Das Geländewagen-Pärchen stammte aus Spanien und wurde vor 30 Jahren vorgestellt
Man kennt sie. Und irgendwie auch wieder nicht. Die Rede ist nicht von den eigenen Nachbarn, sondern von Autos, die so unauffällig blieben, dass sie heute nur eingefleischte Fans noch kennen. Solche Modelle müssen nicht zwangsläufig Flops gewesen sein, aber sie liefen unter dem Radar des gewöhnlichen Autokäufers.
Gefühlt taucht der Name Maverick bei Ford häufiger auf als in den Top Gun-Filmen. 1969 prangte er an einem “Compact Car” in den USA, seit 2021 dort an einem Pick-up. In Australien wurde der Nissan Patrol Ende der 1980er zum Ford Maverick. Und schließlich gab es in Europa von 1993 bis 2007 einen Geländewagen. Dessen erste Generation wird jetzt 30 Jahre alt.
Ford Maverick Chausseur
War dieser Ford schon ein SUV oder noch ein Geländewagen? Der erste Euro-Maverick erschien im März 1993 und war baugleich mit dem von Nissan (Nissan Motor Iberica) in Barcelona, Spanien, produzierten Terrano II. Der Maverick unterschied sich lediglich durch die Markenembleme (Badge-Engineering).
Nach heutige Maßstäben war der Ford Maverick fast schon klein: 4,22 Meter maß der Dreitürer in der Länge, 4,70 Meter der Fünftürer. Breite? 1,75 Meter. Radstand: Zwischen 2,45 und 2,65 Meter. Optional war übrigens für den Fünftürer eine dritte Sitzreihe lieferbar.
Ford Maverick LWB GLS
Nissan Terrano II Van
Während der Nissan Terrano II im Frühjahr 2000 grundlegend überarbeitet wurde, endete die Produktion des Ford Maverick bereits im März 1998. Vom Terrano II gab es übrigens für den britischen Markt auch eine “Van”-Version (also ein Nutzfahrzeug) mit verblechtem Ladeabteil statt einer Rücksitzbank.
Wie urteilten vor drei Jahrzehnten die Journalisten? 38.430 DM kostete der kurze Maverick mit 2,4-Liter-Benziner und 124 PS Leistung. Drehmoment: Immerhin 197 Nm bei 4.000 U/min. Der ADAC testete den Nissan Terrano II für 37.995 Mark mit dem gleichen Motor. Gelobt wurde das “Pkw-ähnliche Handling”, man könne sich fast “im Primera Kombi” wähnen. Auch das selbst im Dreitürer gute Platzangebot fand positiven Anklang.
Zudem könne der Fünftürer knapp 2,6 Tonnen an den Haken nehmen, der Benziner böte 830 Kilogramm Zuladung. Das Fahrwerk sei komfortabel abgestimmt und der 2,4-Liter-Benziner gehe ziemlich sparsam mit dem Sprit um. Bedeutete damals: 12,4 Liter Normal. Leergewicht: Mindestens 1.620 Kilogramm, 1.750 beim Fünftürer.
Im Jahr 2000 feierte der Maverick sein Comeback und zwar als europäisierte Version des Ford Escape aus den USA. Als Nachfolger ging der Kuga an den Start, bis heute das fast identische Schwestermodell des Escape.