Ab in den Süden! Wie sich der Ford Tourneo Connect bei unserem Urlaubstest 2023 schlägt und wie die Jugend seine Familientauglichkeit bewertet, lesen Sie in diesem Bericht.
Ford Tourneo Connect (c) Corina Konrad-Lustig
Vergangenes Jahr haben wir den großen Bruder des Connect, den Ford Tourneo Custom, für unseren Reisetrip nach Bella Italia für 6 Personen ausgewählt. Zugegeben der Umstieg vom größten Frachter zum kleinen Gepäckträger schien zunächst schon ein wenig herausfordernd. Muss tatsächlich nur die große Badeente zuhause bleiben? Nun, wir stellen uns bekanntlich jeder Situation, und so nahmen wir voller Begeisterung unser Testfahrzeug in Empfang.
Die Maple Red Metallic-Lackierung macht ihn schon von Weitem sehr auffällig und passt dem Ford ausgezeichnet. Hinzu kommen vorne ein chromumrandeter Kühlergrill und Chromapplikationen in den Stoßfängern unten. Besonders gut gelungen finden wir die LED-Heckleuchten, die seitlich entlang der Heckscheibe verlaufen.
Den Ford Tourneo Connect gibt es in zwei Längen, einmal als Connect mit einer Gesamtlänge von 4,50 m wie in unserem Fall und einmal als Grand Tourneo Connect mit 4,85 m und einem 21,5 cm längeren Radstand. Außerdem steht er in zwei Ausstattungslinien, Titanium und Active (mit dem Crossover- Bodykit), zur Verfügung. Motorisch gibt es ihn mit einem 1,5 l EcoBoost mit 114 PS oder einem Dieselmotor in zwei Leistungsstufen von 102 bzw. 122 PS.
Wir haben für unsere große Ausfahrt die Titanium-Variante mit der stärkeren Selbstzündermotorisierung und 7-Gang-Automatik ausgewählt. Diese startet preislich bei 38.727,80 Euro.
Unser Testfahrzeug besitzt aus der Optionsliste beiderseits Schiebetüren mit elektrischer Zuziehhilfe, die das Aus- und Einsteigen sehr einfach und vor allem platzsparend machen. Auch bei der Heckklappe hilft ein kleiner Elektromotor nach, wenn man diese nicht fest genug schließt.
Der niedrige Abstand zum Boden macht das Be- und Entladen unseres Fords sehr angenehm. Zwar kann man den Tourneo Connect per Knopf starten, zum Öffnen braucht man aber noch die Fernbedienung, was vor allem, wenn man oft und viel lädt, keyless praktischer wäre.
Flexibel gestalteter Innenraum im Ford Tourneo Connect
Ford Tourneo Connect (c) Rainer Lustig
Flexibilität zeigt unser Testfahrzeug in der zweiten Reihe. Hier können die Lehnen für den besseren Komfort in der Neigung verstellt werden. Man kann sie 60:40 umklappen oder nach vorne kippen bzw. herausnehmen, in Längsrichtung verschiebbar sind sie aber nicht.
Aufgrund dieser vielfältigen Konfigurationsmöglichkeiten der Platzaufteilung im Innenraum kann der Tourneo Connect genau auf die aktuellen Bedürfnisse angepasst werden. Die Ladelänge bis zur ersten Reihe beträgt etwa 1,9 m, bis zur zweiten Reihe immerhin noch einen ganzen Meter und hinter der dritten Reihe sind 30 cm Restplatz.
Und genau diese flexible Möglichkeiten machen wir uns bei unserer Ausfahrt zunutze. Der Platz, den normalerweise der siebente Sitz beansprucht, wurde genauso wie die Heckablage zuhause gelassen und die großen Gepäckstücke genau dort verladen.
Ford spart auch nicht mit den Ablagen. So findet man sowohl in allen Türen als auch hinten auf Höhe der 3. Reihe eine tiefe Ablage, wo auch große Getränkeflaschen Platz finden. Eine Mittelarmlehne vorne, Becherhalter und eine versteckte induktive Ladeschale mit Ablage darüber verstauen unseren Kleinkram.
Das Sitzpaket 17, ebenfalls aus der Optionsliste, ist auf jeden Fall ein guter Tipp für Viel- und Langstreckenfahrer. Abgesehen von den Tischchen und Taschen an den Vordersitzrücklehnen, gibt es die zertifizierten AGR-Sitze vorne, die neben zahlreichen Einstellungsmöglichkeiten und Beheizbarkeit auch über einen ausgezeichneten Sitzkomfort verfügen.
