum “International Van of the Year 2024” gewählt hat, zur Verfügung. Dabei erkennen Radar und weitere Sensoren, wenn das Öffnen einer Tür zu einer Kollision mit anderen Verkehrsteilnehmern führen könnte. In diesem Fall warnen LED-Anzeigen in den Außenspiegeln und ein Warnsignal im Kombiinstrument vor dem Öffnen der Tür.
Als nächstes Fahrzeug will man das batterieelektrische Crossover-Modell Explorer mit dem Ausstiegswarner ausstatten, ein eng mit dem VW ID.4 verwandtes Elektromodell. Weitere Modelle mit der Technologie sollen im kommenden Jahr folgen. Die unabhängige Prüforganisation Euro NCAP stuft Systeme wie den Ausstiegswarner bei der Bewertung der Fahrzeugsicherheit als Pluspunkte ein.