Das große Highlight unsers Connect ist sein riesiges Panoramaglasdach, das sich mit knapp über 1.000 Euro extra zu Buche schlägt. Dafür entfällt aber die Klimaanlage hinten, und so gibt es für den gesamten Fond nur zwei Ausströmer unten hinter der Mittelarmlehne. Nachdem die Fenster hinten nicht geöffnet werden können, hatte unsere Klimaanlage bei den aktuellen Temperaturen einiges zu tun, um der Mitreisenden ganz hinten eine angenehme Fahrt zu ermöglichen.
Motor fühlt sich stärker an
Der Zwei-Liter-Diesel zeigt sich trotz Vollbeladung mit seinen 122 PS durchwegs gut gerüstet. Sein Antrittsverhalten und seine Leistung beim Überholen geben keinen Grund zum Meckern. Im Gegenteil. Gefühlt hätten wir ihn sogar stärker eingeschätzt.
Sein maximales Drehmoment mit 320 Nm hat unser Testfahrzeug in einem Drehzahlbereich von 2.750 bis 4.250 Umdrehungen. Die Siebengang-Automatik arbeitet unbemerkt. In 11,4 Sekunden erreicht der Ford die 100 km/h-Marke, und erst bei 186 km/h setzt ihm der Hersteller seine Grenzen. Genug also für den Alltag auf Österreichs Straßen.
In Sachen Verbrauch gibt der Hersteller im Durchschnitt 5,5 Liter an. Dieser Wert ist gar nicht so abwegig, benötigten wir für unseren Test im Durchschnitt 6 Liter und das, obwohl die Klimaanlage und auch die Stromabnehmer (Handys und Co müssen zur Unterhaltung der Mitreisenden fit bleiben) mehr als gut ausgelastet waren.
Selbstverständlich gibt es in unserem Tourneo Connect auch eine Fülle an Assistenzsystemen, die sich aber angenehm im Hintergrund halten. Serienmäßig sind Berganfahrhilfe, Fahrspurhalter und Müdigkeitsassistent mit an Bord. Im optionalen Fahrerassistenzpaket 4 gibt es darüber hinaus noch den Pre-Collision Assist und Toter-Winkel-Warner, sowie ein Park-Pilotsystem vorne und hinten mit Kamera. Die Bilder werden im 10-Zoll-Multimediadisplay, das darüber hinaus auch Navifunktion und eine vollumfassende Handyanbindung bietet, dargestellt. Besonders praktisch ist der adaptive Tempomat für Autobahnfahrten.
Mit einem Gesamtwert von 45.473,40 Euro ist der Ford Tourneo Connect kein Schnäppchen für größere Familien, aber trotzdem eine Überlegung wert. Er ist definitiv kompakt, aber oho.
Was uns gefällt:
Platz- und Stauraumangebot im Innenraum, Motorisierung, adaptiver Tempomat und Langstreckentauglichkeit
Was uns nicht gefällt:
Kein Keyless Entry – aber Startknopf, Fenster hinten lassen sich nicht öffnen
Testzeugnis:
Ausstattung Sicherheit: 1
Ausstattung Komfort: 1-
Verbrauch: 2
Fahrleistung: 1
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 2
Kofferraum: 2
Ablagen: 1
Übersichtlichkeit: 1-
Weitere Infos zu Ford unter
Technische Daten Ford Tourneo Connect Titanium 2,0 EcoBlue 122 PS DC7
| Preis in Euro | |
| Testwagenpreis ohne Extras | 38.727,80 |
| Testwagenpreis mit Extras: | 45.473,40 |
| davon Steuern | 9.383,40 |
| Technische Daten | |
| Zylinder | 4 |
| Hubraum in ccm | 1.968 |
| Leistung PS/KW | 122/90 |
| Max. Drehmoment Nm/bei U/min | 320 bei 2.750-4.250 |
| Getriebe | 7-Gang-Automatik |
| Antriebsart | Frontantrieb |
| Fahrleistung und Verbrauch | |
| 0 – 100 km/h in sek. | 11,4 |
| Höchstgeschwindigkeit in km/h | 186 |
| Durchschnittsverbrauch in Liter | 5,1-5,5 |
| CO2 Ausstoß pro km in Gramm | 133-143 |
| Abmessungen und Gewichte | |
| Länge in cm | 450,1 |
| Breite in cm | 185,5 |
| Höhe in cm | 183,3 |
| Radstand in cm | 275,5 |
| Kofferraumvolumen in Liter | 248-2.556 |
| Tankinhalt in Liter | 50/15 AdBlue |
| Leergewicht in kg | 1.643 |
| Zulässiges Gesamtgewicht in kg | 2.250 |
| Max. Zuladung in kg | 607-375 |
